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Die Sumpfloch-Saga Bd. 2 - Dunkelherzen und Sternenstaub

Die Sumpfloch-Saga Bd. 2 - Dunkelherzen und Sternenstaub

Titel: Die Sumpfloch-Saga Bd. 2 - Dunkelherzen und Sternenstaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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wenn herauskommt, wer wir sind!“
    „Psssst!“, machte Scarlett. „Solche Gespräche sollten wir nicht beim Mittagessen führen.“
    Sie stocherten eine Weile schweigend in ihrem Eintopf herum, bis Maria fragte:
    „Was macht ihr nach der letzten Stunde?“
    „Ich gehe in die Bibliothek“, sagte Thuna. „Ich möchte nachlesen, was es mit dem Riesen und seinem Zahn auf sich hat. Kommst du mit?“
    Maria sah wenig begeistert aus.
    „Also, ich werde mich mit Geicko im verlassenen Turm treffen“, sagte Lisandra. „Ich fürchte, das ist nichts für dich, Maria.“
    „Ich hab auch schon eine Verabredung“, sagte Scarlett entschuldigend.
    Maria verzog das Gesicht.
    „Geh doch mit Kunibert an die frische Luft“, schlug Lisandra vor. „Erklär ihm, wo er ist, damit er heute Nacht nicht wieder danach fragt!“
    „Der schläft im Flur“, sagte Thuna. „Für den Rest des Schuljahrs!“
    „Ach, ich wünschte, Rackiné würde wiederkommen“, sagte Maria. „Ich vermisse ihn so sehr!“
     
    Es gab noch jemanden, der sich erkundigte, was Scarlett denn so vorhatte. Das war Hanns, der an Scarletts Tisch trat, als alle anderen noch ihren Algenpudding-Nachtisch in sich hineinlöffelten. Hanns hatte seinen stehen lassen, anscheinend fühlte er sich noch nicht heimisch genug, um diese wabbelnde, graue Herausforderung zu meistern. So kam es, dass es jeder im Hungersaal sah, wie er zu Scarlett ging, sich zu ihr hinabbeugte und sie etwas fragte. Immerhin verstanden nur Scarletts Freundinnen, worum es ging. Er bat Scarlett, ihr die Festung zu zeigen, da sie ihm noch sehr unübersichtlich vorkam. Damit brachte er seine alte Freundin in einige Verlegenheit.
    „Ja, das … das mache ich gerne. Es geht nur … nur erst heute Abend. Vielleicht eine Stunde vorm Abendessen? Wäre das in Ordnung?“
    Es war in Ordnung. Hanns strahlte.
    „Wo-wo?“
    „Wo wir uns treffen wollen? Vielleicht im Hof, an der Trümmersäule?“
    „Gu-gut. Bis dann!“
    Hanns verließ den Hungersaal und als er weg war, konnte es Scarlett nicht lassen, einen kurzen Blick Richtung Lehrertisch zu werfen, wo Gerald saß. Wie erwartet grinste er und deutete mit den Lippen ein Stottern an. Das war nun wirklich nicht nett von ihm und er konnte sich nicht wieder damit herausreden, dass er nur Scarlett verspottete und nicht Hanns. Andererseits war es ja tolerant von Gerald, über Scarlett zu lachen, schließlich traf sie eine Verabredung nach der anderen, was nicht besonders treu war. Wobei er ja auch keinen Anspruch auf sie hatte, schließlich waren sie kein Paar. Scarlett schüttelte ärgerlich (oder vielleicht nur hilflos) den Kopf und schlug sehr vehement mit dem Löffel auf ihr letztes Stück Pudding ein.
    „Wer war denn das?“
    „Noch ein Verehrer?“
    „Der Arme stottert ja!“
    Auf die Kommentare ihrer Freundinnen hätte Scarlett gerne verzichtet. Aber es waren nun mal ihre Freundinnen und die hatten ein Recht auf Information.
    „Ich kenne ihn von früher.“
    „Wo früher?“
    „Finsterpfahl.“
    „Du warst mal in Finsterpfahl?“, riefen sie alle drei, fast wie aus einem Mund. „Hilfe, warum das denn?“
    „Da bin ich nun mal gelandet, als Kind. Und Hanns auch. Später haben sich unsere Wege getrennt und gestern haben wir uns wiedergetroffen. So ist das.“
    „Ja, so ist das“, äffte Lisandra Scarlett nach. „Ist ja auch sonst nichts weiter.“
    „Warum machst du immer so ein Geheimnis aus deiner Vergangenheit?“, fragte Maria. „Uns kannst du doch alles erzählen.“
    „Nein, kann ich nicht!“, sagte Scarlett, stand auf und ging. Sie wusste, das war unfair, aber sie wollte wenigstens ein paar Momente alleine sein, bevor die nächste Stunde anfing.

Kapitel 6: Heimlichkeiten
     
    Nach der letzten Stunde ging Thuna wie angekündigt in die Bibliothek. Dieser Ort und der wunderschöne Garten, den man von den Fenstern aus sehen konnte, waren ihre Lieblingsplätze in Sumpfloch. In den Garten konnte sie gerade nicht gehen, er war tief verschneit, doch hinausschauen konnte sie, mit drei dicken Büchern vor sich auf dem Tisch. Thuna war in einem Waisenhaus aufgewachsen und hatte als wissbegieriges Mädchen immer darunter gelitten, dass sie so wenige Bücher zu lesen bekam. Jetzt, in Sumpfloch, konnte sie sich endlich satt essen. Es war so aufregend, mit ihrem wachen Geist von einem Buch in das nächste zu springen, einzutauchen, Geschichten zu hören, Gründe und Zusammenhänge zu erfahren, Bilder aufsteigen zu sehen vor ihrem inneren

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