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Die Sumpfloch-Saga Bd. 3 - Nixengold und Finsterblau

Die Sumpfloch-Saga Bd. 3 - Nixengold und Finsterblau

Titel: Die Sumpfloch-Saga Bd. 3 - Nixengold und Finsterblau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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Fenestra“, sagte Thuna, „ist in dem Brief kein Grund genannt, warum ich so eilig nach Sumpfloch kommen soll?“
    Alban las die Zeilen noch einmal und dann schüttelte er den Kopf.
    „Nein, hier steht nur, dass es eine Sicherheitsmaßnahme ist.“
    Thuna starrte auf die silberne Teekanne, die vor ihr auf einem Stövchen stand. Sie sah sich darin selbst, ein dünner Körper mit einem kugelförmigen Kopf, weil die Kanne das Bild verzerrte. Thuna hatte heimlich die Tage gezählt bis zum Ende der Sommerferien. Sie wollte unbedingt zurück in die Schulbibliothek und lesen. Sie wollte in den bösen Wald zurück, wo sie manchmal das Nebelfräulein traf und Wunder über Wunder erforschen konnte. Sie sehnte sich nach dem Garten von Sumpfloch, der im Sommer am schönsten war, und dessen Teich mit den fluoreszierenden Seerosenblättern in der Nacht überirdisch blau leuchtete. Sie hatte auch nichts dagegen, wieder ein armes Mädchen unter lauter armen Schülern zu sein. Im Schloss Montelago Fenestra fühlte sie sich täglich fehl am Platz. Aber jetzt, da sie so plötzlich zurückkehren sollte, überkam sie eine große Angst: Wenn Estephaga Glazard die Wahrheit über Thuna herausgefunden hatte, war sie in Sumpfloch nicht mehr sicher!
    „Ich fahre mit!“, erklärte Maria.
    „Vielleicht hast du ja auch einen Brief bekommen, Mäuschen“, sagte Grazia von Montelago Fenestra. „Und er ist unterwegs verloren gegangen!“
    Das hoffte Maria nun nicht. Sie war in großer Sorge um Thuna, aber auch heilfroh, dass sie nicht diejenige war, die Estephaga unbedingt zu sprechen wünschte.
    „Wir mieten einen Flugwurm!“, verkündete Alban entschlossen. „Ich kümmere mich gleich darum.“
    Alban stand auf und eilte in sein Spiegelfon-Kabinett. Grazia schob den Teller, auf dem sie ihren winzigen Bissen im Kreis herumgerollt hatte, von sich.
    „Ich kann jetzt nichts mehr essen.“
    Maria winkte den Dienern, damit sie Thunas und ihren Stuhl vom Tisch wegrückten.
    „Mama, wir packen dann mal“, sagte sie, kaum dass sie wieder auf ihren eigenen Füßen stand, und dann zog sie die schockierte Thuna mit sich aus dem Frühstückszimmer.
    „Vielleicht ist es nicht das, was wir denken“, flüsterte sie Thuna zu, als sie gemeinsam, die mit Samt beschlagenen Treppen zu ihren Zimmern hinaufstiegen. „Mach dir kein Sorgen, es wird bestimmt alles gut!“
    Doch in Wirklichkeit machte sich Maria sehr große Sorgen und ihre Hand war genauso kalt wie die Hand von Thuna, die sie gerade festhielt.
    „Wenn sie herausbekommen haben, dass ich ein Erdenkind bin, ist alles vorbei!“, sagte Thuna. „Sie werden mich von der Schule nehmen und wer weiß, was dann mit mir passiert!“
    „Wenn sie das vorhaben, wird Viego Vandalez dir helfen. Oder Gerald. Oder sein Vater!“
    „Aber die sind doch alle gar nicht da! Erinnerst du dich nicht, was Scarlett uns geschrieben hat? Sie hat Viego in diesen Ferien kaum zu Gesicht bekommen!“
    „Dann rennst du einfach in den bösen Wald! Dort werden sie dich verstecken!“
    Daran hatte Thuna noch gar nicht gedacht. Der böse Wald war gefährlich für jeden Menschen, der ihn betrat! Aber nicht für Thuna. Denn man verehrte sie dort, alle hielten sie für eine Fee. Die merkwürdigsten Wesen dort waren Thuna treu ergeben. Natürlich würden sie Thuna verstecken. Aber würde Thuna die Möglichkeit haben zu fliehen, wenn es wirklich ernst wurde? Womöglich würde man sie einsperren, sobald sie ihren Fuß in den Hof von Sumpfloch setzte. Schließlich legte es Estephaga Glazard darauf an, Thuna nach Sumpfloch zu holen, bevor alle anderen Schüler und Lehrer zurückkehrten. Niemand würde mitbekommen, was mit Thuna geschah.
    „Oder sollen wir wegrennen?“, fragte Maria.
    Thuna schüttelte den Kopf. Sumpfloch war ihr Zuhause. Solange auch nur eine kleine Chance bestand, dass sie dort nach wie vor zur Schule gehen konnte, wollte sie nicht aufgeben. Sie würden sowieso nicht weit kommen, wenn sie wegliefen. Mal abgesehen davon, dass Maria keinen Grund hatte zu fliehen. Thuna hätte so etwas nie von ihr verlangt.
    „Ich werde herausfinden, was Estephaga von mir will“, sagte Thuna. „Vielleicht ist sie weniger böse als wir denken.“
    „Bestimmt“, sagte Maria und versuchte überzeugt zu klingen.
    Dann packten sie ihre Sachen zusammen und obwohl Thuna nur eine kleine Reisetasche voller Dinge besaß und Maria vier Koffer füllen musste (ihre Mutter bestand darauf, dass sie mindestens vier Koffer mitnahm), brauchte

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