Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Sumpfloch-Saga Bd. 2 - Dunkelherzen und Sternenstaub

Die Sumpfloch-Saga Bd. 2 - Dunkelherzen und Sternenstaub

Titel: Die Sumpfloch-Saga Bd. 2 - Dunkelherzen und Sternenstaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
Vom Netzwerk:
Auge, die ihr so viel erzählten von der Welt, den vielen Welten, dem Leben und seinen Geheimnissen. Es war Thuna ein Rätsel, warum nicht alle Kinder verrückt nach Büchern waren, so wie sie. Die meisten Schüler kamen nur in die Bibliothek, um ihre Hausaufgaben zu machen. Die einzige Mitschülerin, die wie Thuna ganze Nachmittage damit verbringen konnte, sich ein Buch nach dem anderen aus den Regalen zu holen und darin zu lesen, war Scarlett. Aber anders als Thuna tat sie es nicht mit Begeisterung, sondern mit einer Verbissenheit, die beängstigend war. Als seien finstere Mächte hinter ihr her, denen sie nur auf diese Weise entkommen konnte. Wenn Thuna fragte warum sie so viel lese, pflegte Scarlett zu antworten, dass sie ihre Zeit nutzen müsse.
    „Je mehr ich weiß, desto besser“, sagte sie dann. „Ich habe keine Lust, nach der Schule in das gleiche Loch zurückzufallen, aus dem ich gekommen bin.“
    Doch heute tat Scarlett nichts dafür, ihrem Loch zu entkommen. Sie traf sich mit Gerald (man musste nicht magisch begabt sein, um das zu erraten) und das bedeutete, dass Thuna alleine an ihrem Tisch saß. Sehnsüchtig starrte sie in den Garten hinaus. Da draußen hatte sie im Sommer und Herbst ab und zu mit Lars gesprochen, dem Gärtnerjungen. Er war kein Schüler von Sumpfloch, sondern ging in Quarzburg zur Schule. Wenn er zum Gärtnern herkam, nahm er den Flugwurm. Aber jetzt im Winter flog kein öffentlicher Flugwurm und im Garten gab es ja sowieso nichts zu tun. Mit einem leisen, kaum hörbaren Seufzer schlug Thuna eins der Bücher auf, die vor ihr lagen, und ging darin verloren. Nach ein paar Zeilen war Lars vergessen. Thuna tauchte ein in unzählige Legenden zur Weltentstehung, studierte das Kompendium magischer Gegenstände und forschte nach weiteren Zähnen des heiligen Riesen (er musste doch mehr als einen Zahn gehabt haben?), doch offensichtlich hatte nur einer der Zähne die Reise durch die Jahrhunderte angetreten, sich selbst inkarnierend, was Thuna in dem Glauben bestärkte, dass das Ding noch nie ein Zahn gewesen war. Aber was war es dann?
     
    Lisandra und Geicko probierten unterdessen aus, wie es war, in einer baufälligen Ruine herumzuklettern, deren Bestandteile vereist, glitschig oder von einer bizarren Eiszapfenformation überzogen waren. Genau das Richtige für zwei Abenteurer, die besser hangeln, kriechen, klettern und rennen konnten als still sitzen und Buchstaben entziffern. Während ihrer halsbrecherischen Übungen tauschten sie sich über dies und das aus und Lisandra schilderte, welche Fortschritte sie bei ihren Vogel-Verwandlungen gemacht hatte. Nämlich gar keine.
    „Jemand sollte dir Unterricht geben“, sagte Geicko, da es selbst ihm einleuchtete, wie gefährlich das Ganze war. „Nicht dass du dich mal im falschen Moment zurückverwandelst.“
    „Oder gar nicht. Das letzte Mal musste mir Scarlett helfen.“
    „Das kann sie? Ihr könntet heimlich zusammen trainieren.“
    „Schon“, sagte Lisandra. „Ja, ich muss sie mal fragen. Aber weißt du, sie hat gerade anderes um die Ohren.“
    „Diesen Hanns?“
    „Hanns und Gerald. Stell dir vor, Gerald hat ihr nicht gesagt, dass sein echter Vater ein Ritter ist.“
    „Er wird seine Gründe haben.“
    „Du nimmst ihn immer in Schutz! Letztes Jahr hast du ihm auch blind vertraut. Das hätte schief gehen können.“
    „Er ist in Ordnung. Hast du ja gesehen!“
    „Weil es ihm so gepasst hat. Aber wir wissen nicht, was er wirklich vorhat. Er und sein toller, reicher Ritter-Papa!“
    Geicko legte nachdenklich den Kopf schräg (ungeachtet der Tatsache, dass er gerade auf einem schmalen Mauervorsprung stand und mit der einen Hand nach Halt suchte, um einen Meter höher eine Fensterbank zu erreichen).
    „Ich weiß nicht viel von dem ganzen Kram, aber wenn Geralds Vater zu der Spinnenfrau gehört, die wir im Wald getroffen haben, und sie deine Freundinnen aus den Klauen der Cruda befreien wollten …“
    „Ja, aber wozu denn? Vielleicht nur, um unser Vertrauen zu gewinnen? Wer sagt denn, dass die nichts mit uns vorhaben? Sie gehören zu einer geheimen Organisation, das wissen wir. Erinnerst du dich, dass die Spinnenfrau verhaftet worden ist? Wer weiß, was die angestellt hat?“
    „Ich hab’s aber im Gefühl, dass sie nichts Schlechtes wollen.“
    „So ein Gefühl kann falsch sein.“
    Jetzt hatte Geicko eine geeignete Stelle gefunden, um sich festzukrallen, und das Ziel Fensterbank wurde in Angriff genommen.
    „Außerdem stammt

Weitere Kostenlose Bücher