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Die Suenden der Vergangenheit

Die Suenden der Vergangenheit

Titel: Die Suenden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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von allein so hätte kämpfen können. Nicht so. Nicht mit dieser Gewandtheit wie ein...
    „...die bewegt sich wie wildes Tier. Sie ist unglaublich und mit garantierter Sicherheit tödlich. Wie einer von uns.“ Chryses nahm Nathan die Worte aus dem Mund. Das hatte er bisher nicht einmal über Cat oder seine eigene Tochter gesagt, die ihn immerhin einmal in die Knie gezwungen hatte, nachdem ihre neuen Fähigkeiten zu Tage getreten waren.
    „Woher hat sie das?“
    Die Antwort kam ausgerechnet vom angeschlagenen Damon. „Sie sagte doch, sie ist ein Kind des Lichts.“
    „Hm?“ Alle Warrior beugten sich mit einem Fragezeichen im Gesicht zu ihm vor und die Enforcer zogen ein wenig den Bauch ein, damit die anderen besser sehen konnten.
    „Was meinst du damit?“, fragte Nathan forschend nach.
Doch Damon zuckte nur unglaublich müde mit den Schultern und starrte weiterhin auf das Geschehen in der Arena. Edward bespuckte Nico gerade erneut. Diesmal flogen in seiner Verachtung für sie Blut und Zähne mit. Das besiegelte sein Schicksal.
    Die Krieger waren nicht mehr zu halten, als Nico den tödlichen Stoß ausführte. Ein so zartes Geschöpf kämpfte mit der Kraft, die in einem von ihnen stecken könnte und auch wenn Tränen über ihre Wange flossen und sie Edwards Seele Frieden wünschte, zögerte sie nicht, ihm ein Ende zu bereiten.
    Sterling war Geschichte und Ron ließ Damon vom Haken.
So schnell er konnte, einem kleinen Energieschub seines Anführers sei Dank stürmte er an den Enforcern vorbei, die nun keinen Befehl mehr hatten, ihn aufzuhalten, nachdem der Kampf vorüber war. Er rutschte fast auf den glatten Felsstufen aus und stolperte Nicos Namen schreiend mit wehendem schwarzen Cape seiner Uniform auf sie zu.
Edwards Leiche und dem vielen Blut auf dem Boden keinerlei Beachtung schenkend, zog er sie fest in seine Arme. Er war so froh, dass sie nicht gestorben war.
    „Oh mein Gott, Nico! Ich dachte, ich würde dich verlieren. Ich dachte, du wirst sterben. Weißt du, was das in mir ausgelöst hat? Gott, das willst du nicht wissen. Ich bin so froh, dich wiederzuhaben. - Oh, ich liebe dich! Ich liebe dich! Ich liebe dich! Ich liebe dich!“
    Damon umschloss ihr tränen- und blutüberströmtes Gesicht mit beiden Händen und küsste sie. Nico schwankte und er fühlte, wie der Schock, der sie überkommen hatte, langsam einer unglaublichen Schwäche wich, die ihn dazu veranlasste, sie auf seine Arme zu heben und fest an sich gedrückt in das Zimmer zurückzubringen, in dem Flavia Nico auf den Kampf vorbereitet hatte.
Sie brauchte Trost und sein Blut, das sie heilen würde. Es war ihm egal, was die anderen dachten. Nico hatte ihre Pflicht erfüllt und nun würde er seine tun.

    Acanthas Miene war derweil wieder zur eisigen Maske erstarrt. Nichts Böses, aber auch nichts Gutes war in ihrem Gesicht abzulesen, als der Sieg der Sophora unvermeidlich bevor stand. Zuerst hatte sie sich daran geweidet, wie viel Spaß Edward daran hatte, ihr Schmerzen zuzufügen. Der Geruch Nicos hatte ihrer Nase geschmeichelt wie das Odeur einer Jungfrau in Ketten, die Sterling so gern gequält hatte. Doch ihr war wohl bewusst, wann der Spaß zu Ende war und sie wie ein Krieger kämpfen zu sehen, machte ihr klar, dass sie die süße, kleine Sophora unterschätzt hatte.
    Ein Fehler, der nicht wieder vorkommen würde.

    ° ° °
Nico bekam kaum mit, dass sie die schwere Waffe fallen ließ und Damon sie vor aller Augen küsste, nachdem er seine Liebe zu ihr beteuert hatte. Sie weinte wieder oder immer noch, sie konnte es nicht sagen. Sie spürte eine wahnsinnige Erleichterung in sich aufsteigen, die ihr die Knie schwach machte. Ihr ganzer Körper war ein einziger Schmerz. Überall pochte es und ihre Schulter war vollkommen gefühllos. Wie hatte sie es überhaupt fertig gebracht, damit den Speer noch zu halten oder zu führen?
    „Damon… Damon… Damon…“, wiederholte Nico immer wieder, ohne einen vernünftigen Satz formulieren zu können. Sie war bei ihm, es war unfassbar. Sie hatte überlebt und hatte Damon nicht verloren. Sie durfte bei ihm bleiben.
    Sie lag zitternd in seinen Armen, nachdem er sich irgendwohin gesetzt hatte. Sie wusste nicht, wo sie war. Es war vollkommen gleichgültig. Sie würde auch in der Hölle glücklich sein, wenn nur Damon bei ihr sein konnte.
Nico brach in heftiges Schluchzen aus, das ihren kleinen Körper kräftig durchschüttelte. Es lag nicht nur daran, dass sie den Schock kaum überwunden hatte und die

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