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Die Tage des Gärtners - vom Glück, im Freien zu sein

Titel: Die Tage des Gärtners - vom Glück, im Freien zu sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hanser Verlag
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Schale, eines Fertigbeckens oder eines Teiches für Ihren Garten steht.« Granny Jane hat immerhin zweimal die Goldmedaille der Royal Horticultural Society gewonnen, die wieder den hervorragenden kleinen Führer WATER IN A SMALL GARDEN – SIMPLE STEPS TO SUCCESS von John Carter herausgegeben hat. Sehr empfehlenwert.
     
    Wenn Sie große Pläne haben, und das sollte allzeit der Fall sein, dann sind die Wintermonate dafür hervorragend geeignet.
     
    Es gibt im Garten ohnehin nichts zu tun. Also wandert man in gefütterten Stiefeln über den gefrorenen Boden und versucht, der winterlichen Dämmerung helle Bilder des Frühlings abzuringen. Begeisterung ist etwas Wundervolles. Aber nehmen Sie sich Zeit! Sie werden mit den Folgen Ihrer Entscheidung lange leben müssen. Also wollen Lage und Form eines Gartenteiches, wie jede gärtnerische Entscheidung, wohlüberlegt sein: Erhält das Gewässer zuviel Sonne? Algenwuchs kann im Spätsommer zu einem ernsten Problem werden. Lassen blütenreiche Bäume ihre Kronen über das Wasser hängen? Herabgefallene Blätter in großen Mengen aus einem Teich zu fischen kann sehr lästig sein. Wo die große, trübe Eibe stand, die ich im Herbst gefällt habe, muss mein Teich liegen, vor der Ligusterhecke, neben dem mit Phlox bewachsenen Beet. Es gibt in meinem Garten keinen anderen Ort. Ich habe seine Form und Größe geprüft, indem ich eine rote Leine zur Hand nahm und damit die gewünschten Konturen niederlegte. Varianten lassen sich so leicht vergleichen und verwerfen. Das ist der Anfang. Der Teich ist das große Projekt des kommenden Jahres. Es soll am Ende so sein, wie im Nussknacker-Märchen von E.T.A. Hoffmann, wo es von einem Garten heißt, »darin ist ein großer See, auf dem schwimmen sehr herrliche Schwäne mit goldnen Halsbändern herum und singen die hübschesten Lieder. Dann kommt ein kleines Mädchen aus dem Garten an den See und lockt die Schwäne heran, und füttert sie mit süßem Marzipan.«
     
    Man muss zunächst natürlich eine Grube ausheben. Überlegen Sie genau, wer das machen soll. Freunde? Familie? Kollegen? Oder Sie ganz allein, wenn Sie rechtzeitig anfangen? Es ist natürlich eine Höllenarbeit. Stellen Sie sich mal die Menge an Aushub vor. Angenommen, der Teich hätte eine Kantenlänge von vier Metern und wäre quadratisch – das ist er nicht, sollte er auch nicht sein, sähe ja furchtbar aus, dient nur der Anschauung. Nehmen wir weiter an, er hätte die Form einer umgedrehten Pyramide – das macht unbedingt Sinn, denn Sie wollen die Ränder ja vermutlich bepflanzen, steil abfallende Wände wären dafür ziemlich ungeeignet, es geht um einen Teich, nicht um einen Pool. Dann berechnet sich das Volumen nach der einfachen Formel Quadrat der Kantenlänge mal Tiefe geteilt durch drei. Da der Teich ruhig ordentlich tief sein sollte, also irgendwas zwischen 1,5 und 2 Metern, kommen Sie dabei locker auf acht bis zehn Kubikmeter Aushub. Das sagt Ihnen vermutlich nichts. Mir auch nicht, bis ich es gesehen habe. Ein Kubikmeter Erde wiegt, je nach Zusammensetzung, zwischen 1,5 und 2 Tonnen. Das bedeutet, wenn Sie die Arbeit allein machen wollen, werden Sie es mit ungefähr 15 Tonnen Erde zu tun bekommen. Dies ist also ein starkes Plädoyer dafür, diesen Job jemand anderen machen zu lassen. Es sei denn, Sie haben einen eigenen Bagger oder wollten sich schon immer mal einen leihen. Aber wie bekommen Sie den auf das Grundstück? Vermutlich zerstören Sie dabei alle Beete im ganzen Umkreis und nehmen auch noch Teile der Fassade des Hauses mit, und außerdem laufen Sie Gefahr, unterirdische Stromkabel, Wasserleitungen oder die städtische U-Bahn zu beschädigen. Mein Rat: Lassen Sie die Finger davon. Das örtliche Handwerk soll auch leben.
    Grundsätzlich gibt es ja drei verschiedene Arten von Teich – in die Grube wird eine vorgeformte Schale eingebracht oder eine Teichfolie oder man gießt alles mit Beton aus. Die Schale ist sicher die einfachste Variante, aber nicht sinnvoll bei größeren Teichen und in Wahrheit auch nicht besonders schön – ganz abgesehen davon, dass diese Variante auch nicht wirklich sportlich ist. Man mogelt sich irgendwie um den eigentlichen Teichbau herum. Man will sozusagen einen Teich, ohne sich der Herausforderung zu stellen, einen Teich zu bauen. Ein Teich für Angsthasen. Beton – oder Stein – ist sicher die beste und dauerhafteste Lösung. Aber sehr teuer und außerdem technisch nicht zu unterschätzen. Ohne die Hilfe – oder die

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