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Die tägliche Dosis Gift - Warum fast alles, was wir berühren, essen oder einatmen, chemisch belastet ist. Und wie wir uns davor schützen können

Titel: Die tägliche Dosis Gift - Warum fast alles, was wir berühren, essen oder einatmen, chemisch belastet ist. Und wie wir uns davor schützen können Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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gilt für besonders aggressive Toxine wie TBBPA (wird als Beschichtungsmaterial in der Autoindustrie und als Beigabe zu Flammschutzmitteln verwendet) und HBCD (in Kunststoffschaum und Polstermöbeln), das neuerdings überhaupt erstmals in menschlichem Blut nachgewiesen wurde.
Der WWF wies in seinen Studien nach, dass viele Umweltgifte, die von der Industrie als harmlos eingestuft und angepriesen werden, nicht weniger gefährlich sind als die früher verwendeten hochgiftigen und inzwischen verbotenen Chemikalien DDT und PCB.
    Landleben: Nicht gesünder als in der Stadt
    Viele Zeitgenossen befinden sich in dem Irrglauben, auf dem Land sei das Leben bezüglich Umweltgiften gesünder als in Städten. Die WWF-Studien haben dies widerlegt und ergeben, dass Familienmitglieder auf dem Land insgesamt eher mehr belastet sind. Zwar reichern Personen im Zentrum größerer Städte mehr unterschiedliche Chemikalien an, doch deren Konzentrationen in Blut und Gewebe sind niedriger als bei Menschen in ländlichen Gebieten. Kinder auf abgelegenen Bauernhöfen haben höhere Werte bestimmter Umweltgifte im Blut als Mädchen oder Jungen im vergleichbaren Alter in Vororten oder in Städten.
    Wir können der Vergiftung nicht entrinnen, egal ob wir in Städten oder in der scheinbar intakten Welt aus Wäldern, Wiesen und Feldern leben. Der WWF enthüllt, dass viele Landkinder höher mit Pestiziden, Herbiziden, Insektiziden und PCB belastet sind als Gleichaltrige in großen Gemeinden. Der Grund: verseuchte Ackerböden, die auf Jahrzehnte oder für alle Zeiten chemische Laborgifte speichern und ausdünsten. Die Alarmglocken schrillen: Es wird höchste Zeit, dass die zunehmende Vergiftung unserer Umwelt gestoppt wird– vor allem zum Wohle unserer Kinder und zukünftiger Generationen.

Das große Geschäft mit Gift- und Schadstoffen
    Wir leben in einer nur scheinbar heilen Welt: Häuschen mit Vorgarten, liebevoll eingerichtete Kinderzimmer, Mami geht im Bioladen einkaufen– sie will ja stets nur das Gesündeste für ihre Kinder. Doch die Idylle trügt, die Gefahren lauern überall:
Xenobiotics bedrängen unseren Stoffwechsel, unsere Zellen.
Die Vertriebsstrategen aus Wirtschaft und Industrie kämpfen mit allen Mitteln um die guten Regalplätze von Supermärkten, Drogerieketten oder Baumärkten.
Gift und Schadstoffe sind ihre besten Verbündeten, wo immer es darum geht, Umsätze zu steigern.
    Weltweit gibt es eine gigantische Produktionsmaschinerie für Toxine, vornehmlich in China und anderen asiatischen Ländern, aber auch in den USA (vertreten durch den Giftmoloch Monsanto) und sogar in Deutschland, mit dem Chemiekonzern BASF. Jahr für Jahr und Tag für Tag entwickeln mehr als 200 000 internationale Unternehmen Duft-, Farb- und Geschmacksstoffe, die raffiniert auf unsere Sinnesrezeptoren einwirken. Sie gelangen zu Penny-Preisen in Schiffscontainern zum Beispiel aus Asien zu uns und werden von Produktherstellern Kosmetika, Puddings oder Wandfarben untergemischt. Längst sind diese Produzenten abhängig von der verlockenden Billigware. » Wer nicht mit China-Tricks Produkte aufpeppt, hat auf dem Markt keine Chance«, heißt es. Was eigentlich unvorstellbar ist: Aus einer Entfernung von etlichen Tausenden Kilometern beherrschen die asiatischen Gaukler und Magier der Toxinlabore unsere Sinnesnerven, machen uns zu Sklaven ihrer Verführungskünste.
    Die Profitstrategen der Konsumwirtschaft machen es sich einfach, sie gucken die Mechanismen einfach Pflanzen und Tieren ab. Rosen und andere Blumen leuchten in herrlichen Farben, verschicken betörende Düfte, locken auf diese Weise Insekten an. Beeren und andere Früchte entwickeln unwiderstehliche Geschmackskompositionen, Vögel spreizen auf Partnersuche ihr hübschestes Federkleid aus. Für Verlockungen über Sinneseindrücke sind auch wir Menschen genetisch empfänglich, durch unseren Seh-, Geschmacks- und Riechsinn. Lediglich der Tast- und der Hörsinn lassen sich von den Profithaien der Nahrungsmittelindustrie nicht zu Vertriebszwecken missbrauchen.
    Wie gewinnt man Käufer und Konsumenten? Nach den Axiomen der Werbewirtschaft erfolgt dies über drei Mechanismen:
Düfte. Sie sind eine Urform der Verführung. Ohne Pheromone, die Duftstoffe, gäbe es kein Leben auf der Erde. Düfte repräsentieren den Zauber der Wahrnehmung und Verlockung, selbst– oder gerade– bei geschlossenen Augen. Weil natürliche Duftstoffe meist nicht ausreichen, um Leute zu Konsumsklaven zu machen, wird im Chemielabor

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