Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Suche nach Zei

Titel: Die Suche nach Zei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
Vom Netzwerk:
hinaufhetzte, Zei packte und mit ihr dem privaten königlichen Ausgang zustrebte. Obwohl Barnevelt die Aufgabe lieber selbst übernommen hätte, blieb ihm nichts anderes übrig, als den Befehl des Königs zu befolgen. Er kletterte Tangaloa hinterher und packte die Königin beim Arm.
    »Kommt mit, Hoheit!« sagte er.
    »Aber Ihr … er …«
    »Reden könnt Ihr später!«
    »Ich komme erst mit, wenn …«
    Barnevelt zog das Schwert der Königin, ein spielzeuggroßes Zierding, aber zumindest hatte es eine Spitze. »Ihr kommt jetzt mit, oder ich geb Euch eins mit diesem Zahnstocher drüber!«
    Sie trotteten den Tunnel entlang, durch den die königlichen Tanten und Kusinen bereits entflohen waren. Draußen brachen die Suche und die Verhaftungen, die die Piraten so sorgfältig organisiert hatten, mit dem Erlöschen der Gaslichter rasch zusammen. Die Leute stoben in alle Himmelsrichtungen davon. Hier und da kämpften Männer mit Schwertern und Hellebarden in der Dunkelheit. Ein qiribischer Herr hielt Barnevelt für einen Piraten und ging auf ihn los. Barnevelt parierte den ersten Hieb. Ehe der Mann zum zweiten Mal ausholen konnte, klärte ihn ein Schrei der Königin über die Verwechslung auf.
    Ein anderer Typ mit einer Fackel versperrte ihnen den Weg und schrie: »Halt! Ah, das ist ja der, den …«
    Es war der Experte im Liebeswesen, Gavao er-Gargan. Barnevelt fackelte nicht lange und stieß ihm das Schwert in den Bauch.
    Der Kerl sackte zusammen und ließ im Fallen die Fackel los.
    Doch schon hatte Barnevelt es mit einem neuen Angreifer zu tun. Der Pirat griff wütend an. Barnevelt parierte und spürte, wie bei der Riposte seine Schwertspitze in etwas Weichem versank. Treffer! Aber statt umzufallen, griff der Pirat erneut an. Man konnte bei einem Krishnaner eben nie sicher sein, ob man ein lebenswichtiges Organ erwischt hatte, wenn man sich in ihrer Physiologie nicht auskannte.
    »Heroun, du Satan!« brüllte die Königin. Offenbar meinte sie damit den Piraten.
    »Darüber reden wir später, du schäbige Nutte!« keuchte der Pirat und ging abermals auf Dirk los.
    Sie fochten noch miteinander, als ein anderer Qiribu dem Piraten von hinten mit einer kleinen Statue eins über den Schädel zog. Wumm!
    Irgendwo schmetterte eine Trompete eine komplizierte Tonfolge. Die Menge hatte sich inzwischen beträchtlich verdünnt; auch die Sunqaruma schienen größtenteils das Weite gesucht zu haben. In der Ferne sah Barnevelt zwei von ihnen über die riesige Treppe zurücklaufen, die von Ghulinde hinunter nach Damovang und ans Meer führte. Er stieg über eine am Boden liegende Gestalt und dann über einen anderen Körper, der sich noch bewegte. Gelegentliches Stöhnen aus der Finsternis ließ auf weitere Verwundete schließen.
    Vor dem Hauptportal des Palastes hatte die Amazonengarde einen doppelten halbkreisförmigen Sperr-Riegel gebildet. Die Vorderreihe kniete, die hintere stand. Die Speere ragten wie die Borsten eines Stachelschweins in die Luft. Auf ein Wort der Königin bildeten sie eine schmale Gasse, um die beiden durchzulassen.
    »Hast du meine Tochter gesehen?« fragte die Königin die Befehlshaberin der Garde.
    »Nein, Herrin.«
    »Ich gehe zurück und suche sie, Hoheit«, schlug Barnevelt vor.
    »Gut. Aber nehmt ein paar von den Gardistinnen mit. Jetzt, wo diese Landstreicher sich zurückgezogen haben, brauchen wir sie nicht mehr alle.«
    Barnevelt ging mit einem halben Dutzend der Kriegerinnen denselben Weg zurück, den er gekommen war. Eine von ihnen trug eine kleine Lampe. Er stolperte über mehrere Gefallene und stieß nur auf eine lebende Person, die jedoch davonrannte, ehe sie identifiziert werden konnte. Die Rüstungen der Mädchen klirrten hinter ihm. Er war sicher, sich verlaufen zu haben, und blickte sich suchend um, als ein winziges Funkeln, wie von einem gefallenen Stern, seinen Blick festhielt.
    Er rannte auf die Stelle zu und fand die Leichen der beiden Piraten, die er mit dem Schwert getötet hatte. Daneben lag Gavaos Fackel, die bis auf ein kleines Flämmchen, das aus der Spitze züngelte, erloschen war.
    Im Schein des Mondes sah Barnevelt ein weißes Viereck auf dem Weg liegen. Es war ein Stück Papier, etwa eine Spanne hoch wie breit. Er hob es auf und drehte es um. Die Rückseite war dunkel.
    »Leiht mir mal bitte die Lampe!« bat er und untersuchte im flackernden Schein der Flamme das Stück Papier.
    Es war ein Abzug des Fotos, das der alte Fotograf von ihm und Tangaloa in Jazmurian gemacht hatte.
    Er

Weitere Kostenlose Bücher