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Die Tage des Zweifels: Commissario Montalbano träumt von der Liebe (German Edition)

Die Tage des Zweifels: Commissario Montalbano träumt von der Liebe (German Edition)

Titel: Die Tage des Zweifels: Commissario Montalbano träumt von der Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Camilleri
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Amtsmissbrauch und versicherte, dass sie mit dem Mord nicht das Allergeringste zu tun haben, sondern lediglich die Leiche aus dem Meer gefischt hätten … Und in der Tat …«
    »Und zu welchem Schluss sind Sie gekommen?«
    »Ja, eben, ich wollte Ihnen mitteilen, dass ich sehr dazu tendiere, sie fahren zu lassen, wann immer sie will.«
    »Da wäre ich aber nicht …«
    »Sehen Sie, Montalbano, wir haben nichts in der Hand, um sie noch länger hier festzuhalten. Warum sollten wir auch? Ich bin davon überzeugt, dass weder sie noch jemand aus der Mannschaft in das Verbrechen verwickelt ist. Wenn Sie das anders sehen, dann sagen Sie es. Aber bitte mit Begründung. Nun?«
    Da Tommaseo von der angeblichen Vanna und ihrem Verdacht bezüglich der Segelyacht nichts wusste, war sein Standpunkt völlig plausibel.
    Doch der Commissario konnte es keinesfalls zulassen, dass die Yacht ihm entwischte.
    »Können Sie mir noch zwei Tage Zeit geben?«
    »Einen Tag, von mir aus. Mehr kann ich Ihnen nicht zugestehen. Aber erklären Sie mir doch, warum.«
    »Kann ich übermorgen bei Ihnen vorbeischauen?«
    »Ich erwarte Sie.«
    Er musste sich mit einem Tag zufriedengeben. Er legte auf und bat Fazio, Chaikri zu holen.
    Nur einen einzigen Tag. Aber wenn Mimì die Sache geschickt anging, schaffte er es vielleicht, die Signora Giovannini eine ganze Woche lang aufzuhalten.
    Ahmed Chaikri war achtundzwanzig. Er stammte aus dem Maghreb, unterschied sich aber in keiner Weise von einem sizilianischen Seemann. Er wirkte erfahren und hochintelligent, und er besaß eine natürliche Eleganz.
    Montalbano war er auf Anhieb sympathisch.
    »Setz dich«, sagte der Commissario zu Fazio, der wieder gehen wollte.
    »Setzen Sie sich auch, Chaikri.«
    »Danke«, erwiderte der Maghrebiner höflich.
    Noch bevor Montalbano etwas sagen konnte, ergriff Chaikri das Wort.
    »Zuallererst möchte ich diesen Herrn hier um Verzeihung bitten, dass ich ihm einen Faustschlag versetzt habe. Bitte nehmen Sie meine Entschuldigung an. Der Wein ist mir leider …«
    Er sprach ausgezeichnet Italienisch.
    »Der sizilianische«, unterbrach ihn Montalbano.
    Chaikri sah ihn verdutzt an.
    »Ich versteh nicht.«
    »Ich sagte, es wird der sizilianische oder höchstens der griechische Wein sein, der diese Wirkung bei Ihnen hat.«
    »Nein, es ist nur …«
    »Hören Sie, Chaikri, Sie wollen mir doch nicht erzählen, dass Sie von dem Wein aus … keine Ahnung … aus Alexanderbaai in Südafrika, um einfach mal die erstbeste Stadt zu nennen, die mir in den Sinn kommt, so leicht betrunken werden.«
    Chaikri schien wie vor den Kopf gestoßen.
    »Aber ich …«
    »Nur mal ein Beispiel, damit Sie verstehen, was ich meine. Der Wein, den Sie in Alexanderbaai trinken, bringt Sie doch nicht dazu, was weiß ich, auf die Carabinieri oder die Polizei dort loszugehen, stimmt’s?«
    Montalbanos Worte hatten einen doppelten Effekt.
    Fazio spitzte die Ohren, als ihm klar wurde, dass der Commissario nicht einfach so daherredete, sondern einen bestimmten Zweck verfolgte. Und Chaikri zuckte zunächst zusammen, tat dann aber so, als würde er nicht verstehen.
    »Gut, Sie können gehen«, sagte Montalbano und behielt ihn fest im Blick.
    Diesmal war Chaikri ehrlich verblüfft.
    »Zeigen Sie mich denn nicht an?«
    »Nein.«
    »Aber ich habe doch einen Polizisten erst provoziert und dann tätlich angegriffen …«
    »Dieses eine Mal lassen wir es dabei bewenden. Angezeigt wurden Sie doch schon von den Carabinieri, oder?«
    »Ja.«
    »Und verhört wurden Sie gestern auch von denen.«
    »Ja.«
    Montalbano zitterte innerlich. Jetzt war der Augenblick gekommen, um den entscheidenden Satz zu sagen, der ihm zeigen würde, ob er voll danebenlag oder den richtigen Riecher gehabt hatte.
    »Wenn Sie sie wiedersehen, und ich bin mir sicher, Sie werden sie wiedersehen oder zumindest mit ihr sprechen, dann grüßen Sie sie von mir.«
    Chaikri wurde bleich und rutschte auf seinem Stuhl herum.
    »Wen soll ich …«
    »Die Signorina … pardon, die Person, die Sie gestern – sagen wir – verhört hat.«
    Chaikri hatte plötzlich Schweißperlen auf der Stirn.
    »Ich … ich verstehe nicht.«
    »Macht nichts. Auf Wiedersehen.«
    Dann wandte er sich an Fazio.
    »Lass ihn laufen.«
    Kaum war Chaikri gegangen, stürzte Fazio in Montalbanos Büro.
    »Sagen Sie, was ist das für eine Geschichte?«
    »Nach meinem Gespräch mit Sferlazza ist mir klar geworden, dass es Chaikri ist, der die sogenannte Vanna darüber

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