Die tägliche Dosis Gift - Warum fast alles, was wir berühren, essen oder einatmen, chemisch belastet ist. Und wie wir uns davor schützen können
kaum geerntet, verblassen diese Farben. Deshalb wird im Lebensmittelhandel kräftig nachgebessert. Vor allem Salat und grünes Blattgemüse werden wieder hübsch eingefärbt, um beim Verbraucher den Eindruck zu erwecken: » Oh, das ist ja noch ganz erntefrische Ware!« Wenn von einem Lebensmittel nur die Oberfläche » angemalt« werden soll, dürfen selbst Schmuckfarben wie Gold, Silber oder Aluminium eingesetzt werden. Am beliebtesten sind die Lockfarben Gelb, Orange und Rot, von denen es 24 zugelassene Varianten gibt, von Riboflavin (E 101 a) bis zu Zeaxanthin (E 162 ). Vom Grün gibt es drei Farbtypen, da dominiert ja ohnehin das natürliche Pflanzengrün, das Chlorophyll. Braun und Schwarz stellen fünf Farben, Rot oder Metalle sechs Farben.
Blau ist mit herrlichem Patentblau V (E 131 ), Indigotin (E 132 ) und Brillantblau (E 133 ) vertreten, die alle drei wenig verwendet werden, weil sie synthetisch hergestellt und deshalb vom Verbraucher oft abgelehnt werden. Etliche Lebensmittelfarben sind natürlichen Ursprungs, werden aber im Chemielabor in gewaltigen Mengen produziert. Dazu zählt zum Beispiel L-Karoten, das Karotten ihre gelb-orange Farbe vermittelt. Doch fast alles, was wir im Supermarkt an gelb-orangefarbenen Nahrungsmitteln vorfinden, ist synthetisch gefärbt. Blaubeeren sind eigentlich nur scheinbar blau. Selbst die natürlichen Farbstoffe Anthocyanine erweisen sich außerhalb der Frucht als rot, erst im Inneren der Blaubeere verbinden sich diese Chromophoren, die Farbträger, mit Flavonoiden, Tanninen, Proteinen und Polyphenolen zum blauen Farbstoff.
Fake Food & Nano
Wozu eigentlich umständlich Käse oder Schinken herstellen, wenn sich derlei Nahrungsmittel auch trefflich fälschen lassen? Seit die Fernostlieferanten von Duft-, Geschmack- und Farbstoffen die nötigen Zutaten zu Spottpreisen liefern, ist auf vielen Salami-Käse-Pizzen gar kein richtiger Käse mehr drauf. Sondern eine raffinierte Mischung aus würzig aufgepeppter Stärke und Pflanzenölen. Trotzdem wird der Konsument getäuscht, weil auf der Packung oder der Speisekarte eben » Käse« steht. Seit sich herausstellt, dass man in der Chemiefabrik Lebensmittel viel günstiger herstellen kann als in der Natur, ist Fake Food– angereichert mit Gift- und Schadstoffen– auf dem Vormarsch.
Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit überwacht besonders sorgfältig die Auswüchse bei der Herstellung von Nahrungsmitteln. So zum Beispiel den besorgniserregenden Trend zum sogenannten Analogkäse. Der schmeckt wie Käse, riecht wie Käse, sieht aus wie Käse– ist aber eine Billigproduktion aus Stärke und pflanzlichen Ölen. Milch, das eigentliche Rohmaterial für Käse, fehlt völlig, dafür strotzt der Käse von Chemiesubstanzen. Vertrieben werden die Produkte im großen Stil an Hersteller von Massen-Pizzen, Kantinen-, Krankenhaus- und Altenheimkost, für fertige oder halbfertige Convenience-Produkte für die Gastronomie, sogar für Schulen und Kindergärten, speziell auch für Imbiss- und Fast-Food-Buden. Dass der Begriff » Käse« für Imitate, Kunst-, Labor- oder Analogkäse per EU-Recht nicht verwendet werden darf, schert die Industrie wenig. Normalerweise dürften Brötchen oder Sandwiches mit derlei falschem Käse nicht als Käsebrötchen verkauft werden, sondern lediglich als » Brötchen mit Belag aus Pflanzenfett«. Doch an solche Vorschriften hält sich natürlich niemand.
Nano in Lebensmitteln
Die Bedrohung steckt längst nicht mehr in einzelnen Gift- oder Schadstoffen, sondern wir stehen gewissermaßen am Umbruch zu einer neuen Ernährungsepoche. Lebensmittel müssen gleichzeitig attraktiv und billig sein, viele von ihnen haben mit natürlichen Nahrungsmitteln kaum noch etwas zu tun. Angeheizt von Toxin-Giganten wie Monsanto funktioniert das Zusammenspiel aus Gift und Täuschung wie am Schnürchen. Anstelle von Spurenelementen, Vitaminen oder wertvollen Enzymen stecken in dem, was wir essen und trinken, schädliche Substanzen aus den Chemielabors dieser Erde.
Von wegen Fleisch
So richtig zum Narren gehalten werden wir Verbraucher von der Kumpanei aus Gift- und Schadstoffproduzenten und den Herstellern von Fleisch- und Schinkenimitaten.
In vielen Schinken-Pizzen ist überhaupt kein echter Schinken mehr drin,. Schinken im Supermarkt ist oft nur Kochpökelware, die aus Muskelfleischstücken zusammengepresst wird. Dies bietet bei der Fertigung den Vorteil, dass reichlich Aroma-, Geschmack- und andere
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