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Die tägliche Dosis Gift - Warum fast alles, was wir berühren, essen oder einatmen, chemisch belastet ist. Und wie wir uns davor schützen können

Titel: Die tägliche Dosis Gift - Warum fast alles, was wir berühren, essen oder einatmen, chemisch belastet ist. Und wie wir uns davor schützen können Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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gehörig zu.
Tandem-Waschmittel: Dies sind Kombinationen von Kompaktvollwaschmitteln und Kompaktcolorwaschmitteln, geeignet für weiße Wäsche und hohe Temperaturen und gesondert für bunte Wäsche. Das Umweltbundesamt bewertet diese Waschmittel relativ positiv, weil sie ohne eine ganze Reihe hochaktiver, toxischer Substanzen auskommen.
Funktionswaschmittel: Dies sind Spezialwaschmittel für Leder, Kunststoff, synthetische Textilien, spezielle Sportbekleidung, zum Beispiel für Mountain-Biker, Surfer, Schwimmer etc., auch für Mikrofaserprodukte und Bettwäsche.
    Vorsicht vor antibakteriellen Mitteln
    Bestimmte sogenannte anionische Tenside sind anaerob, reagieren also nicht mit Sauerstoff und sind dementsprechend schwer abbaubar. Weil sie stark wasserschädigend sind, verzichten Hersteller weitgehend auf deren Einsatz. Die Verwendung der hochbedenklichen Alkylphenolethoxylate (APEO)wurde gesenkt, auf Importwegen gelangen die Substanzen aber nach wie vor in unsere Waschmittel. Umweltschädigend sind vor allem auch kationische Tenside, sie sind in erheblichem Ausmaß aquatoxisch und lagern sich hartnäckig im Klärschlamm an.
    Es klingt oft so vernünftig biologisch, wenn die Werbung von antibakteriell oder antimikrobiell wirkenden Reinigungsmitteln spricht. Bakterien gelten schließlich als feindlich, gesundheitsgefährdend und müssen dementsprechend getilgt werden. Sie leben aber in unserer Umwelt, haben nützliche Funktionen und tragen in unserem Organismus zu einem natürlichen Gleichgewicht bei. Sie neutralisieren sich unter gesunden Umweltbedingungen gegenseitig, werden über ein starkes Immunsystem kontrolliert, stellen also gar keine Gefahr dar. Ein Teil dieser Waschsubstanzen ist jedoch ebenfalls bedenklich, im Rahmen internationaler Abkommen werden sie zum Schutz der Ozeane als gefährlich eingestuft. Besonders besorgniserregend sind Biozide, die Phenole und Halogene enthalten und Reinigungsvorgänge von Kläranlagen beeinträchtigen können. Biozide sind Substanzen, die Lebewesen abtöten oder in ihrer Lebensfähigkeit einschränken. Sie sollen also schädliche Parasiten abschrecken oder unschädlich machen. Sie greifen nicht nur Mirkoben aggressiv und toxisch an, sondern– wenn sie in die Gewässer gelangen– ebenso auch Fische und aquatische Kleintiere. Der Handel mit ihnen unterliegt strengen Kontrollen.
    Nach Einschätzung des Umweltbundesamts, des Bundesinstituts für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin und des Robert-Koch-Instituts sind antibakterielle Reinigungsmittel im Haushalt überhaupt nicht erforderlich. Antibakterielle oder bakterizide Reinigungsmittel können die Haut enorm schädigen, deren wesentlicher nützlicher Bestandteil ja eine außerordentlich reiche Bakterienflora ist. Die Folge können Hautallergien sein, deren Therapie wiederum den Einsatz giftiger Antibiotika erfordert.
    Giftige Reinigungsmittel im Haushalt
    Wenn es darum geht, auch noch die letzte Bakterie aus dem Küchenregal zu entfernen oder Schwebekeimen den Garaus zu machen, sind wir Weltmeister. Damit alles schön blitzblank ist und nach natürlicher Frische duftet, haben wir stets ein halbes oder ganzes Dutzend hübsch etikettierter Reiniger zur Hand:
Luftfrischespray
Polster- und Teppich-Shampoo
Spülmittel
Möbelpolitur
Ofenreiniger
Toilettendesinfektionsmittel
Schimmelpilzkiller
Entkalker
Grillreiniger
Insektenvernichter
Scheuermittel
Glasreiniger, Fensterputzmittel
Feuchtreinigungstücher
Abflussreiniger
Milben- und Mottenvernichter
Allzweckreiniger
Und vieles mehr
    Ein Glück für die Herstellergemeinde, dass kaum ein Kunde in der Drogerie oder dem Supermarkt auf das Kleingedruckte auf der Rückseite des Etiketts guckt, ganz einfach oft schon deshalb, weil es im Neonlicht der Supermärkte ohne Lupe kaum zu entziffern ist. Denn da stehen sie alle drauf: die gesammelten Vertreter der Haushaltsgifte. Das Produkt selbst ist freilich hübsch eingefärbt und duftet großartig nach Blumen oder Früchten. Im Teppichboden im Kinderzimmer gibt es ab sofort keinen Mottenfraß mehr, doch ausdünstende Textilreiniger von Unilever oder Procter & Gamble verpesten dafür die Atemluft mit anderen Toxinen.
    Spülmittel
    Produzenten sind zwar angewiesen, laut gesetzlicher Verordnung ein sogenanntes Sicherheitsdatenblatt zu hinterlegen, daraus lässt sich aber für den Verbraucher gerade mal entnehmen, dass er bei möglichen Vergiftungserscheinungen verätzte Augen auswaschen, den brennenden Schlund mit kaltem

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