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Die Sumpfloch-Saga Bd. 2 - Dunkelherzen und Sternenstaub

Die Sumpfloch-Saga Bd. 2 - Dunkelherzen und Sternenstaub

Titel: Die Sumpfloch-Saga Bd. 2 - Dunkelherzen und Sternenstaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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bist?“
    Scarlett schüttelte den Kopf.
    „Nein, wusste er nicht.“
    Das Licht im Boot flackerte.
    „Sag mal, hast du von diesem Korken gehört, der gestohlen wurde?“, fragte Scarlett.
    „Natürlich. Es stand doch in allen Zeitungen!“
    „Ich hab keine Zeitung gelesen.“
    „Stimmt, du liest lieber Lexika.“
    „Und was denkst du? Ist der Riesenzahn jetzt eine Wäscheklammer oder ein Nachttopf?“
    „Nachttopf wäre gut“, sagte Gerald unerwartet ernst. „Dann könnte ihn der Dieb nicht bei sich tragen. Je größer und auffälliger, desto besser. Eine Wäscheklammer kann er die ganze Zeit in seiner Westentasche verstecken und niemand sieht es.“
    „Warum gönnst du dem Dieb nicht seinen Wunderzahn?“, fragte Scarlett. „Frau Schwund meinte, der Korken-Hammer-Melkeimer hat sich danach gesehnt, endlich mal wieder rauszukommen aus dem Museum.“
    „Ich wünsche dem Korken-Hammer-Melkeimer eine ganz tolle, aufregende Zukunft! Aber in den falschen Händen kann er für dich und mich sehr gefährlich werden.“
    „Warum?“
    „Diese Cruda zum Beispiel …“
    Bei dem Wort zog sich in Scarlett alles zusammen. Sie gab sich alle Mühe, unbeteiligt auszusehen, tat es aber so krampfhaft, dass es ihm auffallen musste.
    „Ja, was ist mit der?“
    „Sie ist abgehauen, wie du ja weißt, aber sie wird irgendwann zurückkommen. Sie hatte Pläne mit Thuna und Maria, und diese Pläne hat sie bestimmt nicht aufgegeben. Wenn jemand wie diese uralte, sehr mächtige Cruda einen Gegenstand in die Finger kriegt wie diesen blöden Zahn, dann wird sie unbesiegbar sein. Wenn sie nur ein Gierhals wäre, der sich in irgendeinem kleinen Land verschanzt, die Unterwelt um sich schart und ein paar Ränke schmiedet, wäre das egal. Aber diese Hexe will etwas ganz anderes!“
    „Was denn?“
    „Das behält sie schön für sich. Tatsache ist, dass sie quer durch alle Welten spazieren kann und überweltliche Pläne hat. Schlimme Pläne, nach allem, was sie bis jetzt schon angestellt hat.“
    „Das denkst du oder das weißt du?“
    „Das denken Leute, von denen ich glaube, dass sie’s wissen.“
    „Wer?“
    Er schaute sie an und lächelte spöttisch.
    „Du hast deine Geheimnisse und ich habe meine!“
    Scarlett atmete tief durch und ließ dann wie ergeben die Schultern hängen.
    „Ist ja auch egal. Reden wir lieber nicht drüber. Ich kann ja sowieso nicht verhindern, dass sie wieder herkommt.“
    Er nickte nachdenklich.
    „Du, Gerald?“
    „Hm?“
    „Was willst du eigentlich von mir?“
    „Ich mag dich, das weißt du doch.“
    „Mich mögen nur sehr wenige Leute“, stellte sie in einem Anfall von Aufrichtigkeit fest.
    „Ja, ich weiß“, sagte er. „Du bist ihnen nicht geheuer.“
    „Aber warum bin ich dann dir geheuer? Und Hanns?“
    „Also, wenn du mich fragst …“, begann er und dann redete er einfach nicht weiter, sondern grinste sie fast schadenfroh an.
    „Nun sag schon!“
    „Möchtest du eigentlich noch mal geküsst werden?“
    „Nur, wenn du weiterredest!“, sagte sie und tappte damit schneller in die Falle, als sie denken konnte. „Nein, nein, du hast mich reingelegt! Natürlich will ich nicht geküsst werden …“
    Aber da war es schon zu spät. Er beugte sich vor und gab ihr einen sanften Blutpunsch-Kuss, der in jeder Hinsicht gut schmeckte. Viel zu gut. Sie küsste sogar zurück, das heißt, sie spitzte kurz dir Lippen, um es sich dann ganz schnell anders zu überlegen und den Kopf wieder zurückzuziehen.
    „Also, du wolltest noch was sagen!“
    „Ich wollte sagen, dass er eher verängstigt aussieht, wenn er mit dir spricht.“
    „Ach, er hat Angst vor mir? Warum will er dann, dass ich ihm die Festung zeige?“
    „Wer soll sie ihm denn sonst zeigen? Er kennt ja keinen Menschen hier.“
    „Nein, keinen Menschen“, murmelte Scarlett und dachte an den komischen Hund, mit dem Hanns am Morgen gesprochen hatte.
    „Aber wenn er erst mal begriffen hat, dass du ihm aus der Hand frisst“, sagte Gerald, „dann wird der ängstliche Blick schon weichen.“
    „Mach dich nicht immer über ihn lustig!“
    „Mache ich doch gar nicht.“
    „Doch, tust du.“
    „Wie könnte ich, wenn ich dadurch in deiner Achtung sinke?“
    Er lachte auf diese unbekümmerte Art, die Scarlett so gut tat, und sie lachte auch. Ihr Lachen schreckte ein paar Fledermäuse auf, die an der Gewölbedecke vor sich hingedöst hatten. Mit ihrem plötzlichen Geflatter wirbelten sie die Luft auf und sorgten für einen feucht-kalten

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