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Die Sturmjäger von Aradon - Feenlicht - Die Sturmjäger von Aradon - Feenlicht

Titel: Die Sturmjäger von Aradon - Feenlicht - Die Sturmjäger von Aradon - Feenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny-Mai Nuyen
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Raum.
     
    Hel stand noch in der Küche und polierte die Kelche, als Nova hereingestürzt kam. »Was hast du getan?!« Er kreischte beinahe. Hel zuckte zusammen.
    »Ich wollte doch nur … ich hab nur ein bisschen aufgeräumt.«
    Er stieß ein leidvolles Stöhnen aus. »Hab ich dir nicht gesagt, du sollst nichts wegtun!«
    »Ich hab nichts weggetan! Keine Sorge, deine Liebesbriefe sind alle noch da, die liegen auf dem Schreibtisch unter der Leuchtkugel.«
    Das schien ihn tatsächlich zu beruhigen. Trotzdem blieb er misstrauisch. »Aber das Geschirr und so …«
    »Ja, das wasche ich gerade.« Zum Beweis hielt sie die Kelche hoch.
    »Was ist mit den kandierten Beeren? Ich hatte irgendwo kandierte Beeren.«
    »Ich hab keine kandierten Beeren gesehen, wahrscheinlich hast du sie schon … Moment mal.« Hel starrte ihn an. »Wo hast du die Süßigkeiten her?«
    »Jetzt schnüffelst du ja schon wieder.« Er stützte die Arme in die Seiten, aber ein Grinsen flackerte um seinen Mund.
    Hel stellte die Kelche weg und stemmte ebenfalls die Hände in die Hüften. »Jetzt hör mal zu. Ich habe dein Zimmer nicht aufgeräumt, um zu schnüffeln . Es interessiert mich nicht im Geringsten, was für Briefe du bekommst und aus welchen Büchern du deine Gedichte abschreibst. Ich habe
dein Zimmer aufgeräumt, um mich für das Bad zu revanchieren. Kapiert?«
    Er schnaubte. »Das war ein Geschenk, dafür revanchiert man sich nicht.«
    »Gut, dann war es eben für die Tunika, die ich mir von dir genommen habe. Und die Strümpfe.«
    Ihm fiel ihr Aufzug erst jetzt auf. Spöttisch grinste er. »Hel … du kannst ja unverschämt sein.«
    Sie kaute auf ihrer Unterlippe, um ein Lächeln zu verhindern. »Nicht so unverschämt wie du.«

Zwischenzeit
    Das KIND war der Puls des Lebens, und das Leben pulsierte in IHM.
     
    Die Nacht ließ seine Augen erblinden, aber das dunkle Herz schenkte eine zweite Sicht. Es saugte alles Finstere in sich auf und ließ die Welt in nacktem Licht zurück.
    Das KIND war auf dem Weg durch das Licht, seit Tagen, Wochen schon, vielleicht auch länger. Wenn ES darüber nachdachte … aber das kam selten, das Nachdenken … war ES vielleicht schon immer auf dem Weg gewesen und hatte nie geruht.
    Und jetzt lag ein Dorf in seinem Weg. Es sah sehr klein und hässlich aus, wie es so am Waldrand hockte. Die Felder, die in das schöne, stolze Land geritzt waren, weckten Zorn in IHM. Weicher, wolkiger, schwarzer Zorn. Das KIND war nur das Gefäß für die Macht, und die Macht strömte nur in IHM zusammen, diesem gebrechlichen Gefäß, wegen des dunklen Herzens. ES war so schwach. Und so mächtig.
    Ruhige Schritte trugen ES auf das Dorf zu. Das KIND hob einen Finger, streckte den Arm aus und ließ das Leben in sich schwellen. Es war alles eins, alles eins, und alles war gut. ES lächelte.
    Die Erde zitterte. Das Gras verdorrte knisternd, als das Leben es durchströmte, um in IHM einzukehren. Leben und
Tod. Wie schmerzhaft erregend Leben und Tod sich anfühlten, und gar nicht so sehr verschieden.
    Das KIND sah Licht in den Hütten. Kerzen, aber auch Lirium, stolzes Leben, eingepfercht in ihre Zauberkugeln. Und ES sah das Licht der Frauen und Männer und Kinder … und Tiere …
    Sein Finger zuckte und seine Hand war ausgestreckt und das Leben kam zu IHM. Das KIND lächelte jetzt so, dass es zu kneifen begann. Die Kerzen in den Hütten erloschen und die Leuchtkugeln platzten. Und die Frauen, Männer, Kinder und Tierchen sprangen auf und wuselten durcheinander. Was für ein Leben! Was für Eile! Dann erloschen auch sie. Kleine Flämmchen. Flackern. Im Wind.

Aradon
    E s war der fünfte Tag ihrer Reise und das Land hatte sich völlig verändert. Längst waren die kargen Felsen und Hügel Waldteppichen gewichen. Flüsse glitzerten hier und da. An manchen Stellen konnte Hel eine Ader sehen - eine der großen Hauptstraßen, die die Reiche miteinander verbanden. Als Feenlichter erfunden worden waren, hatte man damit Wege von Königreich zu Königreich abgesteckt, um das Lebendige Land sicher durchreisen zu können. Schon damals waren die Adern Symbol für die Macht der Magierschaft gewesen, die sich wie ein Netz über die Welt ausbreitete.
    Hel lehnte an der Reling und genoss den kühlen Fahrtwind und die Sonne. Wer wusste schon, wann sie das nächste Mal auf einem Schiff sein würde? Die Ungewissheit nagte unaufhörlich an ihr und wie so oft musste sie an Mercurin denken. Mercurin, der sie gerettet hatte, dem sie ein Leben verdankte, das

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