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Die Terranauten 008 - Stadt des Wahnsinns

Die Terranauten 008 - Stadt des Wahnsinns

Titel: Die Terranauten 008 - Stadt des Wahnsinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Priest
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trat mit langsamen Schritten vom Band hinunter, ein großer, schlanker Mann mit einem schmalen Gesicht, kurzgeschnittenen Haaren, die an den Schläfen grau wurden, und einem kühlen, unbeteiligten Blick. Er nahm den Salut der Grauen ebenso entgegen wie die ehrerbietigen Grüße der Wissenschaftler in ihren weißen Kitteln mit dem großen Aufdruck »Kaiserkonzern«.
    Valdec setzte sich auf den für ihn reservierten, bequemen Sitzplatz, etwa einen Meter vor der durchsichtigen Stahlplastikwand, fünf Meter vor den beiden Transmittertoren dahinter. Die Gestelle waren zehn Meter voneinander entfernt aufgestellt und verbunden mit den Schalttafeln und Computern ein Stück weiter.
    Homan setzte sich auf einen einfachen Platz, dem einzigen, der Valdecs Sessel gegenüber lag, und fing leise an, alles zu erklären.
    »General-Manag Valdec, alles ist bereit. Wir haben die Technik des letzten Triadischen Monochords, das ja leider zerstört wurde, noch bedeutend verbessert. Es ist uns jetzt möglich, mit größeren Energien zu arbeiten als je zuvor. Die Reichweite des Gerätes dürfte ungefähr zwanzig Lichtjahre betragen, aber unter diesen Bedingungen wurde es noch nicht getestet. Wenn das Gerät arbeitet, werden wir einen sogenannten ›Wrest‹, ein Tier vom Planeten Helius 986, das an Größe und Gewicht einem Menschen gleicht, hindurchschleusen. Wir wollen schließlich noch nicht das Leben einer menschlichen Versuchsperson riskieren.
    Das Wesen, das wir durch den Transmitter schicken, steht unter Drogeneinfluß und wurde genau auf das dressiert, was es hier tun soll. Wenn dieser Versuch erfolgreich abgeschlossen wird – und daran habe ich keinen Zweifel – sind wir bereit, jederzeit so viele neue Versuche zu starten, wie Sie wollen. Zwar ist der Energieverbrauch hoch, aber er steht in keinem Verhältnis zu dem Nutzen, den wir dadurch ge …«
    Valdec nickte, und Homan verstummte sofort. »Fangen Sie an«, sagte Valdec ruhig. Er drehte sich halb um und erblickte Queen Mandorla neben dem Eingang, die Arme vor der Brust verschränkt. Sie beobachtete die Grauen ringsum, die sich sofort um den Eindruck noch größerer Wachsamkeit bemühten.
    Homan stieg die Treppe herunter, die von der Tribüne nach unten führte. Hier war der Raum zu klein für ein Fließband. Kr redete mit drei seiner Leute, die sofort durch eine bislang unsichtbar geblichene Tür in der durchsichtigen Wand in den zweiten Teil des Saales traten, an den zehn Meter voneinander entfernten Transmittertoren vorbei zu ihren Schaltpulten gingen und mit einigen Handgriffen die Geräte bereit machten. Ein paar kleine Lichter glühten auf. Es summte leise, aber sonst geschah nichts.
    Homan gab über eine Sprechanlage diesseits der Wand Anweisungen an seine Mitarbeiter.
    Die Seiten des Tores begannen bläulich zu schimmern, während ein scharfes, knisterndes Summen langsam lauter wurde, dann fing die Fläche zwischen den drei Teilen des einen Gestelles an, zu leuchten. Ein sanft rötlich strahlendes Energiefeld stand plötzlich im ersten Tor, und etwas verspätet fing auch die Fläche zwischen den Abstrahlöffnungen des zweiten Transmittertores an, zu leuchten. Es war jetzt unmöglich, durch dieses Leuchten hindurch die Rückwand des Saales zu erkennen.
    Alle Blicke, außer denen einiger Gardisten, waren auf diese Felder gerichtet, in denen summend und knisternd die verdrehten Dreiecke des Triadischen Monochords entstanden. Valdec beugte sich vor. Eine ganz ähnliche Erscheinung hatte er schon mehrmals bei der ersten Entwicklung des Gerätes entdeckt und gesehen. Jetzt brachten zwei Wissenschaftler das fremde Wesen, den ›Wrest‹ vom Planeten Helius, zum ersten Transmittertor.
    Es war ein Tier, etwas größer als ein Mensch, insektenhaft und zerbrechlich wirkend, mit zahlreichen Beinen, auf denen es sich fortbewegte, und drei großen, gelblich schimmernden Augen am bunt schillernden Kopf. Zarte Fühler gingen von ihnen aus, insgesamt sieben, die sich leicht bewegten und zu zittern begannen, als es dem Energiefeld ganz nahe gekommen war.
    Dann wanderte es hindurch.
    Valdec sah, daß es den Kopf in das vielleicht millimeterdünne Feld steckte, der dann zehn Meter weiter aus dem anderen Feld herauskam, ein gespenstischer, unheimlicher Anblick. Zehn Meter Luft zwischen den beiden Gliedern des Tieres.
    Die Zeiger wanderten jetzt bis zum Anschlag nach rechts, das Feld flimmerte leicht, und im nächsten Moment stand der ganze, unbeschädigte Wrest zehn Meter weiter auf der

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