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Die tägliche Dosis Gift - Warum fast alles, was wir berühren, essen oder einatmen, chemisch belastet ist. Und wie wir uns davor schützen können

Titel: Die tägliche Dosis Gift - Warum fast alles, was wir berühren, essen oder einatmen, chemisch belastet ist. Und wie wir uns davor schützen können Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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entwickelt und unseren Lebensmitteln beigemengt. Entscheidend für diesen Irrweg in die Ernährungskatastrophe sind Umsatz- und Profitabhängigkeit von Herstellung und Handel, die inzwischen ihre eigene Gesetzmäßigkeit aufgebaut haben und deren Konsumsklaven wir geworden sind.
    Im Management von Lebensmittelproduzenten und Handelsketten gibt es zweifellos die Stimmen der Vernunft, die darauf hinweisen, dass unsere Ernährung mehr und mehr dem Diktat der » Nahrungsmittelverbesserer« folgt und seit langem nicht mehr den Axiomen der Natur, die die Erde Millionen Jahre lang zu ihrem Guten beherrscht haben. In bald jedem Stück Käse, jedem Apfel, jedem Becher Fruchtjoghurt oder jeder Flasche Tomatensaft steckt bis zu 4000 Mal mehr Chemie als unser Stoffwechsel und unser Immunsystem neutralisieren und ausscheiden können.
    » Es ist überhaupt nicht immer Profitgier, die dazu führt, dass unsere Nahrungsmittel zusehends giftiger werden«, verraten Insider. » Es ist einfach das System. Es ist festgefahren, es gibt keinen Ausweg. Wir können nur hoffen, dass alles nicht noch schlimmer wird. Um zu überleben, brauchen wir das Gift in den Lebensmitteln, die wir produzieren und mit denen wir handeln.« Betriebs- oder volkswirtschaftliche Experten in den Betrieben ergänzen: » Wenn wir all die Toxine und Schadstoffe nicht hätten, könnten wir dichtmachen. Deutschland würde Hunderttausende Arbeitsplätze verlieren– auf dem Spargel- oder Erdbeerfeld ebenso wie bei Lebensmittelauslieferungsbetrieben, den Transportunternehmen, den kleinen und großen Märkten etc.« Dann droht eine weitere Gefahr: das Internet, das mehr und mehr zum Einkaufen genutzt wird. » Unsere Betriebe gehen dann in Konkurs, die Konsumenten lassen sich ihre schadstoffbelastete Ware gleich direkt aus Portugal, Rumänien oder Griechenland schicken. Da spielt es dann auch keine Rolle mehr, wie viel Patentblau, p-Hydroxybenzoesäure, Polyphosphate, Blei, Polyglycerinester, Dioxin oder DDT aus längst verseuchten Agrarböden drinstecken. Lebensmittelkontrollen gehen völlig flöten– spätestens dann hat die Giftchemie endgültig gesiegt.«
    Argumente für mehr Gift
» Wenn wir unsere Felder nicht mit Insektiziden besprühen, ernten wir bis zu 50 Prozent weniger«, klagen Landwirte.
» Ohne den Einsatz von Wachstumsbeschleunigern können wir gegen unsere Mitbewerber nicht konkurrieren«, erklären andere.
» Wir müssen unser Stallvieh sogar heimlich mit Hormonen aufpäppeln, damit wir einen guten Marktpreis erzielen. Sonst können wir gleich dichtmachen«, so die Besitzer von Masttierbetrieben.
Transportbetriebe jammern: » Wir müssen unser Obst- und Gemüsegut vor Ablieferung im Großmarkt noch mal mit Schönheitswachs und anderen Mitteln besprühen, sonst nehmen Händler die Ware nicht ab.«
» Ohne den Einsatz von Konservierungsmitteln können wir die Garantie für Verfalldaten nicht einhalten«, beschweren sich Produzenten von Milchprodukten, Fleisch, Wurstwaren oder Fertiggerichten.
» Wenn unsere Vanillecremespeise nicht nach Vanille duftet, brauchen wir gleich gar nicht an die Supermarktketten auszuliefern«, klagen Hersteller ihr Leid. » Also muss ordentlich Chemievanille aus China hinein.«
Andere wiederum ergänzen: » Ohne den massiven Einsatz von Farb- und Geschmackstoffen keine Chance. Wir würden ja gerne– aber dann verlieren wir im Handel noch mehr Marktanteile und müssen Mitarbeiter entlassen.«
» Wir haben bei der Bank hohe Kredite aufgenommen, deshalb bei der Herstellung von Bio auf Normal umgestellt«, beichten Produzenten. » Jetzt verarbeiten wir eben auch Giftchemie, wie alle anderen auch, um Preise zu halten und Abnehmer nicht zu vergraulen. Die einzige Alternative wäre der Weg in die Insolvenz.«
Andere wiederum ergänzen ganz unverhohlen: » Unser Dank gilt den Chinesen, die uns Schad- und Giftstoffe zu Penny-Preisen liefern. So können wir wenigstens den Preisdruck in der Lebensmittelbranche schultern, in der um jeden Cent Rabatt wie auf dem Schlachtfeld gerungen wird. Wer beim Aufschnitt, den Königsberger Klopsen oder beim Fischsalat ein paar Cent zulegt, fliegt sofort aus den Supermarktregalen.«
    Lebensmittelkontrolle
    Unsere Lebensmittelgesetze sind sehr umfangreich, zählen weltweit zu den bedeutendsten Schutzmaßnahmen der Bevölkerung gegen Ernährungsschäden, inzwischen abgestimmt mit Richtlinien auf internationaler Ebene, so zum Beispiel mit der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit ( EFSA ) im

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