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Die Suenden der Vergangenheit

Die Suenden der Vergangenheit

Titel: Die Suenden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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ihr gar nicht gefiel.
„Ich bin nicht zickig.“, gab sie verschnupft zurück und überlegte, wie sie ihn am besten rauswerfen konnte. Er hatte Recht damit, dass Romy heute Nacht wahrscheinlich nicht mehr zurückkommen würde.
Bekky horchte nach draußen auf den prasselnden Regen. Sie war mit dem Motorrad unterwegs. Bei dem Unwetter. Ihr würde hoffentlich nichts passieren.
    „Romy schafft das schon. Sie fährt sehr gut“, mischte sich Theodor wiederholt in ihre Gedanken und endlich fiel bei Bekky der Groschen, dass sie ihn schon eine geraume Weile in ihrem Gehirn herumwandern ließ.
    „Und wie willst du das verhindern?“
    Bekkys Bernsteinaugen wurden schon wieder groß, ihre Stirn wies gehörige Runzeln auf, als sie diese kraus zog und dann ein wütendes Schnauben von sich gab. Er provozierte sie mit voller Absicht und wenn sein erklärtes Ziel für den heutigen Abend war, sie formvollendet auf die Palme zu bringen, dann hatte er es gleich...
    „...geschafft?!“
    Bekky sprang auf. Die Ohrfeige würde er nie in seinem Leben vergessen. Allerdings hatte sie für den Moment ihrer weiß glühenden Wut vergessen, dass er nicht nur ihre Gedanken lesen konnte sondern auch die bei weitem schnelleren Reflexe besaß. Theo fing ihre Hand ab, noch bevor sie überhaupt in die Nähe seiner Wange gelangt war. Bekky schrie auf. So grob hatte sie noch nie jemand angefasst. Noch nie!
    „Dann wird’s wohl langsam mal Zeit, Schätzchen. –Schön friedlich bleiben, ja.“
    Theos dunkle Stimme veränderte sich zu einem gefährlichen Grollen und als er ihr den Arm hinter ihren Rücken verdrehte, ohne auch nur ein bisschen seiner entspannten Sitzposition auf dem Bett zu verändern, sah sie zum wiederholten Mal die spitzen Zähne blitzen.
    Ein Schauer durchlief ihren gesamten Körper. Ihre Nackenhaare stellten sich auf und sie verspürte grenzenlose Panik. Sie stand jetzt nämlich direkt zwischen seinen muskulösen Beinen, gefangen in seinem Griff, im Bann gehalten von seinem Blick, der sie zu hypnotisieren schien. Bekky wand sich und holte dann mit der freien Hand aus, um nach seinem Kopf zu schlagen. Auch diese fing Theo geschickt ab und der Schmerz, der diesmal durch ihr Schultergelenk in alle Richtungen stob, machte ihr klar, diese Art von Dummheit ganz schnell einzustellen.
    „Was an dem Wort friedlich hast du gerade nicht kapiert, Bekky?“
    Theodor schnaubte verächtlich, während er sie mit seinen Fähigkeiten von oben bis unten durchleuchtete und sie dann mit einer weiteren Wolke seines Dufts einhüllte. Ihr vor Ärger beschleunigter Puls beruhigte sich sofort und ihre Atmung verlangsamte sich wieder auf ein normales Level. Doch noch war er nicht so blöd, sie loszulassen. Eine kleine Weile würde er sie noch mit verdrehten Armen auf dem Rücken vor sich stehen lassen. Als Strafe, weil sie schon wieder versucht hatte, ihren Kopf durchzusetzen und weil es ihm gefiel, das zu tun. Jetzt hatte sie nämlich keine Gelegenheit mehr, sich zu bedecken oder sich Gedanken darüber zu machen, dass sie vielleicht zu freizügig schlief.
Er war in ihrem Kopf, regierte ihre Gedanken und beeinflusste damit hoffentlich ihre zuweilen ziemlich stupide Art. Man konnte ganz genau spüren, wie nachgiebig sie wurde, je länger sie seinen Rosmaringeruch einatmete und dann ganz plötzlich, ziemlich schwach und eigentlich nur deshalb wahrnehmbar, weil sie so dicht vor ihm stand, mit einem Hauch ihres eigenen Duftes reagierte.
    „Kirsche!“ Theo gab sie sofort frei und Bekky blinzelte verwirrt, weil sie zuerst nicht wusste, wovon er sprach.
    „Häh?“
    Theo rieb sich die Hände, schnalzte mit der Zunge und zuckte dann mit den Schultern.
    „Du. Riechst. Nach. Kirsche. Immer dann, wenn dich irgendetwas erregt.“
    Bekky versteifte sich, immer noch zwischen seinen Beinen stehend und wurde schon wieder puterrot. Theo rollte mit den Augen.
    „Nicht so erregt, Bekky. Dafür bist du noch nicht reif genug. Ich meinte Verärgerung, Trauer, Angst. So etwas halt.“
    "Ach so! Natürlich."
    Bekky stieß verblüfft und gleichzeitig erleichtert die Luft aus, während sie sich die schmerzenden Handgelenke rieb. Für einen kurzen Moment hatte sie gefürchtet, er würde über...
    „...Sex sprechen? – Bitte Bekky, das ist vollkommen absurd.“
    Nun war sie noch verwirrter. Vor allem, weil Theo diesmal ganz behutsam ihre Hand nahm und sie vorsichtig drückte, als wollte er sich dafür entschuldigen, sie so grob angefasst zu haben.
    „Bekky, ich mache mir

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