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Die tägliche Dosis Gift - Warum fast alles, was wir berühren, essen oder einatmen, chemisch belastet ist. Und wie wir uns davor schützen können

Titel: Die tägliche Dosis Gift - Warum fast alles, was wir berühren, essen oder einatmen, chemisch belastet ist. Und wie wir uns davor schützen können Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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wichtig. Doch gegen die Anhäufung Zehntausender neuer Toxine, die untereinander wiederum kommunizieren und neue, unbekannte Giftgefahren heraufbeschwören, sind die natürlichen Abbauenzyme machtlos. So werden Xenobiotics mehr und mehr zur bedeutenden Herausforderung des internationalen Umweltschutzes.

Jung und Alt, Stadt und Land: Toxine allüberall
    In einer ganzen Reihe groß angelegter Untersuchungen hat der World Wildlife Fund (WWF) herausgefunden, dass ausnahmslos alle Menschen in Europa mit Umweltgiften kontaminiert sind. Betroffen sind alle Generationen: Kinder, Eltern, Großeltern. Sie sind auch gleichermaßen mit denselben Toxinen belastet, so zum Beispiel mit Pestiziden (Leben tötende Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel), PCBs (Polychlorierte Biphenyle, dies sind krebserregende Chlorverbindungen, die seit 2001 weltweit verboten sind), Phthalate (Weichmacher in Kunststoffprodukten) oder chemischen Beschichtungsstoffen auf Pfannen, Textilien oder Verpackungsmaterial.
    Alle Generationen gleichermaßen betroffen
    Interessanterweise ist es keineswegs so, dass sich Umwelttoxine mit zunehmendem Alter im Körper anreichern. Dass also ältere oder alte Menschen besonders belastet sind. Kinder sind vor allem durch neuere Toxine und höhere Konzentrationen belastet als ihre Eltern oder Großeltern. Zu diesen neuen Giftstoffen zählen insbesondere perfluorinierte Chemikalien in der Beschichtung und Außenbehandlung von Pfannen, Töpfen, Teppichen, Textilien und Schuhen sowie durch Bromverbindungen als Flamm- und Verbrennungsschutz in Sitzmöbeln, Tapeten, Textilien oder Elektrogeräten. Hier zeigt sich, wie hilflos Behörden im Umgang mit Giften sind. Gesetzlich wird vorgeschrieben, dass bestimmte Gebrauchsgüter unbrennbar sein müssen– doch die verarbeiteten Flammschutzmittel bedrohen unsere Gesundheit auf ganz andere Weise in hohem Maß. Gegenstände des täglichen Gebrauchs verseuchen junge und ältere Menschen gleichermaßen, dies belegen die Untersuchungen des WWF:
57 Prozent der Personen, die mit chemischen Flammschutzmitteln belastet waren, waren Kinder.
Fluorinierte Chemiegifte in fast allen Kühlschränken und Klimaanlagen reichern sich in jeder Stunde und Minute des Tages ehrgeizig im Fettgewebe an, zu 82 Prozent im Gewebe der Versuchspersonen.
Perfluoroctansäure ( PFOA ) wurde bei einem Drittel der untersuchten Kinder entdeckt. Enthalten ist PFOA vor allem in schmutz- und wasserabstoßenden Materialien wie Textilien, das Laborgift reichert sich im Körper an und kann nur noch schwer ausgeschieden werden. In vielen Regionen Deutschlands ist es im Grundwasser hoch konzentriert.
    Wo immer wir gehen und stehen– den Giften können wir nicht oder kaum entrinnen, ganz egal wie wir uns ernähren, oder mit welchen Produkten wir uns daheim umgeben. Die bestürzende Erkenntnis: Wir wiederholen heute dieselben Fehler wie vor Jahrzehnten, als Toxine wie DDT oder PCB viel zu spät als extrem gefährlich eingestuft und anschließend verboten wurden.
    Bestürzende Zahlen
Unsere Umwelt wird du rch immer mehr Giftstoffe belastet. Waren es im Jahr 1930 noch eine Million Tonnen chemische Schadstoffe und Toxine, stiegen die Werte auf heute 400 Millionen Tonnen.
In ihren Schadstoffregistern hat die Europäische Union (EU) inzwischen 100 000 verschiedene Substanzen aufgelistet.
Diese naturfremden Chemieprodukte, die Xenobiotics, entweichen aus einer Vielzahl von Produkten unserer häuslichen und beruflichen Umgebung. Nahezu alles, was wir essen, berühren oder einatmen, ist verseucht.
Von früh bis spät sind wir Chemikalien ausgesetzt, die von Industrie, Landwirtschaft oder anderen Quellen unmittelbar an unsere Umgebung abgegeben werden, so etwa von Autos oder Lkws, Müllverbrennungsanlagen oder Tabakqualm.
Viele Chemiegifte dringen auf direktem Weg in unseren Organismus ein, so zum Beispiel Kosmetika über die Haut, Aroma- oder Konservierungsstoffe über Lebensmittel und deren Verpackung oder Giftsubstanzen in Spielzeug über Speichel und Mundschleimhaut von Babys und Kleinkindern.
Die EU gibt inzwischen zu, dass 99 Prozent der Gesamtmenge an Laborgiften unzureichend reguliert sind. Über nahezu ein Viertel von ihnen gibt es überhaupt keine wissenschaftlichen Daten.
Bestimmte nervenschädigende Gifte, wie deca-BDE in Autos, Elektroartikeln, Polstermöbeln oder Kunststoffen, die in der Baubranche Verwendung finden, werden neuerdings in der höchsten je entdeckten Konzentration festgestellt. Ähnliches

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