Die tägliche Dosis Gift - Warum fast alles, was wir berühren, essen oder einatmen, chemisch belastet ist. Und wie wir uns davor schützen können
der Natur. Sie bedienen sich der Symbole von Reinheit und Unschuld, um die Natur gleichzeitig zu zerstören.
Glatte Fußböden oft toxisch belastet
Während Teppich- und Florböden oft potente Staub- und Schmutzfänger sind, nach mehrjährigem Gebrauch wahre Wohnparadiese für Milben, Keime, Motten und Bakterien, lassen sich glatte Böden besser reinigen. Doch auch hier wird oft lieber fleißig Gift aufgetragen, als auf natürliche Weise Schmutz entfernt. Verständlicherweise sind Böden aus Vollholz, echtem Holzparkett oder Korkplatten ohnehin gesünder als die meist viel gepriesenen PVC-Böden oder Laminatböden aus verklebten Basisplatten mit aufgesetztem Dekor. Viele Laminat- und Fertigparkettböden dünsten Formaldehyd, Phosphorsäureester und Flammschutzmittel aus. Das Werbeattribut » schadstofffrei« bedeutet noch lange nicht, dass derlei Böden keine Toxine enthalten.
Formaldehyd wird in geringen Mengen im menschlichen Zellstoffwechsel synthetisiert und schnell wieder abgebaut. Für unser genetisch in Jahrmillionen aufgebautes Immunsystem gilt es deshalb nicht als Giftfeind Nummer 1 , sondern zunächst als körpereigene Substanz. Gerade dies macht Formaldehyd so gefährlich. Ab bestimmten Konzentrationen in der Raumluft führt die Substanz zu Reizungen der Augen, Schleimhäute und Atemwege, kann Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit oder Erbrechen auslösen.
Umweltbewusste Fußbodenexperten empfehlen, Parkett, Holzdielen, Kork und Linoleum nur mit natürlichen Ölen zu behandeln, zum Beispiel mit Grundieröl, Leinöl mit einer 50 -Prozent-Verdünnung mit echtem Terpentin oder Zitrusöl. Dasselbe gilt übrigens auch für Holzmöbel und -wände, die mit Holzöl oder Zirbelkieferöl und mit natürlichen Wachsen behandelt werden sollten. Anstatt Giftmoleküle im ganzen Raum zu versenden, sorgen sie für einen angenehmen natürlichen Raumduft. Zum Wischen von Böden sollte man nur klares Wasser verwenden, das reicht meist, gegebenenfalls kann man dem Wasser etwas Gallseife oder Soda beigeben. Streifen von Gummi oder Ledersohlen bekommt man mit einem weichen Radiergummi weg.
Auch Wasch- und WC-Becken wollen sauber sein
Scheuermittel bestehen vorwiegend aus Stein- und Marmormehl sowie fettlösenden Tensiden, damit lassen sich hartnäckig anhaftende Verunreinungen, zum Beispiel im Spülbecken oder der Toilettenschüssel, entfernen. Um Wettbewerbsvorteile gegenüber der Konkurrenz zu erzielen, » verbessern« Hersteller ihre Produkte, setzen zusätzliche Chemiegifte ein. So zum Beispiel der Chemie-Gigant Unilever, dessen Viss Scheuermilch mit Aktivbleiche Natriumcarbonat, Natriumlauryl, das aggressive Natriumhydroxid und eine Natriumhypochlorit-Lösung enthält. Der über Generationen hinweg unverwüstliche Dauerrenner unter den Scheuermitteln, ATA von Henkel, enthält ebenfalls Natriumcarbonat, ist außerdem reich an Benzolsulfonsäure und Alkylderivaten. Ähnliche Kombinationen finden sich in nahezu allen Beckenscheuermitteln. So ein Waschbecken glänzt dann natürlich schon mal wundervoll, während die Gifte bereits ihre ersten Todesspuren im ablaufenden Altwasser hinterlassen.
WC-Reiniger erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, weil sie vermeintlich mit einem einzigen Handgriff, dem Auspressen von etwas Flüssigkeit, für eine blitzblanke Toilettenschüssel sorgen. Sie enthalten aber oft Ameisen- und Zitronensäure, die empfindliche Schleimhäute, Augen, die Haut und Atemwege reizt und zu Entzündungen führen kann. Dies vor allem dann, wenn die Toilette nicht über ein Fenster gut entlüftet werden kann. Manche Reiniger strotzen von Giften wie Natriumhypochlorit, Natriumhydroxid, Alkyldimethylaminoxid plus Tensiden und Bleichmitteln, deklarieren sich aber als » orangen-frisch«, tarnen also ebenfalls ihre Umweltgefährlichkeit. Manche Toilettensprays versprechen Meeresfrische, zerstören aber aquatisches Leben in den Ozeanen einschließlich der Ozeane. Gottlob gibt es auch ökologische WC-Reiniger, zum Beispiel mit dem Attribut » Tannenduft«, die mit pflanzlichen Substanzen starke Reinigungskraft entwickeln und die Umwelt nicht schädigen. Man kann Haus und Wohnung also ebenso leicht mit völlig natürlich-organischen Reinigungsmitteln blitzblank halten.
Bisphenol A: Umweltkiller und Haushaltsgift Nr. 1
In Jahrmilliarden biologischer Evolution haben sich Algen und organische Lebewesen in Speichergestein oder Erdschichten abgelagert, als Erdöl und Rohstoff für Chemieerzeugnisse wird es in gewaltigen
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