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Die Suche nach den Sternen

Die Suche nach den Sternen

Titel: Die Suche nach den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Kapp
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einen kurzen, faszinierenden Blick darauf zu erhaschen und ihre Mission fortzusetzen. Nach kurzer Zeit erschien auf den Schirmen der Kraterrand der Öffnung, die zur Außenseite der Schale und den unbekannten Regionen Solarias jenseits davon führte.
    Die Turbulenzen waren mörderisch, aber zum Glück so kleinräumig, daß sich ihre Einwirkungen gegenseitig aufhoben. Die Shellback überstand den Durchflug ohne Schwierigkeiten. Jetzt folgten sie der Außenseite der Schale zu der fünf Millionen Kilometer entfernten Exis-Speiche. Sie hätten die Entfernung auch über der Lufthülle in Raumreisegeschwindigkeit zurücklegen können, entschieden sich aber bewußt dafür, in der unteren Exosphäre zu bleiben, um die Oberfläche genauer beobachten zu können. Auf diese Weise benötigten sie drei Tage für eine Reise, die sonst lediglich Stunden gedauert hätte. Exosphärenschiffe waren auf der Neptun-Schale noch unbekannt, weshalb die Shellback den Luftraum für sich alleine hatte.
    In den ersten beiden Tagen bot sich ihnen immer dasselbe Bild – wie bei ihrem ersten Besuch der Schale wechselten sich Meere und Gebirge mit unendlich scheinenden Abschnitten fruchtbaren Landes ab, das völlig brach lag. Am Ende des dritten Tages stellten die hochauflösenden Orter jedoch eine Veränderung fest. Gleichmäßig gefärbte Gebiete wiesen auf landwirtschaftliche Anbauflächen hin, und sie gingen tiefer, um mehr Einzelheiten erkennen zu können. Sie stellten Erfreuliches fest: In einem stetig wachsenden Umkreis von der Exis-Speiche entstanden Bauernhöfe, manche von ihnen von erheblicher Größe. Dies war ein eindeutiges Zeichen dafür, daß ein kontinuierlicher Strom von Auswanderern von anderen Schalen eintraf und damit begonnen hatte, den fruchtbaren Boden urbar zu machen.
    Von der niedrigen Flughöhe aus sahen sie jetzt auch die ersten Siedlungen. Zuerst winzige Weiler und Dörfer, dann Städte und um die eigentliche Speiche herum eine Großstadt. Die weitere Entwicklung war nicht schwer zu erraten: Eines Tages würde aus der Großstadt eine Mega-Zusammenballung werden; viele der Städte würden miteinander verschmelzen, und viele der Dörfer wiederum würden zu Städten heranwachsen. Aber ungeachtet der Veränderungen im Einzelnen würden sich die Felder immer weiter ausdehnen, bis sie eines Tages die gesamte Fläche der Schale bedeckten, und dann würden Hunger und Überbevölkerung selbst die größte Schale des erforschten Solaren Universum heimsuchen.
    Sie beschlossen, am Rande einer Vorstadt zu landen. Vorsichtig verlor die Shellback an Höhe; sie wußten nicht, wie die Einwohner auf ihr sonderbares Schiff reagieren würden. Ihre Sorge stellte sich als überflüssig heraus. Die überaus freundliche Aufnahme übertraf selbst ihre abenteuerlichsten Vorstellungen, denn neben Auswanderern von der Saturn-Schale gab es hier auch einige von der Mars-Schale, die sich an die Shellback und ihre früheren Missionen erinnerten. Erst viele Stunden später kehrte eine gefeierte und geehrte Expeditionsmannschaft satt und zufrieden zum Schiff zurück und debattierte lebhaft darüber, was sie in den unerforschten Regionen jenseits des Hades-Raums erwartete.

 
Kapitel 18
     
    Von diesem Punkt an nahm ihre Mission einen völlig neuen Charakter an. Sie stießen jetzt weiter vor als bei irgendeiner ihrer vorherigen Expeditionen, und irgendwo vor ihnen, in einer unbekannten Entfernung lag die Grenze des Universums. Selbst Carli hatte die allgemeine Wißbegierde und Erwartung an Bord angesteckt, und sie diskutierte immer wieder mit Tez darüber.
    »Wenn du mich fragst, ist das Universum von einer festen Masse eingeschlossen. Deshalb kann Zeus nicht mehr weiter bauen; es ist einfach kein Platz mehr da.«
    »Das bezweifle ich«, sagte Tez und verzog das Gesicht. »Dort draußen muß es Raum geben, denn von dort holen Zeus’ Maschinen den Staub und die Gase, aus denen sie neue Schalen bauen.«
    »Aber um die ganzen Staub- und Gaswolken herum muß es etwas festes geben. Sonst hätten sich die Gase ja schon längst verflüchtigt. Man kann Gas nicht lagern, wenn man es nicht in irgend etwas aufbewahrt. Das solltest selbst du wissen, Tez.«
    »Nun, Professor Soo denkt, daß es dort einen Raum gibt. Und wenn er groß genug ist, dann hofft er, daß dort vielleicht eine zweite Sonne wie die im Zentrum Solanas existiert.«
    »Damit hast du aber nicht gesagt, was um diesen Raum herum ist. Wo drin liegt dieser Raum?« beharrte Carli.
    »Ich weiß es

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