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Die Terranauten 008 - Stadt des Wahnsinns

Die Terranauten 008 - Stadt des Wahnsinns

Titel: Die Terranauten 008 - Stadt des Wahnsinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Priest
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anderen Seite des zweiten Tores. Die Zeiger sanken ein Stück zurück. Das benommene Tier drehte verwundert seinen Kopf hin und her, während sich das Licht in tausend Farbnuancen in seinen Facettenaugen spiegelte.
    Mehrere Biologen führten es beiseite, durch eine Öffnung in der Seitenwand des Saales, und Valdec sah, wie Homan erregt mit ihnen sprach. Schließlich schaltete der Wissenschaftler das Gerät aus, seine Techniker schalteten den Transmitter ab, und mit einem triumphierenden Ausdruck im Gesicht stieg er die Treppe zu Valdec empor.
    »Lordoberst, alles hat geklappt. Das Tier ist vollkommen in Ordnung, nur sein Herzschlag hat sich ganz leicht beschleunigt; ansonsten entspricht sein Zustand genau dem, in dem es seinen Käfig verlassen hat.«
    Valdec nickte. »Ich gratuliere Ihnen«, sagte er. Sein Gesicht blieb unbewegt. Er hatte nichts anderes erwartet. »Sie haben vorhin gesagt, das Gerät wäre jederzeit bereit.«
    Homan nickte. »Selbstverständlich, General-Manag.«
    »Dann möchte ich morgen mittag und übermorgen abend zwei weitere Versuche machen, die letzte Probe vor dem großen Auftritt vor dem Konzil. Diesmal … mit einem Menschen.«
    »Es wird keine Schwierigkeiten geben.«
    »Das will ich allerdings hoffen«, erwiderte Valdec. »Ich möchte nicht, daß jemand ums Leben kommt oder verletzt wird, und schon gar nicht die Versuchsperson.« Er nickte Homan zu und schritt zum Fahrstuhl, seine beiden Begleiter neben sich. Am großen Tor, das sich vor ihnen öffnete, schloß die Queen Mandorla zu ihm auf.
    »Warum eigentlich diese Lithe?« fragte sie unvermittelt. »Es würde mich interessieren, wie Sie auf sie gekommen sind.«
    Valdec lächelte ein wenig, während sie in den Fahrstuhl zu seiner Zentrale stiegen. »Lithe ist die Tochter des Hüters des Heiligen Tales. Alle wissen, daß im Heiligen Tal Yggdrasil wächst, der Inbegriff der Treiberraumfahrt, die angebetete Gottheit vieler Treiber, und momentan nicht bei bester Gesundheit.«
    »Sterbend, um genau zu sein, Lordoberst«, sagte Mandorla. »Shawn meint, daß der Bann bereits zu zwei Dritteln abgestorben ist.« Der Fahrstuhl raste gerade durch die unterirdischen Etagen von Valdecs Firmenkomplex nach oben.
    »Und natürlich war der Hüter des Heiligen Tales am meisten gegen unsere neue Kaiserkraft eingestellt«, fuhr Valdec fort. »Stellen Sie sich einmal vor, was für einen Eindruck es vor dem Konzil macht, wenn ausgerechnet seine Tochter, erzogen in seinem Sinne, als erste freiwillig durch unser künstliches Triadische Monochord geht. Es wäre eine Art Anerkennung der Kaiserkraft durch die Treiber, ein Symbol für das Einverständnis mit dem künstlichen Triadischen Monochord. Also ist Lithe, die Tochter von Merlin III, die einzige, die wirklich für dieses Experiment in Frage kommt, ganz abgesehen davon, daß auch unsere Wissenschaftler meinen, sie sei auch wegen ihrer physischen Beschaffenheit die ideale Versuchsperson. Schließlich ist auch sie stark PSI-begabt.«
    Die Fahrstuhltüren öffneten sich, und sie traten in den Gang, der zurück zu seinem Büro führte. »Es gibt doch gewiß schon Neuigkeiten über David terGorden?«
    »Natürlich. Es besteht kein Zweifel, daß er in der Stadt ist. Einige Relax, die sich mit einer Noman-Jagd zerstreuen wollten, sind auf eine Gruppe von Leuten gestoßen, die fast hundertprozentig David terGordens neue Loge ist. Zwei junge Mädchen, deren Haare grün und weiß gefärbt waren, ein etwa zehn- bis zwölfjähriges Kind, ein stämmiger Mann in einem weiten Umhang und ein junger, hochgewachsener Bursche, blond, ohne Zweifel David terGorden. Die anderen wurden bereits nach Fingerabdrücken, die sie hinterließen, und Aussehen identifiziert. Wollen Sie ihre Namen wissen, Lordoberst?«
    »Das ist unnötig«, meinte Valdec. »Gut, lassen wir die Aktion anlaufen. Informieren Sie alle Spitzel und die Patrouillen, die verstärkt werden sollten. Fernsehsendungen mit Fahndungen, und so weiter.«
    Mandorla nickte. Sie hatten jetzt Valdecs Büro erreicht. »Ich habe das alles bereits veranlaßt. Die PSI-Aufspür-Geräte arbeiten. Sobald ein Treiber hier in der Gegend seine Fähigkeiten anwendet, wird er aufgespürt und binnen weniger Minuten verhaftet werden. Besondere Einheiten der Garden stehen unter ständiger Alarmbereitschaft, um sofort die Verhaftung terGordens einleiten zu können, sobald eine Meldung eintrifft.«
    »Ich will sie aber lebend. Ich habe Lithe mit psychologischen Tricks überreden können,

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