Die Suche nach dem reinen Blut
drückte ihre Tochter, die mittlerweile einer Zweijährigen glich, an sich und weinte in ihre blonden Locken. Konga behielt seine Tochter im Arm und blickte zu Jack.
„Sieh zu und schlüpfe in seine Rolle, bevor die Weiber oben Alarm geben und alle verrückt machen.“
Jack nickte seinem Freund zu und warf einen letzten Blick auf Terrag ... jedenfalls starrte er dorthin, wo die Leiche liegen müsste. „Wer von euch hat die Leiche weggebracht?“, brüllte er ärgerlich.
Alle wandten ihren Kopf und erschauerten.
„Keiner“, flüsterte Felma.
„Wir hätten ihn vollständig köpfen müssen, Scheiße! Konga, bring alle weg, ich muss Kev und Jo holen. Treffen in meinem Haus in Australien. Ich komme mit beiden hinterher, wenn sie außer Gefahr sind. Höchste Priorität hat die Sicherheit der Kinder!“
Konga nickte und sah zu, wie Jack ins Nichts rannte.
Und ein seltsam komisches Gefühl breitete sich in seinem Magen aus, doch die Zeit war knapp und so schob er den Gedanken beiseite. Irgendwas war nicht so, wie es sein sollte.
Jäh erschien Jack im OP und wich augenblicklich in den letzten Winkel zurück. Kev hing blutüberströmt über dem OP-Tisch und bewegte sich nicht. Joyce war weg und in einer Schale neben dem Tisch lagen die beiden winzigen blutgetränkten Babys.
Jetzt an Joyce zu denken, um an ihre Seite zu gelangen, hieße Kev seinem Schicksal zu überlassen. Und so, wie es aussah, hatte Terrag überlebt und Joyce bei sich.
Kev ging vor, denn Terrag hätte auch beide töten können, aber er zog es vor, sie mitzunehmen.
Jack fühlte den Puls von Kev und war sich nicht sicher, ob dieser es noch lange überlebte.
Keine Minute, nachdem alle in Australien waren, erschien Jack im Wohnbereich seines Hauses und legte Kev neben Felma aufs Sofa.
„Mein Blutverlust war zu groß“, sagte er leise und sah Felma in die Augen.
Anstandslos hob Felma ihren Arm hoch und wollte Kev ihr Blut geben. Doch im letzten Moment hielt Jack ihre Hand kurz vor dem Mund fest. Er sah sich zu Konga um, dieser nickte ihm kommentarlos zu und lehnte sich über das Sofa. Urblut ließ jede Wunde schneller heilen, Konga biss sich den Puls auf und ließ sein Blut in Kevs Mund laufen. Unter Vampiren war sein Blut lange nicht so schädlich, wie bei Menschen und doch …
Kaum war das Blut in seinem Rachen, da zuckten Kevs Lider unkontrolliert.
„Halte ihn fest! Unser Blut ist von Angel verändert worden und ich kann nicht sagen, ob er es überleben wird. Eigentlich dürfen wir es nur an Familienmitglieder weiterreichen.“
„Heißt das, er wird sterben?“, fragte Felma entsetzt.
‚Sag ihr, ich sehe ihn als Familie an und die Wahrheit darüber, er würde sonst eh gestorben sein‘, dachte Angel und sah Jack an.
Ohne es zu beschönigen, übersetzte Jack und Felma stöhnte bitter auf.
Der Wolf setzte sich vors Sofa und leckte Kevs Hand sauber. Das Blut begann zu wirken und alle fieberten mit.
Kurz drückte Konga die Wunde zusammen und sie heilte binnen Sekunden.
Plötzlich bäumte sich Kev auf und Felma schrie erschrocken seinen Namen.
Um weitere Verletzungen zu unterbinden, drückte Konga Kevs Schultern runter und Jack seine Beine. Eine endlose Minute hielt Kevs Kampf an, dann brach er leblos zusammen.
Überprüfend fühlte Jack seinen Puls und schüttelte den Kopf.
‚Mach eine Herzmassage und Konga soll ihn beatmen, beides gleichzeitig‘
,
knurrte Angel gedanklich.
„Was soll das bringen? Er ist tot!“, knurrte Jack zurück.
Was Angel sagte, das musste nun umgesetzt werden, so leicht würden sie Kev nicht aufgeben, Konga packte Jack an den Schultern und rüttelte ihn. Widerstrebend beugte Jack sich über Kevs Brustkorb und begann mit seiner Herzmassage und Konga zog Felma vom Sofa, um ihn zu beatmen.
Unendliche Minuten kämpften Jack und Konga um Kevs Leben. Sekündlich sank die Hoffnung, ihn zurückzuholen.
„Hört endlich auf!“, schrie Felma und warf sich zwischen die Vampire.
‚Sie soll ihm Blut von sich dazugeben‘, dachte Angel in Kongas Richtung.
Die Zeit drängte, Konga fragte nicht, er griff sich Felmas Arm und handelte mit seinen Krallen an ihrem Unterarm.
Weiteres Blut lief in Kevs Mund, Blut von der Frau, die er liebte, doch Kev schluckte nicht.
Angels Geist war verzweifelt und verließ für wenige Augenblicke den wölfischen Körper. Sie glitt in Kevs Körper ein und suchte seinen Geist auf.
Sofort fühlte sie, wie seine Seele sich gegen den endgültigen Tod auflehnte, Angel nahm
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