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Die tägliche Dosis Gift - Warum fast alles, was wir berühren, essen oder einatmen, chemisch belastet ist. Und wie wir uns davor schützen können

Titel: Die tägliche Dosis Gift - Warum fast alles, was wir berühren, essen oder einatmen, chemisch belastet ist. Und wie wir uns davor schützen können Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Zusatzstoffe untergemischt werden können. Deshalb schmeckt vielen Verbrauchern dieser Schinken viel besser als echter Schinken, in dessen natürliche Muskelstruktur sich Chemieessenzen nicht so leicht einbauen lassen.
Aus einer schnittfesten oder auch geleeartigen Fleischmasse lassen sich nach Belieben Gerichte aller Art zusammenfügen, vom Brühwürstchen bis hin zur Sülze, Schweinefleischkonserve oder Steaklet. Der Fleischgehalt ist meist zu niedrig, wird mit Wasser ausgeglichen, die Schnittfestigkeit wird durch Gelier- und Bindemittel erhöht. Oft wird fleischfremdes Eiweiß zugesetzt, so zum Beispiel aus Soja- oder Milcheiweiß.
Die Ernährungswissenschaftlerin Dr. Virginia Worthington von der weltberühmten Johns-Hopkins-Universität in Baltimore (US-Staat Maryland) hat herausgefunden, dass konventionell angebautem Obst und Gemüse rund 30 Prozent kostbarer Biostoffe fehlen, dass diese Produkte gleichzeitig um rund 30 Prozent reicher an Schadstoffen sind als echte Biokost.
Die englische Wissenschaftlerin Dr. Ysanne Spevack stellte fest, dass typische Supermarktäpfel rund 30 verschiedene Toxine in ihrer Schale aufwiesen.
Dr. Walter J. Crinnion vom Institut für klinische Ökologie, Bastyr-Universität in Seattle (US-Staat Washington): » Normalobst und -gemüse total verseucht, Produkte vom Biobauern enthalten 390 Prozent mehr Selen, 78 Prozent mehr Chrom, 63 Prozent mehr Kalzium, 70 Prozent mehr Boron und sogar 138 Prozent mehr Magnesium.«
    Die Natur ist in Sachen Food immer weniger gefragt. Der Handel fordert stets gleichbleibende Ware in Aussehen, Farbe, Geschmack und Aroma. Außerdem müssen bestimmte Kriterien erfüllt werden, für die die Natur zu launisch ist, die Nanochemielabors dafür in stets gleich bleibender, geklonter Qualität liefern können:
Schokolade darf nicht an den Fingern kleben.
Salz muss schön gleichmäßig aus dem Streuer rieseln.
Ketchup darf kein dünner Saft sein, sondern muss sich dick und üppig aus der Flasche über die Pommes pressen lassen.
Diese Pommes frites sollen aber nicht zu viel Fett aufsaugen.
    Die Nanotechnologie, in Physik, Chemie und Grundlagenforschung längst beheimatet, wird nun auch auf dem Lebensmittelsektor zum innovativen Forschungszweig. Denn mit Nano eröffnen sich den Profiteuren atemberaubende Vertriebsperspektiven.
    Was bedeutet eigentlich Nano?
Nano ist eine unendlich winzige Maßeinheit, der milliardstel Teil eines Meters. In einen Punkt dieses Textes passen mehr als eine Milliarde Nanometer.
Nanopartikel fügen sich künstlich in die Molekülstruktur eines Lebensmittels, verändern es dementsprechend. Mit ihrer Hilfe bzw. mit Hilfe der Nanotechnologie lassen sich dementsprechend Lebensmittel verändern, so zum Beispiel beim Geschmack von Soßen und Dressings, beim Fettgehalt, beim Aufbau einer festen Konsistenz und vielem mehr.
Weil eine mit Nanopartikeln veredelte Oberfläche das Licht anders bricht, bieten sich Nanotüftlern neue Herausforderungen in Sachen Farbgebung. Rot könnte noch mehr leuchten, Süßwaren verlockend glitzern. Durch eine Nanobeschichtung nimmt die Oberfläche eines Lebensmittels zu, macht es womöglich griffiger, kompakter, lässt es gesünder erscheinen.
Sogenannte Nano-Carrier sind winzige Geschmacks- und Aroma-Taxis, die in Pizzen, Hamburgern oder Fertiggerichten eingebaut werden und ihre Verführungs-Toxine zum Beispiel beim Erhitzen im Backofen, beim Grillen oder in der Mikrowelle freisetzen.
    Die EU-Behörden für Lebensmittelsicherheit beobachten die Entwicklung aufmerksam, sehen aber noch keine Veranlassung, Nano zu verbieten oder drastisch zu beschränken. Hingegen warnen Umweltexperten vor den latenten Gefahren: Die Nanotechnologie kann das Konsumverhalten auf den Kopf stellen, sie kann für neue, kaum zu entschlüsselnde und toxische chemische Verbindungen in Lebensmitteln führen. Und sie liefert nach dem Siegeszug der Gentechnik einen weiteren Schritt weg von der Natur. » Es ist heute kaum abzusehen, auf welche Weise sich unsere Kinder und Enkelkinder später einmal ernähren werden«, sagen Lebensmittelfachleute.
    Was in unseren Lebensmitteln sonst noch alles steckt
    Es ist wie beim Wettlauf Hase gegen Igel. Wo deutsche oder EU-Überwachungsbehörden neue Richtlinien für die Lebensmittelgesundheit herausgeben, sind die findigen Laborchemiker in Sachen Umweltgifte schon wieder einen Schritt weiter. Neue Schutzverordnungen entstehen– gleichzeitig aber werden in weitaus höheren Dimensionen neue Schadstoffe

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