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Die Templerin

Die Templerin

Titel: Die Templerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Weise nicht besiegen würde. Sie konnte ihn noch ein Dutzend Mal kreuz und quer über die Lichtung werfen, aber wenn er ihr nicht den Gefallen tat, sich einen Knochen zu brechen oder sich auf andere Weise schwer zu verletzen, war es trotzdem um sie geschehen. Er war einfach zu stark für sie. Der Mann richtete sich umständlich auf. Robin hob die Hände und nahm eine leicht geduckte Haltung an. Ihre Gegenwehr mußte den Burschen wohl doch beeindruckt haben, denn er stürzte sich nicht sofort wieder auf sie, sondern zog ein Messer aus dem Gürtel.
    »Dann eben nicht«, sagte er. »Trage ich dich eben zu Gernot. Das macht keinen Unterschied.«
    Er machte einen Schritt auf sie zu, als sich die Oberfläche des Sees unmittelbar neben ihm in einer glitzernden Fontäne aus Schaum und spritzendem Wasser teilte. Salim katapultierte sich aus dem See heraus wie ein fliegender Fisch, prallte gegen den Mann und riß ihn dann durch sein pures Ungestüm von den Füßen. Irgendwie wechselte das Messer seinen Besitzer, noch bevor die beiden aneinandergeklammert zu Boden fielen.
    Salim ließ dem falschen Tempelritter keine Chance. Er versetzte ihm zwei, drei blitzartige Hiebe gegen Hals und Kehle, ließ sich zur Seite fallen, als der andere zurückzuschlagen versuchte, und drosch ihm aus der gleichen Bewegung heraus den Ellbogen ins Gesicht.
    Der Kampf dauerte nur Augenblicke. Salim war deutlich kleiner als sein Gegner. Er wog vermutlich nur wenig mehr als die Hälfte, und daß er nackt war, ließ seine Bewegungen ungelenk und irgendwie hilflos erscheinen. Trotzdem verging nur ein Moment, bis der vermeintliche Templer reglos am Boden lag, während Salim auf seine Brust hockte und ihm sein eigenes Messer an die Kehle setzte.
    »Bring ihn nicht um!« sagte Robin erschrocken.
    »Keine Angst, den Spaß überlasse ich dir«, knurrte Salim. Er wedelte ungeduldig mit der freien Hand. »Schnell! Sieh dich um, ob er allein war oder ob noch mehr von diesen Kerlen in der Gegend sind.« Robin schluckte trocken. Der Mann erlangte das Bewußtsein allmählich zurück, und als er die Augen öffnete, zog Salim das Messer mit einer raschen Bewegung über sein Gesicht und fügte ihm eine klaffende Schnittwunde zu. Der Mann keuchte vor Schmerz, und Salim schlug ihm den Messergriff gegen die Schläfe. Nicht hart genug, um ihm das Bewußtsein zu rauben, aber doch so fest, daß er benommen zurücksank. »Großer Gott, was tust du?!« keuchte Robin entsetzt.
    »Ich sorge nur dafür, daß er mich ernst nimmt - und meine Fragen beantwortet«, knurrte Salim. »Und jetzt geh endlich! Der Kerl gehört zu Ottos Bande, und wo einer ist, da sind die anderen vielleicht auch nicht weit!«
    Robin wandte sich schaudernd um und floh regelrecht vom Seeufer. Nicht einmal so sehr, weil sie tatsächlich Angst hatte, daß sich noch mehr von Ottos Halsabschneidern in der Umgebung herumtrieben, sondern weil sie nicht sehen wollte, was Salim seinem Gefangenen antat. Aber sie wußte es, und das machte es fast genauso schlimm, als wäre sie dabei geblieben und hätte zugesehen.
    Als sie den Waldrand erreichte, hörte sie die Schreie. Zuerst war es beinahe nur ein Keuchen, das sich rasch zu einem gellenden Laut und schließlich zu einem schrillen Kreischen steigerte, das sich kaum noch menschlich anhörte. Robin schlug entsetzt die Hände über die Ohren. Dann brachen die Schreie abrupt ab; auf eine Weise, die beinahe noch schlimmer war.
    Robin blieb noch eine Weile reglos stehen, dann nahm sie die Hände herunter und ging langsam zum Seeufer zurück.
    Salim kniete am Wasser und wusch sich die Hände im See, als sie ihn erreichte. Der Mann lag ein kleines Stück neben ihm auf dem Gesicht. Der Sand unter ihm hatte sich dunkel gefärbt. Er war tot.
    »Warum hast du das getan?« fragte sie leise.
    Salim sah sie nicht einmal an, sondern bückte sich nach seinen Kleidern und begann sich anzuziehen. »Ich habe nichts anderes getan, als das, was er mit dir getan hätte«, sagte er. »Du hättest weglaufen sollen. Ich habe dir gesagt, daß du nicht stark genug bist, um gegen einen Kerl wie ihn zu kämpfen.«
    »Du hast ihn gefoltert.«
    »Nur ein bißchen.« Salim schlüpfte in seinen Mantel. »Er wollte nicht freiwillig reden, also mußte ich seine Zunge lockern.«
    »Hast du wenigstens erfahren, was du wissen wolltest?« fragte Robin bitter.
    »Ja«, antwortete Salim. »Aber es gefällt mir nicht. Zieh deine Kleider wieder an. Wir müssen weiter.«
    Robin warf noch einen langen Blick auf

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