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Die Tage des Zweifels: Commissario Montalbano träumt von der Liebe (German Edition)

Die Tage des Zweifels: Commissario Montalbano träumt von der Liebe (German Edition)

Titel: Die Tage des Zweifels: Commissario Montalbano träumt von der Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Camilleri
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den er Ihnen vorher entzogen hat.«
    »Trotzdem, irgendetwas stimmt da nicht. Aber ich kann dir schon mal sagen, dass der Tote im Schlauchboot identifiziert ist. Er heißt Jean-Pierre David, und die französische Polizei hatte ihn schon im Visier.«
    »Warum?«
    »Anscheinend war er in einen Diamantenschmuggel verwickelt.«
    Fazio kniff die Augen zusammen.
    »Dann stecken also die von der Asso di cuori  …?«
    »… voll mit drin, so viel steht fest. Mal sehen, wie wir die drankriegen. Und wir müssen uns beeilen, die können jeden Moment abfahren. Ach so, noch etwas.«
    »Ja?«
    »Du und Gallo, haltet euch bereit. Heute Nachmittag, gegen fünf, müssen wir in Aktion treten.«
    »Worum geht’s?«
    »Wir müssen wahrscheinlich Augello verhaften.«
    Fazio machte den Mund auf und wieder zu. Erst wurde er knallrot, dann kreidebleich. Er ließ sich auf einen Stuhl fallen.
    »Wa… warum?«, hauchte er fast tonlos.
    »Das erklär ich dir später.«
    In dem Augenblick kam Catarella herein, ein paar DIN-A4-Blätter in der Hand.
    »Habe alles ausgedrückt, Dottori.«
    Montalbano steckte die Zettel ein.
    »Ich geh dann mal«, sagte er.
    Warum musste das Telefon immer genau in dem Moment klingeln, wenn er gerade die Tür aufschloss? Da er aber die Hoffnung verloren hatte, es könne Laura sein, ließ er sich Zeit.
    Erst öffnete er die Verandatür, dann ging er in die Küche.
    Da er zwangsläufig zu Hause essen musste, wollte er nachsehen, was Adelina ihm gekocht hatte. Er öffnete den Backofen.
    Lauter Köstlichkeiten. Pasta ’ncasciata und Meerbarben auf Livorneser Art.
    Das Telefon klingelte erneut. Diesmal ging er ran.
    Es war der Polizeipräsident.
    »Montalbano, wie geht es Ihnen?«
    Wie er und Fazio vermutet hatten, wollte sich dieses Riesenrindvieh vergewissern, ob er wirklich einen Unfall gehabt hatte! Und Montalbano war bereit, dem Affen Zucker zu geben. Er legte los.
    »Also der Unfall war …«
    »Den meine ich nicht«, schnitt der Polizeipräsident ihm das Wort ab.
    Nicht? Was denn sonst? Am besten hielt er den Mund und wartete ab.
    »Ihr Geisteszustand ist es, der mir Sorgen macht.«
    Was sollte das heißen? Hielt er ihn etwa für verrückt? Was erlaubte er sich eigentlich?
    »Herr Polizeipräsident. Ich bin mit allem einverstanden, aber was meinen Geisteszustand betrifft, dulde ich keinen …«
    »Lassen Sie mich reden. Antworten Sie nur auf das, was ich Sie frage.«
    »Hören Sie, wir sind doch hier nicht …«
    »Herrgott noch mal, Montalbano, es reicht!«, herrschte Bonetti-Alderighi ihn an.
    Anscheinend war er stocksauer und musste erst mal Dampf ablassen. Doch auf das, was jetzt kam, war Montalbano nicht vorbereitet.
    »Stimmt es, dass Sie in diesen Tagen einen schweren Trauerfall hatten?«
    Montalbano sackte zusammen. Er war erledigt. Bestimmt hatte Lattes ihm erzählt, dass sein Kind gestorben war.
    »Dass Sie den Tod Ihres Kindes zu beklagen haben?«, fuhr der Polizeipräsident unterkühlt fort.
    Wie zum Teufel konnte er sich da bloß rauswinden?
    »Und dass Ihre Frau völlig verzweifelt ist?«
    Die Stimme des Polizeipräsidenten war jetzt unter dem Gefrierpunkt.
    »Und wie erklären Sie mir, dass Sie nirgendwo in den Personalakten als verheirateter Familienvater auftauchen?«
    Polare Kälte.
    Wie sollte er aus dieser Nummer jemals wieder herauskommen? Hundert mögliche Antworten schossen ihm durch den Kopf, die er aber alle wieder verwarf. Sie waren ihm nicht überzeugend genug. Er machte den Mund zwar auf, brachte aber nichts heraus. Und der Polizeipräsident war noch nicht fertig.
    »Ich habe verstanden«, sagte er.
    Minustemperaturen, wie sie normalerweise nur im Labor erzeugt werden können.
    »Ich hoffe, Sie werden mir eines Tages erklären, warum Sie einen Gentleman wie Dottor Lattes derart niederträchtig und heimtückisch hinters Licht geführt haben.«
    »Es war keine …«, stammelte Montalbano endlich.
    »Ich glaube nicht, dass man über eine so widerliche und schwerwiegende Angelegenheit am Telefon sprechen kann. Belassen wir es vorerst dabei. Hat man Ihnen ausgerichtet, dass ich Ihnen den Fall wieder übertragen musste?«
    »Ja.«
    »Wenn es nach mir gegangen wäre, hätten Sie nicht … Aber ich musste … gegen meinen Willen … und ich sage Ihnen klar und deutlich: Wenn Sie diesmal Mist bauen, mach ich Sie fertig. Und halten Sie mich über den Stand der Ermittlungen auf dem Laufenden. Buongiorno.«
    Buonanotte wäre angemessener gewesen.
    Meine Güte, wie jämmerlich er

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