Die tägliche Dosis Gift - Warum fast alles, was wir berühren, essen oder einatmen, chemisch belastet ist. Und wie wir uns davor schützen können
Zwiebeln
2-Methyl-2-pentenoin-Säure
Erdbeeren
2,3-Dietylpyrazin
Tiefgefrorenes, Süßigkeiten, Getränke
2,3-Pentanedion
Getränke, Backwaren, Süßwaren
2,3,5-Trimethylpyrazin
Käse, Fleisch, Tabak, Gebratenes
Ethyllaktat
Früchte, Weinaroma
2,3-Dimethylpyrazin
Gefrierkost, Süßwaren, Süßgetränke
2-Mercapto-Aceton
Grillhähnchen, Fleischgeschmack
Isoamyl-Acetat
Bananen
Furanone
Hackfleischprodukte
3-Methylthio-butanal
Soßen, salziges Gemüse
5H-5Methyl-6,7-Dihydrocylopentapyrazin
geröstete Erdnüsse
Methyl-vanillat
Röstkaffee
3-Mercapto-2-butanone
Kastanien, Fleisch
Diallyl-disulfid
Knoblauch
2,4,6-Triisobutyl-5,6-Dihydro-4H-1,3,5-dithiazin
Tintenfisch, Sesam
Vanillin-Isobutyrat
Vanille, Cremespeisen, Kakao, Kokosnuss
Allyl-Isothiocyanat
Senf
Natur wird kaum noch gebraucht
Die oben angeführte Liste an Riech- und Geschmacksstoffen könnte man nach Belieben fortsetzen. Denn die menschliche Labortechnik ist der Natur bereits überlegen. Ein Manko der Schöpfung ist es, dass sie ihre selbst synthetisierten Pheromone nicht zu jeder Stunde in derselben Reinheitskonzentration hervorbringt. Was sie an Duftstoffen produziert, schwankt in Quantität und Qualität. Natürliche Aromastoffe sind dementsprechend in der Lebensmittelindustrie gar nicht so begehrt. Einkäufer der großen Supermarktketten und letztlich auch der Konsument daheim am Küchentisch verlangen stets gleichbleibende, absolut verlässliche Riechstoffwerte. Es darf nicht sein, dass Ananas-Konfitüre aus dem Edeka-Regal weniger gut schmeckt und riecht als jene, die man bei Penny, Norma oder Aldi in den Einkaufswagen legt. Mit diesem Umstand fügt sich ein weiterer Baustein in den zunehmenden Vergiftungsprozess durch Umweltgifte. Denn chemisch-synthetische Aromastoffe sind ungesünder als ihre Molekülvorbilder aus der Natur.
Duftstoffe aus der Retorte
In Molekülen binden sich Atome nach unterschiedlichen Gesetzen. Sie verknüpfen sich in ihrer Konstitution auf bestimmte Art. Sie ordnen sich in ihrer Konformation räumlich an, stehen in bestimmten Bindungswinkeln zueinander und fügen sich in unterschiedlicher Konfiguration zusammen. Auf diese Weise entwickelt die Natur eine Vielfalt von Spielmöglichkeiten, um Moleküle aller Art zu produzieren.
Im Labor lassen sich zwar die relativ simpel gestalteten Duftstoffmoleküle in ihrer Zusammensetzung von Atomen gut nachbilden, nicht so aber in ihrer räumlichen Ausspreizung. So sind etwa synthetisch hergestellte Vitamin E-Moleküle alle wie geklont, unter dem Mikroskop des Laborchemikers sehen sie identisch aus. Hingegen hat es seit Bestehen der Erde vor Milliarden Jahren noch nie zwei natürliche Vitamin E-Moleküle in vollkommener Identität gegeben.
Chemisch-synthetische Vitamin E-Moleküle haben oft nur den zwanzigsten Teil der Wirkkraft natürlicher Moleküle. Ähnliches gilt für Duftpheromone aus den Laborküchen. Die Lebensmittelindustrie hilft sich dadurch, dass sie Eiskrem, Apfelsaft, Gemüsesuppen, Grillhähnchen-Marinade, Shrimp-Suppen, Süßwaren, Himbeermarmelade oder Soßen, Dips und Dressings für Großküchen mit der zehn-, zwanzig- oder noch höheren Menge an Kunstdüften anreichert. Damit das Lebensmittel dann auch wirklich nach was schmeckt und auch gern gekauft wird.
Untersuchungen auf Toxingefahr von Duftstoffen sind etwa so beweiskräftig, als wenn man am Strand von Rimini ein Sandkorn auf Toxine untersucht, aber alle anderen Sandkörner ungeprüft lässt. Kein Mensch weiß bislang, auf welche Weise sich Retorten-Pheromone aus zahllosen Lebensmitteln gegenseitig zu neuem Gefahrenpotenzial aufbauen. Viele Befindlichkeitsstörungen, Allergien, Beschwerden oder Krankheiten, die durch den exzessiven Dauergenuss von naturfremden Riech-, Geschmacks- und Farbstoffen entstehen, zeigen sich erst nach Wochen, Monaten oder gar Jahren.
Das Wunder Pheromone
Bei aller Betroffenheit über den Ansturm chemischer Toxine auf unsere Gesundheit sollten wir uns vor Augen halten, dass wir letztlich auch willige Opfer sind. Die Laborhexer der Lebensmittel-, Kosmetik-, Waschmittel- oder Farbindustrie nutzen ganz pragmatisch Mechanismen der Natur für Profitzwecke. Das Pheromon-Molekül ist seit undenklichen Zeiten Mittel der Verlockung, Instrument für Ernährung und Fortpflanzung, wird von den Vertriebs- und Werbehaien der Lebensmittelbranche als willkommenes Werkzeug der Geldmaschinerie missbraucht.
Die Sinnesempfindung von Gerüchen wird von Wissenschaftlern als olfaktorische Wahrnehmung bezeichnet.
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