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Die Tallinn-Verschwörung - Thriller

Die Tallinn-Verschwörung - Thriller

Titel: Die Tallinn-Verschwörung - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm-Goldmann-Verlag
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sollte, ihm den Sender abzunehmen.
    Da sie Torsten und seine Reflexe kannte, wählte sie den Sender. Sie hob kurz die Hand, damit Torsten wahrnahm, dass sie sich hinter seinem Gegner befand, packte eine der Ziervasen, die am Rand der Terrasse standen, und hob sie auf.
    Das schabende Geräusch ließ Hoikens zusammenzucken, und er sah über seine Schulter. Im selben Augenblick schlug Petra mit der Vase zu und prellte ihm den Sender aus der Hand. Das Gerät schlitterte ein Stück über den Gehweg und blieb auf dem Rasen liegen. Sie wollte darauf zulaufen, doch da schwang Hoikens’ Waffe herum, und sie sah in das runde Loch, aus dem im nächsten Moment tödliches Blei schießen musste. In einem Reflex krallte sie sich mit beiden Händen an Hoikens’ Hosenbein fest und zerrte mit aller Kraft daran.
    Torsten hechtete nach seiner Pistole. Hoikens versetzte Petra einen derben Fußtritt, der sie beiseite schleuderte, zielte dann kurz und zog den Stecher der Sphinx durch. Gleichzeitig begann auch Mazzetti zu feuern. Graziella ließ sich fallen, rollte über den Boden und rutschte zwei Stufen von der Terrasse hinunter. Dadurch entging sie den ersten Kugeln. Zu einem weiteren, besser gezielten Schuss kam Mazzetti nicht mehr, denn Torsten hielt nun seine Pistole in der Hand und schoss zwei Kugeln auf ihn ab. Gleichzeitig spürte er, wie er selbst getroffen wurde, schoss jedoch weiter. Hoikens schrie auf und schwankte, versuchte aber, nach dem Zünder zu greifen. Da ratterte eine Maschinenpistole los und löschte ihn aus.
    Schmutzig und blutbefleckt kam Major Wagner auf die Gruppe zu und blies theatralisch über die Mündung seiner MP. Dann blieb er neben Torsten stehen, der auf dem Boden kniete und sich krümmte. »Hat es Sie schlimm erwischt?«

    Torsten schüttelte mit verzerrtem Gesicht den Kopf. »Nein, mir geht es gut! Kümmern Sie sich um die Politiker. Die Schutzwesten sind Bomben! Vorsicht, sie gehen hoch, wenn man versucht, sie abzunehmen!«
    »Dieser verdammte Kerl hat wohl an alles gedacht …« Mehr hörte Torsten nicht mehr. Er war bereits bewusstlos, als er vornüberkippte.
    Graziella kroch unter Schock zu ihm hin und zupfte ihn am Ärmel. »Du darfst nicht sterben!«, jammerte sie.
    Wagner warf ihr und Torsten noch einen Blick zu und wollte weiterrennen. Da hielt Petra ihn auf und reichte ihm das Handy-ähnliche Gerät.
    »Hier! Das ist der Zünder für die Bomben! Bringen Sie das Ding in Sicherheit. Passen Sie aber auf, dass Sie nicht auf den Knopf drücken. Sonst geht hier alles hoch.«
    Mit einem schiefen Blick nahm Wagner das Gerät entgegen und schien nicht so recht zu wissen, was er damit anfangen sollte. Als er weiter auf die Terrassentüren zuging, folgte Petra ihm.
    »Vielleicht kann ich beim Entschärfen der Bomben helfen. Ich habe große Erfahrung mit mikroelektronischen Bauteilen! «
    Wagner sah sie an und zog die Nase kraus. Der Pummel hatte ihm gerade noch gefehlt. »Glauben Sie wirklich, Sie könnten da etwas ausrichten?«
    Das klang nicht gerade zuversichtlich. Petra lächelte, denn bis jetzt hatte sie mit ihrem Wissen noch jeden verblüfft. Dann dachte sie an Torsten und spürte, wie ihr Herz sich zusammenkrampfte. Hoffentlich ist er nicht zu schwer verletzt, dachte sie. Doch um ihn musste Graziella sich kümmern – und die würde ihr italienisches Temperament einsetzen, damit ihm geholfen wurde.

ACHTUNDZWANZIG
    I m fernen Rom starrten mehrere Männer voller Entsetzen auf den Bildschirm, auf dem ein schockierter Reporter aus Tallinn berichtete. Die Kamera zeigte dabei im Hintergrund eilig umherlaufende Soldaten, Sanitäter und das Grüppchen der Politiker, die eben aus dem von den Explosionen schwer beschädigten Schloss geführt wurden. Einige von ihnen, die schussfeste Westen trugen, wurden von den anderen abgesondert und aus dem Bereich der Kameras geführt. Der Reporter erkannte den italienischen Ministerpräsidenten und wollte zu ihm. Einige baumlange Kerle in Uniform stellten sich ihm jedoch in den Weg und scheuchten ihn samt seinem Kamerateam zurück.
    »Meine Damen und Herren, hier herrscht Chaos. Niemand kann uns sagen, was heute Nacht alles geschehen ist. Ich versuche noch einmal zu berichten, was ich selbst erlebt und von anderen gehört habe. Kurz vor Mitternacht ist es einem Terrorkommando gelungen, unbemerkt über die Ostsee zu kommen und hier zu landen. Die Terroristen konnten erst nach stundenlangem Schusswechsel und dem Einsatz von Kampfhubschraubern gestoppt werden. Wie es

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