Die tägliche Dosis Gift - Warum fast alles, was wir berühren, essen oder einatmen, chemisch belastet ist. Und wie wir uns davor schützen können
Teppichkäfer und Motten eingesetzt wird und zu Hautjucken, allergischen Hautreaktionen und Haarausfall führen kann.
Beträchtliche Gesundheitsgefahren gehen von den enthaltenen Duftstoffen aus, die verführerisch nach Blüten oder frischen Früchten riechen, aber reine Chemie sind. Von den rund 4000 verwendeten Aroma-Chemikalien werden 95 Prozent aus Petroleum hergestellt. Regulierungen gibt es kaum, obwohl Raumdüfte weitaus gefährlicher sind als Tabakrauch. Viele der Substanzen sind krebserregend, speziell im gemeinsamen Zusammenwirken mit anderen Toxinen: Toluene, Ethanol, Aceton, Limonene, Benzene, Isopropanol, Amylacetat, Ethylacetat, Methylenchlorid etc. Sie führen zu Unfruchtbarkeit, Geburtsschäden, Nervenschäden, Problemen mit den Atemwegen, Asthma, Hautentzündungen, Schleimhautreizungen, Augenschmerzen und vielem mehr. Frischesprays für Innenräume wären weitaus » gesünder«, wenn sie frei von Duftstoffen wären, deren Giftbeitrag höher ist als die in dem Produkt enthaltenen löslichen Stoffe.
Giftschaum für die Teppichpflege
Beim Reinigen von Polstern, Matratzen und Teppichen soll es meist rasch gehen, mitunter wird das Reinigungsgerät nur kurzfristig ausgeliehen, dementsprechend sollen Reinigungssubstanzen hochwirksam sein, damit der Teppichboden schnell wieder wie neu aussieht und vielleicht auch noch angenehm nach frischen Limonen duftet. Hinzu kommt, dass insbesondere Textilfußböden meist stark verschmutzt sind, oft über Monate oder Jahre hinweg nur mit dem Staubsauger behandelt werden. Fett- und andere Stoffe werden tief eingetreten, Flecken lassen sich oft nur sehr schwer entfernen. Gefährdet sind Personen, die beruflich mit dem Reinigen von Textilien zu tun haben, weil viele Produkte gar nicht mit Gefahrensymbolen versehen sind.
Fettalkoholsulfate und -ethoxylate, Nitrilotriessigsäure oder Trinatriumsalze greifen aggressiv reinigend in das Gewebe ein. Chemietoxine wie Tetrachlorethylene gelten mit anderen Stoffen zusammen als Krebs oder Leukämie auslösend. Sie bilden mit den ohnehin in Polstermöbeln oder Teppichböden eingepressten Substanzen ein hochgiftiges Milieu, das für Babys und Kleinkinder bedrohlich werden kann, die darauf herumkrabbeln. Mehr als 90 Prozent der bei uns verlegten Teppichböden bestehen aus Kunstfasern wie Polyacryl, Polyamid oder Polyester, die ohnehin reich an Giftstoffen und nicht atmungsaktiv sind. Sie strotzen spätestens nach mehrjährigem Gebrauch von Reinigungsmitteln, von Flammschutz- und Imprägniermitteln, Kunstharzen und Weichmachern sowie von Motten, Mikroben und Pilzen. Verlegt werden sie mit Formaldehyd- oder PCB-haltigen Klebern, die ihre Chemietoxine ebenfalls ausdünsten. Eingebaute Kompaktschaumrücken in Sofas und Sesseln verströmen unbeirrbar Tag und Nacht ihre Toxine aus Schaumbildnern, Konservierungsstoffen, hochallergischen Vulkanisiersubstanzen und Stabilisatoren. Zusammen mit den Reinigungsgiften entsteht auf diese Weise eine massive Umwelt- und Gesundheitsbelastung.
Die besten Reinigungstipps
Am vernünftigsten ist es, Synthetik-Teppiche durch solche aus natürlichen Materialien zu ersetzen, wie Sisal, Wolle, Ziegenhaar, Kokos oder Kork. Gütesiegel, zum Beispiel das IWS-Siegel des Internationalen Wollsekretariats, sind keine Garantie dafür, dass Textilien nicht chemisch behandelt sind, etwa mit Mottenfraßmitteln.
Ein kleiner Brenntest sagt Ihnen, ob ein Teppichboden aus Natur- oder Chemiefasern besteht: ein paar Fasern aus dem Flor zupfen und anzünden. Synthetik schmilzt stinkend und hinterlässt harte Rückstände. Natürliche Fasern hingegen riechen beim Verbrennen eher leicht nach Horn und übrig bleibt nur eine feine graue Asche.
Flecken und Schmutzränder kann man mit Gallseife, einer milden Seifenlauge oder sogar mit Mineralwasser wegbekommen. Lieber ein Feinwaschmittel in leichter Konzentration nehmen, mit einem Schwamm auftragen, einwirken lassen, mit Wasser nachbehandeln. Etwas Essig frischt Farben wieder auf.
Ansonsten gilt: Teppiche und Polstermöbel oft lüften, damit sich Schadstoffe nicht zu sehr konzentrieren. Seifenlauge hilft gegen elektrostatische Aufladungen.
Rohrreiniger– die schlimmsten Umweltkiller
Bei ihrer Anwendung gilt die Regel: Je langsamer sie wirken, desto weniger schaden sie. Höchst gefährlich sind die Power- oder Kraftreiniger mit ihrem hochkarätigem Giftmix, der dann freilich selbst die hartnäckigsten Verklumpungen aus Kalk, Seifen, Menschenhaaren, Gemüseabfällen, Fettresten
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