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Die Suche nach dem Drachenring (German Edition)

Die Suche nach dem Drachenring (German Edition)

Titel: Die Suche nach dem Drachenring (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Scheufler
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die Hand. „Leider kann ich deine Leistungen noch nicht beurteilen, weil ich bis eben im Verrückten Wald unterwegs war." Hinter ihm erhob sich der rote Drache. „Aber der Direktor sagte mir, dass du großartig warst, wobei ich es nicht anders von dir erwartet habe. Allerdings deutete er an, dass du uns verlassen willst ..." Er blickte Phil fragend an.
    „Es gibt noch andere gute Kämpfer, die den Drachenring gern erobern möchten." Phil erschrak, denn er trug noch immer den goldenen Ring und die Krone bei sich. „Beinahe hätte ich es vergessen." Er überreichte beides Herrn Junker. „Ähm, der richtige König ist im Verrückten Wald verschollen", fügte er hinzu.
    „Jemand muss bis zur nächsten Prüfung die Rolle des Königs übernehmen", stellte der Direktor stirnrunzelnd fest.
    „Ich werde es machen." Tom, der Aussteiger, gesellte sich zu ihnen.
    „Tom! Wir haben uns lange nicht gesehen", sagte Herr Junker mit seltsam belegter Stimme.
    „Hallo, Vater!" Die Begrüßung der beiden wirkte etwas steif.
    Unschlüssig drehte Herr Junker den Ring zwischen den Fingern. „Bist du sicher, dass du König werden möchtest? Vor nicht allzu langer Zeit hast du auf die letzte Prüfung und somit auf den Drachenring verzichtet."
    „Das habe ich nur getan, weil Mutter in ihrem Ehrgeiz das Leben der anderen Kämpfer vorsätzlich aufs Spiel gesetzt hatte, um mich gewinnen zu lassen."
    „Es konnte niemals bewiesen werden, dass Beatrix die fleischfressenden Pflanzen in die Burg eingeschleust hatte, Tom", widersprach Herr Junker. Mit deutlichem Unbehagen betrachtete er die Metallfüße von Herrn Kinsky.
    „Dieses Mal gibt es keinen Zweifel", fuhr Tom unbeirrt fort. „Wir haben bei ihr ein in ein T-Shirt gewickeltes schwarzes Drachen-Ei gefunden. Bekanntlich haben Drachen einen extrem empfindlichen Geruchssinn. Was sie mit dem Ei vorhatte, wissen wir nicht, aber in der Höhle des schwarzen Drachenweibchens stießen wir auf ein weiteres T-Shirt sowie auf die Reste eines Drachen-Eis. Ebensolche Reste lagen auch auf dem Rasen, deswegen ist das Drachenweibchen ausgerastet." Tom holte ein Stück klebriger schwarzer Eierschale aus seiner Ledertasche.
    Jetzt ergab für Phil vieles eines Sinn. „Mir wurden zwei T-Shirts gestohlen, das erste vor dem Qualifikationsrennen. Ich glaube, jemand hatte etwas auf mein Wagendach geschmiert. Auf der Brücke wurde ich angegriffen. Der goldene Drache hat verhindert, dass mein Wagen in die Schlucht stürzt", warf er ein.
    „Du hast unglaubliches Glück gehabt. Erinnerst du dich an die Giftschlange in deinem Auto?"
    „Und ob!"
    „Als Beatrix, also meine Mutter, mich bat, für sie eine gelbbäuchige Schlange einzufangen – angeblich, damit der Doktor aus ihrem Gift eine Rheumasalbe herstellen konnte –, schöpfte ich Verdacht. Ich habe die letzten Rennen vor der Prüfung beobachtet. Da du meinem Bruder Olaf den so sicher geglaubten Sieg streitig machtest, warst du in Gefahr."
    Phil brauchte eine Weile, um das soeben Gehörte zu verarbeiten. Langsam wurde ihm klar, warum Tom bei den Aussteigern lebte. Mit Beatrix Schwan als Mutter und Olaf Junker als Bruder wäre er selbst ganz sicher auch von zu Hause abgehauen.
    „Phil?"
    „Ähm, ja, danke, dass Sie mich vor der Schlange gerettet haben. Vorgestern Abend lag übrigens eine gelbbäuchige Schlange in meinem Bett", antwortete Phil.
    Tom hob abwehrend die Hände. „Damit habe ich nichts zu tun. Jemand anderes muss sie ihr besorgt haben."
    „Moment mal, Beatrix hat Drachen und Giftschlangen auf Phil angesetzt? Warum habe ich nie etwas davon erfahren?" Herr Junker schüttelte ungläubig den Kopf.
    „Während des Qualifikationsrennens war das Überwachungssystem ausgefallen. Wahrscheinlich hatte Frau Schwan extra ein Computervirus entwickelt", sagte Phil.
    „Schuld war in der Tat ein Virus, aber eingeschleust hat es mein Sohn Olaf. Er hat es selbst zugegeben. Inwieweit Olaf in die Machenschaften seiner Mutter eingeweiht war, muss ich erst noch herausfinden. Wenn ich mich recht entsinne, hatte auch jemand einen Reifen von dem Apollo präpariert ..."
    „Was ist mit dem Katzenmenschen?", unterbrach ihn Herr Kinsky. „Schon während des Unterrichts hatte ich das Gefühl, dass er es auf Phil abgesehen hatte."
    „Er hat mich am See mit einer Eisenstange angegriffen", bestätigte Phil. „Jetzt sitzt er im Kerker des Schlosses."
    „Sobald ich dort bin, werde ich ihn verhören. Das wird meine erste Amtshandlung als König sein." Tom nahm den

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