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Die Suche nach dem Drachenring (German Edition)

Die Suche nach dem Drachenring (German Edition)

Titel: Die Suche nach dem Drachenring (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Scheufler
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Vater, doch der schüttelte nur traurig den Kopf.
    „Ich habe wohl keine andere Wahl", sagte Phil leise.
    „So ist es." Auf einen Wink des Mannes griffen zwei der Wächter Phil unter die Arme und zerrten ihn zu dem geöffneten Fenster.
    Seine Mutter schrie auf. Die dunklen Gestalten zuckten zusammen und ließen Phil los. Phil hob die Fäuste, um sich gegen sie zu verteidigen. Der Drachenring glänzte an seiner Hand, einen Versuch war es wert. Er richtete den Finger mit dem Ring auf den Mann.
    „Ergreift ihn! Ich bin euer neuer König!"
    Die Wächter zögerten und Phil ärgerte sich, dass er die Krone verweigert hatte. Der Mann rannte auf die Truhe zu, doch Phil war schneller. Er stieß den Mann weg und riss die Krone an sich. Während er sie aufsetzte, schrie er: „Schnappt euch den Betrüger!"
    Augenblicklich stürzten sich alle Wächter, die sich im Raum befanden, auf ihren ehemaligen König.
    „Sie hätten mir den Ring wegnehmen sollen", triumphierte Phil. „Aber Sie wollten ja sowieso, dass ich Sie ablöse." Ohne ihn aus den Augen zu lassen, ging er zu seinen Eltern.
    „Löst die Ketten der Gefangenen!", sagte er in möglichst gebieterischem Ton.
    Sobald Phils Eltern befreit waren, drückte Anna Marten ihren Sohn an sich. „Ich bin so froh, dass wir wieder zusammen sind", flüsterte sie mit von Tränen erstickter Stimme.
    Thomas Marten umarmte glücklich seine Familie. „Du warst großartig, Phil."
    „Ohne Leo wäre ich nicht hier", wehrte Phil ab.
    „Leo? Etwa Leo Kissing? Was hat der damit zu schaffen?", staunte sein Vater.
    „Er hatte euch beobachtet und anschließend die DVD mit dem Spiel aus eurem Computer geklaut. Das hat euch das Leben gerettet. Der Typ da hat nämlich alle anderen Kopien vernichtet, sogar bei uns zu Hause. Er hat sich als Polizist ausgegeben."
    Seine Mutter unterbrach ihre Suche nach einem Taschentuch. „Warum haben Sie das getan?", rief sie dem Mann zu.
    „Ich hatte den Auftrag, Ihnen in dieser Welt den Digitalisierer abzunehmen. Mein Auftraggeber war an dem Gerät interessiert, gleichzeitig wollte er Ihre Rückkehr verhindern. Nachdem der Digitalisierer verloren war, holte er mich in die reale Welt zurück, damit ich Sie zusammen mit Ihrem Spiel vernichte. Doch auch das misslang, weil noch eine DVD existierte. Als wir erfuhren, dass Phil sich mit einem älteren Modell in diese Welt digitalisiert hatte, musste ich ihm folgen."
    „Moment mal, woher hatten Sie einen Digitalisierer?", unterbrach ihn Phils Vater.
    „Ich habe ihn nachgebaut. Dabei habe ich ihn so verändert, dass mich mein Aufraggeber in dieses Spiel schicken konnte, ohne es selbst zu betreten. Das war nicht so einfach, wie es klingt, weil das Spiel seit Phils Verschwinden rund um die Uhr bewacht wurde. Aber mein Auftraggeber hatte eine geniale Idee. Mein neues Ziel war Phils Digitalisierer. Ich sollte ihn zerstören und somit dafür sorgen, dass Sie alle in dieser Welt zurückbleiben. Danach wollte mich mein Auftraggeber hier rausholen, doch mittlerweile bin ich mir nicht mehr so sicher, ob er sich an unsere Abmachung halten wird. Vielleicht gelingt es ihm doch irgendwann, diese letzte DVD zu beseitigen. Deshalb bitte ich Sie, mich unbedingt mitzunehmen, wenn Sie sich entdigitalisieren." Flehend blickte der Mann in die Runde.
    Phils Vater war geladen wie eine Gewitterwolke, aus seinen Augen blitzte der Zorn. „Nur unter einer Bedingung." Er machte eine Pause. „Sie verraten uns, wer Ihr Auftraggeber ist!"
    Der Mann senkte den Kopf. „Das kann ich nicht."
    Thomas Marten wechselte einen Blick mit seiner Frau. „Ich finde, wir sollten ihn später holen. Er kann im Kerker des Schlosses warten und am eigenen Leib spüren, wie es ist, eingesperrt zu sein."
    Daraufhin befahl Phil den Wächtern, den Gefangenen abzuführen. Seine Mutter hatte im Ärmel ein umhäkeltes Taschentuch gefunden. Liebevoll strich sie den Strickpullover wieder glatt. „Wo steckt überhaupt Leo? Ist er bei Frida geblieben?", fragte sie.
    Phil stutzte. „Du kannst dich an Frida erinnern? Wir dachten, du bist ... Na ja, du hast so abwesend gewirkt."
    „Ich habe alles gehört und gesehen, als ob ich mir einen Film anschaue. Irgendwie hat sich mein Verstand geweigert zu glauben, dass all diese Dinge wirklich passieren. Aber als mir diese schrecklichen Ungeheuer zum zweiten Mal begegnet sind, war es, als würde ich aus einem bösen Traum erwachen." Phils Mutter sah an sich herunter. Unter dem Pullover trug sie noch immer das braune

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