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Die Stunde des Tors

Die Stunde des Tors

Titel: Die Stunde des Tors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Warmlandertruppen Hunderte, Tausende fahler Wölkchen auszustoßen. Pfeile regneten von den Gebilden nach unten, während sie herabsanken.
    Jon-Tom erkannte die runden, aufgewölbten Kappen wieder, Flor ebenfalls. Aber Clodsahamp konnte nur ungläubig den Kopf schütteln.
    »Kein Zauber ist stark genug, um so viele gleichzeitig in der Luft zu halten.«
    »Ich fürchte, dieser ist es«, sagte Jon-Tom.
    »Wie heißt dieser furchterregende Zauber?«
    »Fallschirmspringen.«
    Die Warmlandertruppen waren durch den Anblick dieses Angriffs auf ihre hinteren Reihen genauso verwirrt wie durch seine Eigenart. Gleichzeitig stieg von der zurückweichenden Gepanzerten-Infantrie ein schrecklich kalter Schrei auf. Diejenigen, die ihre Waffen fortgeworfen hatten, eilten plötzlich auf die Canonwände zu und kletterten hinauf.
    Aus dem bisher verborgenen Kern der Horde kamen mehrere Hundert der größten Käfer, die man je gesehen hatte. Die gigantischen Kerbtiere donnerten durch die Lücke vor, die ihre Truppen geöffnet hatten. Die verblüfften Vielfraße wurden niedergewalzt. Schwere Chitinhörner durchbohrten Kämpfer um Kämpfer. Jeder Käfer hatte ein halbes Dutzend Bogenschützen auf seinem Rücken, die alle Warmlander erschossen, die versuchten, die Beine der Käfer zu durchtrennen.
    Jetzt waren es die Warmlander, die wichen, zersprengt wurden und in wilder Flucht auf die Sicherheit des entfernten Tors zurasten. Sie drückten beharrlich gegen die, die sich hinter ihnen befanden. Doch auch dort herrschte bereits der Schrecken, und anstelle der erwarteten Verbündeten stießen die von den gnadenlosen Käfern Verfolgten hauptsächlich auf Tausende von Gepanzerten, die buchstäblich vom Himmel fielen.
    Die Vögel und ihre Reiter, in der Regel verschiedene Hörnchenarten, kämpften heldenhaft, um durch die Reihen der Lufttruppen der Gepanzerten zu brechen. Aber bis sie gegen die Libellen, mit denen sie es hauptsächlich zu tun hatten, etwas ausrichten konnten, waren die schwerfälligen Flugkäfer bereits ihrer Fracht entledigt und flogen zurück, um eine zweite Ladung ungeduldig wartender insektoider Fallschirmspringer aufzunehmen.
    Auf dem Wall hatte sich Frohlocken in Bestürzung verwandelt, und die schrecklich demoralisierten Truppen strömten in Panik durch das offene Tor zurück. Hinter ihnen war der Sand- und Schotterboden so von Leichenhaufen bedeckt, daß es schwer war voranzukommen. Die Toten trugen tatsächlich mehr zur Rettung der Warmlander-Truppen vor völliger Vernichtung bei, als die Lebenden.
    Die großen Torflügel wurden geschlossen, als der letzte Überlebende hineingehumpelt war. Eine insektoide Woge brandete gegen die Barriere.
    Die berittenen Käfertruppen, die die Warmlander-Front aufgebrochen hatten, machten jetzt kehrt. Sie konnten der Wall nicht erklimmen und würden seine Einnahme nur behindern.
    Dutzende, Hunderte von Soldaten in schweren Rüstungen mit langen Leitern nahmen ihren Platz ein. Die Leitern wurden in einer solchen Fülle gegen den Wall geworfen, daß mehrere Verteidiger in dem Versuch, Gepanzerte aufzuspießen, die auf einer Leiter hochkamen, von einer anderen aus angegriffen und getötet wurden. Die Leitern standen so dicht, daß ihre Holme manchmal übereinanderlagen. Eine dunkle Flut begann am Wall hinaufzuschwärmen.
    Da er im Bogenschießen nicht geschickt war, schleuderte Jon- Tom Speere, so schnell, wie sie von den Nachschublieferern herangebracht werden konnten. Neben ihm bediente Flor mit tödlicher Präzision einen Langbogen. Ihr zur Seite stand Mudge, der gelegentlich sein Schießen unterbrach, um ihr zu einem guten Treffer zu gratulieren.
    Der Wall war jetzt gedrängt voll von Verstärkungstruppen. Jedesmal wenn ein Warmlander fiel, nahm ein anderer seinen Platz ein. Aber trotz der Zahl der zurückgedrückter und zerbrochenen Leitern, trotz der Zahl der getöteten Kletterer schien der Strom von Gepanzerten nicht zu enden.
    Es war Caz, der Jon-Tom beiseite zog und seine Aufmerksamkeit auf einen Fleck weit, weit hinten in der Schlucht lenkte. »Kannst du sie sehen, mein Freund? Dort sind sie und sehen zu.«
    »Wo?«
    »Dort... Siehst du nicht die dunklen Punkte auf der Kuppe, die leicht in den Paß vorspringt?«
    Jon-Tom konnte kaum die Kuppe ausmachen und schon gar keine Individuen erkennen, die darauf standen. Aber er bezweifelte Caz' Beobachtung nicht.
    »Wenn du es sagst, wird es so sein. Kannst du sehen, wer ›sie‹ sind?«
    »Eejakrat erkenne ich von unserem Aufenthalt in

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