Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die tägliche Dosis Gift - Warum fast alles, was wir berühren, essen oder einatmen, chemisch belastet ist. Und wie wir uns davor schützen können

Titel: Die tägliche Dosis Gift - Warum fast alles, was wir berühren, essen oder einatmen, chemisch belastet ist. Und wie wir uns davor schützen können Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
Vom Netzwerk:
dagegen gibt es ja Pillen aus der Apotheke nebenan.
Viele Konsumenten nennen Kaffee, Salz oder eine zu kalorienreiche Abendmahlzeit als Grund für ihre Einschlafprobleme, können aber nicht ahnen, dass es MSG ist, was dem Sandmännchen die Tür versperrt.
MSG ist eine Weltmacht geworden, geschützt von mächtigen Interessenverbänden wie dem International Glutamate Technical Committee oder dem Institute for Food Technologists, beide in den USA beheimatet. Selbst das angesehene International Life Sciences Institute wehrt sich augenscheinlich nicht mehr gegen den üblen Konsumtrend.
Weltweit bedeutendster Fermentierer von MSG ist das japanische Unternehmen Ajinomoto mit rund 11 Milliarden Euro jährlichem Umsatz, das 34 Prozent des Weltmarkts für Umami und MSG beherrscht und seinen Marktanteil aggressiv ausbaut, so mit Hilfe chinesischer Vertriebs- oder Lizenzpartner. Zu den mächtigen Mitbewerbern zählt unter anderem auch das deutsche Unternehmen BASF.
» MSG ist nicht mehr aufzuhalten«, erklären Wissenschaftler, » mit welchen Mitteln auch immer.« Das Eiweiß wird vorzugsweise auch als Futtermittel für Masttierbetriebe eingesetzt. Jährlich werden davon nahezu 30 Millionen Tonnen produziert, mit erheblichen Steigerungsraten. Eine kolossale Menge, wenn man bedenkt, dass wenige Gramm ausreichen, um eine ganze Wagenladung von Hamburgern, Würstchen oder anderen Lebensmitteln geschmacklich aufzuwerten.
    Farbstoffe in Lebensmitteln
    Nicht nur der Geruchs- und der Geschmackssinn werden beim Essen und Trinken hinters Licht geführt, sondern auch der Sehsinn. Kirschlikör soll schließlich schon durch seine tiefrote Farbe berauschen, Gummibärchen sind gleich auf eine ganze Palette hübscher Farben angewiesen, um sich gut vermarkten zu lassen. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit untersucht bevorzugt Stoffe in Süßwaren und alkoholfreien Erfrischungsgetränken, die von Kindern konsumiert werden, als Teil des bundesweiten Überwachungsplans 2010 .
    Der Trend geht dahin, möglichst wenige chemisch-synthetische Farbstoffe zuzulassen. Eine nicht leicht umzusetzende Maßnahme, da sich eigentlich nur das rote Betanoin und der grüne Pflanzenfarbstoff Chlorophyll als natürliche Farbspender optimal eignen. Farbstoffe müssen als Zusatzstoff gekennzeichnet werden, wenn sie zum Verfeinern des Produkts dienen. Nach EU-Norm gibt es rund 45 Substanzen, die mit E-Nummern deklariert werden. Farbstoffe, die lediglich Oberflächen verschönern, wie Käserinde oder Ostereier, müssen nicht deklariert werden.
    Oberstes Gebot der Überwachungsbehörden ist: Farbstoffe müssen gesundheitlich unbedenklich sein. Die Giftkonzentrationen werden durch den sogenannten ADI-Wert festgeschrieben (für Acceptable Daily Intake, erlaubte Tagesdosis). Als gesundheitlich bedenklich, wenn nicht gar gefährlich, gelten Azofarbstoffe, wie sie auch in Textilien verarbeitet werden. Sie müssen seit dem Juli 2010 mit dem Hinweis versehen werden: » Kann Aktivität und Aufmerksamkeit bei Kindern beeinträchtigen.« Darunter fallen folgende Farbstoffe:
Tartrazin, E 102
Chinolingelb, E 104
Gelborange S, E 110
Azorubin, E 122
Cochenillerot, E 124
Allurarot AC, E 129
    Bestimmte Verbraucherzentralen fordern inzwischen– vorsorglich– ein völliges Verbot von Azofarbstoffen.
    Vier Kategorien von Farbstoffen
Die meisten Farbstoffe gelten als Zusatzstoffe und unterliegen somit speziellen Überwachungsrichtlinien. Hingegen gibt es auch sogenannte färbende Lebensmittel, wie Paprika oder Safran, die nur als geschmackliche Mittel eingesetzt werden.
Farbstoffen sind die E-Nummern 100 bis 180 zugeteilt. Es gibt vier Kategorien:
1 . Naturfarbstoffe
2 . Synthetische Farbstoffe
3 . Naturidentisch hergestellte Farbstoffe
4 . Metallpigmente
    Die leuchtendsten Farben liefert die Chemie
    Die Vertriebsexperten in Lebensmittelkonzernen tüfteln ständig an neuen Verlockungsstrategien. Für die Entwicklung origineller Duftstoff- und Geschmacksmischungen wird viel Geld investiert, oft dauert es viele Monate, bis so eine Komposition vollendet ist. Im Reigen der Verführung spielen natürlich auch Farbstoffe eine bedeutende Rolle, die als Allererstes aus dem Supermarktregal ihren Sinneseindruck aussenden. Im verschlossenen Glas oder unter der Klarsichtverpackung lässt sich ein Himbeersirup oder ein Mehrfruchtdessert noch nicht ausreichend bewerten.
    Im höchsten Grad ihres Reifeprozesses entwickeln Früchte oder Gemüse die leuchtendsten Farben. Doch

Weitere Kostenlose Bücher