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Die Suenden der Vergangenheit

Die Suenden der Vergangenheit

Titel: Die Suenden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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taumelte.
Nico rollte sich auf den Rücken ab, wollte sich gerade wieder aufrappeln, da bohrte sich die Metallspitze seines Speeres in ihre rechte Schulter, womit er sie wahrscheinlich auf dem Boden festgenagelt hätte, würde dieser nicht aus Granit bestehen. Nico sah Sternchen, als er mit einem bösartigen Lachen die Waffe ordentlich in der Wunde drehte und dann brutal herauszog. Der Schmerz lähmte sie, sie hatte das Gefühl, in Ohnmacht zu fallen.

    ° ° °
    Damon war nicht dazu fähig, wirklich hinzusehen und das Kampfgeschehen zu verfolgen. Ron hielt ihn weiterhin am mentalen Haken und es fühlte sich in dessen Kopf so an, als hätte er zu viel getankt. Damon saß auf seinem Platz wie ein nasser Sack. Diesmal von Enforcern zu seinem Schutz eingerahmt. Nathan und die anderen hatten ein gutes Stück rücken müssen.
    „Aber ich liebe sie doch“, murmelte er leise beschwörend immer wieder wie ein Mantra vor sich hin. Vielleicht gab es ja irgendeinen anderen Geist, der ihn hörte und eine glückliche Fügung bewirken könnte.
    Es war besser so, die eigenen Emotionen und Empfindungen in ein Kästchen aus Watte gepackt zu fühlen und sich nicht mehr aufregen zu müssen. Nico hätte seine Besorgnis nur zusätzlich neben ihrer eigenen Unsicherheit vor dem Kampf gespürt, da ihr Blutbund geschlossen war. Damit wäre er ihr noch weniger eine Hilfe gewesen als ohnehin schon. Wenigstens hatten ihre Freunde es nun öffentlich gehört, wie er zu ihr stand und die halbe Gemeinde gleich mit. Nachher würde seine Trauer um sie allerdings keine Grenzen kennen und das taube Gefühl in seinem Gehirn würde wirklich taub werden, wenn er den gesamten Schnapsvorrat im Schloss kippte.
    Edward hatte den Speer gewählt. Nico konnte gerade einmal mit dem Dolch umgehen. Sie hielt die Waffe vollkommen verkehrt und niemand durfte ihr sagen, wie sie es richtig machen musste. Damon kämpfte gegen Rons Block, stieß aber auf unerbittlichen Widerstand und gab sich geschlagen.
Sie sah gut aus. Wie eine richtige Kriegerin. Er hatte nicht gewusst, dass die neue Riege bereits mit Uniformen ausgestattet worden war. Zumal diese eigentlich noch gar nicht öffentlich berufen worden war. Vielleicht diente ihr das neue Outfit als Glücksbringer. Schön wäre es für sie. Er hoffte so sehr, dass sie gewann und doch war diese Hoffnung so haltbar wie eine Seifenblase.
    Der gefürchtete Todeshieb kam früher als befürchtet. Nico hatte keine Chance… Damon sank vollkommen in sich zusammen.

    ° ° °
    Aufstehen! Du… musst… aufstehen!
Flavias Warnung hallte in Nicos Hinterkopf wider, dann blendete sie gleißendes Licht, als hätten sich noch weitere Lichtschleusen über ihr aufgetan.
    Die meisten Zuschauer hielten den Atem an, Flavias Garde rückte den Kriegern noch enger auf den Leib, während die Arbitra Catalinas Handgelenk umfasst hielt, um ihr mögliches Ausbrechen vorauszuahnen. Nicht, dass sie gern dabei zusah, wie das Mädchen litt, doch ihr waren die Hände gebunden. Keiner von ihnen hatte Sterlings Schachzug vorausgeahnt.
Hätte nur Devena Catalina die Anklage ausgesprochen!
    Einem letzten Aufbäumen gleichkommend riss Nico die rot glühenden Augen und den Mund mit den ausgefahrenen Fangzähnen weit auf, als die Speerspitze auf ihren Kopf zu schnellte. Sterling kannte sich mit altertümlichen Uniformen aus und wusste um die Verstärkung über ihrer Brust. Er zielte zwischen ihre Augen, um ihr den Kopf zu spalten und ihr Gehirn aufzuspießen.
    Im letzten Moment drehte sich Nico zur Seite und Sterlings Waffe glitt mit einem kreischenden Geräusch über den Boden, so dass Funken aufstoben. Er stieß ein ungehaltenes Fauchen aus und fuhr zu ihr herum, nur um von ihrem Angriff überrascht zu werden. Mit der rechten Hand blockte sie seine Waffe ab, um mit der Linken den Speer locker nach hinten zu schieben, so dass sie ihn wie ein Messer in seinen Bauch rammte. Sie hielt sich nicht weiter mit Spielchen auf, zog ihn sofort wieder heraus und blieb mit leicht auseinander stehenden Füßen stehen, um ihm dabei zuzusehen, wie er sich fassungslos die blutende Wunde hielt.
    Seine nächsten Angriffe wurden wie von Zauberhand abgewehrt. Nico setzte das schmale Holz mit einer mehr als überraschenden Fingerfertigkeit ein. Es schien manches Mal über ihrem Kopf zu tanzen, um die Waffe ihres Gegners mit einem dumpfen Aufeinanderklacken abzuwehren. Sterlings Angriffe wurden immer unkoordinierter aber auch gefährlicher, weil sie mit roher Gewalt ausgeführt

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