Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Sturmjäger von Aradon - Feenlicht - Die Sturmjäger von Aradon - Feenlicht

Titel: Die Sturmjäger von Aradon - Feenlicht - Die Sturmjäger von Aradon - Feenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny-Mai Nuyen
Vom Netzwerk:
wie ein zerschnittener Faden zwischen Vergangenheit und Zukunft hing … Sie versuchte, diese Gedanken energisch zu verdrängen. Aradon sei verflucht, das hatte er ihr bei ihrem Abschied gesagt. Sie solle zu den Isen gehen, fernab der Zivilisation. Wenn sie bloß wüsste, was zum Henker dieser Ratschlag sollte. Aber er war ohne Erklärung verschwunden, eine weitere abgerissene Erinnerung. Hel seufzte. Sie würde nie erfahren, wer er wirklich war.

    In dieser Nacht wachte Hel nicht durch Albträume auf. Jemand zupfte an ihrem Kissen. Als sie blinzelte, entdeckte sie direkt vor sich ein violettes Licht.
    »Tix!« Sie fuhr auf. Der Pixie erschrak und schwirrte zurück. Freude überkam sie, dann Argwohn. »Ich hab kein Lirium mehr für dich, wenn es das ist, was du willst.«
    »Pffff! Als ob ich das nicht wüsste. Du bist ein armes Schwein!«
    Hel zog die Stirn kraus. »Sag bloß, du hast mich vermisst.«
    Ein fiependes Kichern brachte das Licht zum Flackern.
    »Was suchst du dann hier?«, schnaubte Hel.
    »Frag ich mich auch.« Der Pixie zog die Beine an und begann, sich langsam um sich selbst zu drehen. »Du bist arm, du bist dumm und du schnarchst! Du bist absolut keine Konkurrenz.«
    »Was soll das heißen?«
    Tix ließ sich auf den Bauch sinken und rotierte weiter, das Gesicht in die Patschhände gestützt. »Dieser grinsende Gockel, ist er in dich verknallt?«
    »Was?«
    »Das Würstchen-Bürschchen, der Schnulzenschmeißer. Mag er dich?«
    »Falls du Nova meinst - nein! Und was interessiert dich das?«
    »Danke für die Auskunft!« Tix brauste los und war durch den Türspalt verschwunden. Einen Augenblick lang konnte Hel ihm nur perplex nachstarren. Dann dämmerte es ihr … aber das war doch … konnte es sein?
    Sie beugte sich nach unten, das Bett der Zwergin war leer. Mit klopfendem Herzen kletterte Hel hinab und lief barfuß, wie sie war, nach draußen.

    An Deck war Licht. Beim Steuerrad schwebte eine Leuchtkugel. Stimmen und Lachen schwangen in der Brise. Hel kam näher, bis sie verstehen konnte, was sie sagten.
    Nova lehnte am Steuerrad. Vor ihm saß die Magierin, das lange Nachthemd um die Knie geschlungen, und spielte mit den Spitzen ihrer offenen Haare, während er ihr Kichern mit Komplimenten und Witzen nährte.
    »… aber klar, eine angehende Magierin ohne Hausgeist ist undenkbar! Wer soll denn die anderen Lehrlinge ausspionieren und deinen Meistern die Schreibfedern stibitzen? Du brauchst auf jeden Fall einen Gehilfen an deiner Seite. Ich würde ja meine eigenen Dienste anbieten, aber die Liga kann mich leider nicht entbehren.«
    Kichern. Ein Ring an der Hand der Magierin, violett leuchtend: ein in Glas gefasstes Pixieherz. »Das ist eines der schönsten Geschenke, die ich je bekommen habe!«
    »Für die schönste Magierin, die ich je gesehen habe … was konnte ich anderes tun, als dir einen unverschämten Pixie zu schenken? Schließlich muss mich in meiner Abwesenheit jemand ersetzen.«
    Wieder Kichern. »Erzähl noch mal, wie du ihn gefangen hast!«
    »Ach, es war ganz einfach … eigentlich war es verdammt schwer. Ein Kampf um Leben und Tod, Mensch gegen Pixie!«
    Hel sog die Luft ein, bis sie zu platzen glaubte. Nicht nur dass Nova Gharras Pixie gefangen hatte, er verschenkte ihn auch noch an die Magierin! Es war nicht Novas Pixie, und noch viel weniger Aricaas! Tix gehörte niemandem, nur der Erinnerung, und diese Erinnerung war heilig.
    Hel war so entrüstet, so wütend, dass sie gar nichts tun konnte. Mit einem zitternden Schnauben floh sie unter Deck.

    »Du bist ein Dieb!«
    »Ich bin verliebt.«
    Fassungslos starrte Hel Nova an, als sie ihn am nächsten Tag am Frühstückstisch stellte. Die Sturmjäger waren längst fertig, es war schon Vormittag, als Nova schlaftrunken aus seiner Kabine kam. Hel hatte sich freiwillig gemeldet, den Tisch abzuräumen, damit sie Nova abfangen konnte. Es ging schließlich nichts über einen guten Start in den Tag.
    Mit einem seligen Lächeln nahm er einen Apfel und warf ihn in die Luft. »Du hast recht, ich bin ein Dieb: Ich habe Aricaas Herz gestohlen! Aber ich hab ihr meins dagelassen, als Pfand.«
    »Nein … du hast ihr das Herz von Tix gegeben, meinem Pixie!«
    » Deinem Pixie?«
    »Gharras Pixie. Und Gharra hat mir alles vererbt!«
    Nova hörte auf, den Apfel zu werfen, und sah sie skeptisch an. »Soweit ich weiß, war er frei wie der Himmelswind. Und genauso garstig. Regst du dich wirklich wegen dem Pixie auf, oder geht es dir in Wahrheit um Aricaa und

Weitere Kostenlose Bücher