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Die Suche nach Zei

Titel: Die Suche nach Zei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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steckte das Bild in die Jackentasche und dachte: Ein Glück, dass die Königin nicht weiß, dass die Morya Sunqaruma hinter George und mir her waren. Sonst hätte sie uns bestimmt ausgeliefert.
    »George!« rief er in die Dunkelheit. »Tagde von Vyutr! George Tangaloa!«
    »Ruft da mein Herr Snyol?« rief eine Stimme, und gleich darauf waren Schritte und Geklirr zu hören. Es war jedoch nicht George Tangaloa, sondern Zakkomir bad-Gurshmani, der hinkte, mit einer kleinen Gruppe von Leuten, unter denen sich auch zwei Amazonen befanden.
    »Wo ist der König?« fragte Barnevelt.
    »Im Kampf gefallen. So hat er zwar nicht dem Schicksal entgehen können, das die Sterne für ihn vorgezeichnet hatten, aber wenigstens war sein Ende so ein rühmlicheres als das, gegessen zu werden. Die Königin wird darüber natürlich sehr wütend sein.«
    »Wieso?«
    »Erstens, weil sie sich nun um ihre Zeremonie gebracht sieht; zweitens, weil durch dieses Ereignis die Neigung des einfachen Volkes für die Gleichberechtigung der Männer gestärkt wird. Einem weiteren Mann, dem Palastpförtner nämlich, ist es zu verdanken, dass die Sache so glimpflich ausging: Er war es, der die glorreiche Idee hatte, das Gas abzudrehen. Überdies wusste Kaj genau, was er vorhatte. Nachdem er zwei der Räuber niedergemacht hatte, sagte er zu mir: ›Wenn wir hier gewinnen, dann knöpfen wir uns als nächstes die beiden alten Eshuna vor‹, womit er, wie ich glaube, die Königin und die Hohepriesterin Sehri meinte. Doch dann machte ihm die Klinge eines Piraten den Garaus, gerade als er sich umdrehen und zu weiteren kriegerischen Taten schreiten wollte. Aber genug davon – wo sind Euer Freund und die Prinzessin?«
    »Das frage ich mich auch«, antwortete Barnevelt und rief erneut nach den beiden.
    Die Gruppe schwärmte aus, um die Vermissten zu suchen. Nachdem sie eine Weile in den Büschen herumgestöbert hatten, rief eine Amazone: »Hier liegt einer mit einem kahlen Kopf!«
    Barnevelt lief hin und sah zu seinem Schrecken, dass es tatsächlich Tangaloa war. Er lag, alle viere von sich gestreckt, mit dem Gesicht nach unten, eine klaffende blutige Wunde über dem rechten Ohr. Zu seiner unendlichen Erleichterung stellte er fest, dass Georges Puls noch schlug. Als eine Amazone Tangaloa einen Helm voll Brunnenwasser ins Gesicht schüttete, öffnete er die Augen und gab ein Stöhnen von sich. Sein rechter Arm war ebenfalls blutig: eine Klinge hatte ihm den Muskel durchtrennt.
    »Was ist passiert?« fragte Barnevelt. »Wo ist Zei?« fragte Zakkomir sofort danach.
    »Ich weiß nicht. Ich sagte dir ja, dass ich im Schwertkampf eine Niete bin. Ich habe einem Burschen auf den Kopf gehauen, doch das Schwert der Prinzessin ist an seinem Helm zerbrochen. An mehr kann ich mich nicht erinnern.«
    »Geschieht Euch recht«, murmelte Zakkomir, nachdem Barnevelt es ihm übersetzt hatte. »Eine leichte Stoßklinge zu einem Hieb zu verwenden! Aber wo ist unsere Prinzessin?«
    »Lasst mich überlegen«, sagte Tangaloa und hielt sich mit der linken Hand den Kopf. »Kurz vorher hatte einer von ihnen sie gepackt, und ein anderer brüllte etwas von wegen ›Packt sie beide‹ oder so, jedenfalls schrien alle durcheinander. Das ist alles, was ich weiß.«
    »Das reicht«, konstatierte Zakkomir. »Denn daraus können wir entnehmen, dass sie sie entführt haben. Mushai, lauf hinauf auf die oberste Sitzreihe des Theaters und sieh nach, ob alle Piratenschiffe abgelegt haben! Wenn nicht, haben wir vielleicht noch Zeit …«
    Doch Mushai rief ein paar Minuten später herunter, dass die Flotte der Morya Sunqaruma bereits vollzählig in See gestochen war.

 
15
     
    D ie Königin tobte. »Feiglinge!« brüllte sie. »Ich sollte das ganze räudige Pack töten lassen! Und Euch elende Fremdlinge gleich dazu!« ergänzte sie und deutete auf Barnevelt und Tangaloa. Letzterer trug inzwischen einen Verband um den Arm. »Denn was ist eine Monarchie ohne einen Monarchen? Nichts als ein wertloser Pöbelhaufen! Und was ist eine Monarchin, deren Untertanen zu ihrer Rettung nicht ihr Blut vergießen? Elende Lumpen, alle meine Untertanen! Man sollte das ganze Pack verbrennen! Warum sollen sie leben, wenn mein geliebtes Töchterchen verschwunden ist?«
    »Nun, nun!« sagte Qvansel, der Astrologe, besänftigend. »Eure Hoheit, was geschehen ist, stand am Firmament geschrieben und war daher unvermeidlich. Sheb stand in Opposition zu Roqir, und das bedeutet …«
    »Halt’s Maul! Für deine dämliche

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