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Die Tagebücher (German Edition)

Die Tagebücher (German Edition)

Titel: Die Tagebücher (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Burton
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Typ.
    […] Wir werden immer noch ein bisschen nostalgisch, wenn wir an Dahomey denken. Das Haus, die Eidechsen, die Palmen, die Intrigen innerhalb der Crew, die Arroganz der amerikanischen Schwarzen gegenüber den West-Afrikanern, das gefährliche und faszinierende Meer, das nur ein paar Schritte entfernt vom Haus lag, der verrückte Palast, der Präsident und seine nachlässig gekleidete, provinzielle Frau. Die Empfänge und Feste im Palast.
    Wir haben P. G. dazu überredet, einen Schauspieler, der George Stanford Brown hieß – ein sehr gut aussehender, träger, lethargischer schwarzer Junge – nicht zu feuern. Er trägt immer enge Jeans und sitzt mit weit gespreizten Beinen da. Es macht mich verrückt, aber E. hat mir gesagt, ich soll nett zu ihm sein. Außerdem ist er ein Schüler von PHB [Philip Burton]. Ich hoffe, wir hatten Recht, ihn zu behalten – aber es ist auch egal, schließlich ist es nur ein Film.
    Am Anfang war das Essen in den beiden Restaurants, in die wir gegangen sind, gut, aber nach einer Weile fanden wir es schrecklich – vielleicht aus Überdruss oder Langeweile oder Ähnlichem. Wir haben danach fast nur noch zu Hause gegessen […].
    A. Guinness lief herum und las in einem kleinen Notizbuch, in dem sein Text stand, und sah dabei ganz schrecklich weiß und rosafarben aus. Als Negerin macht er richtig Eindruck. 153 Hat mich anfangs fast getäuscht.
    P. Ustinov schaute bei der riesigen Wohltätigkeitsgala für Lepra und TB vorbei. 154 Er ist eigentlich ein guter Kerl, aber ihm fällt nichts Neues mehr ein. Er macht immer noch dasselbe wie vor 10, 15 Jahren. Auf die, die das noch nicht kennen, wirkt es brillant. Wenn man mit ihm alleine ist, ist er ganz ernst, kaum sind zwei Leute im Raum, fängt er an herumzualbern. Irgendwie tut er mir leid, er scheint ein bisschen gestört zu sein.
    Freitag, 31. 3. Wir sind jetzt seit zweieinhalb Wochen in diesem Haus – es hat den berühmten Namen ›La Fiorentina‹. In den letzten 12 Tagen haben wir jede Nacht gedreht, nachdem ich mich einmal umgestellt habe, macht es mir nicht viel aus. 155 Dafür bekomme ich tagsüber ein bisschen Sonne und kann ein oder zwei Runden Tennis spielen. Trotzdem – letzte Nachtund die Nacht davor war es sehr kalt, in den Bergen oberhalb von St. Michel war es sogar bitterkalt. In St. Michel haben wir eine Suppe gegessen, die man hier vor Ort Potage au Pistou nennt. Glaube ich. Sehr gut.
    Letzten Montag haben wir ein paar Drinks im Palast von Monaco getrunken und sind dann ins Hotel de Paris zu einem Bankett gegangen, um das Britisch-Amerikanische Krankenhaus zu unterstützen. Wir waren Ehrengäste. Ich habe mich amüsiert, kann mich aber an nicht mehr sehr viel erinnern. Er war pummelig, hat freundlich gelächelt und schien nett. Sie war hübsch, sah sehr jung aus und war schrecklich kurzsichtig. Ihre Augen sind wohl wirklich sehr schwach. Am Ende des Abends waren sie total blutunterlaufen. 156
    Letzte Nacht habe ich mit James Earl Jones gedreht – einen Nachdreh – und dann mit A. Guinness. Um 2 : 45 Uhr waren wir fertig – das war für uns ziemlich früh. Als ich zu Hause ankam, hab ich ein heißes Bad genommen, dann im Bett gelesen, um 5 : 30 Uhr bin ich eingeschlafen.
    Bevor wir hierher kamen, waren wir knapp drei Wochen in Paris. Wir haben im Plaza Athenée gewohnt. Für mich ist es bisher das beste Hotel in Paris, mit einem wunderbaren Restaurant. Sachen, die herausragen:
    Wir sind beide mit Virginia Woolf für den Oscar nominiert – der Film ist insgesamt 13 Mal nominiert.
    Wir haben mit dem Herzog und der Herzogin von Windsor zu Abend gegessen. Danach sind sie mit zu uns, ins Apartment ins Plaza, gekommen. Wir haben uns bestens verstanden.
    Zur Premiere von Der Widerspenstigen sind wir nach London gefahren. Der riesige Erfolg wurde komplett von Frank Flanagan durchkreuzt, der am selben Morgen plötzlich gestorben war. Außerdem war es E.’s Geburtstag. Er hatte einen Herzinfarkt und war sofort tot, Gott sei Dank.
    Ein paar Wochen später ist Sally Wilson in NY an Leukämie oder etwas Ähnlichem gestorben.
    Bob (Wilson) und Agnes (Flanagan) wohnen hier bei uns im Haus in Saint Jean Cap Ferrat und erholen sich von dem fürchterlichen Schock. Bob ist stark und leidet relativ still vor sich hin, während Agnes, das arme Wesen, trinkt und trinkt und trinkt.
    Mit dem Herzog von Windsor in Paris. Nach dem Abendessen sind wir zurück zu unserem Apartment gegangen, und der Herzog und ich haben die walisische

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