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Die Terranauten 008 - Stadt des Wahnsinns

Die Terranauten 008 - Stadt des Wahnsinns

Titel: Die Terranauten 008 - Stadt des Wahnsinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Priest
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Frau vor einigen Minuten weitaus schneller zurückgelegt hatte.
    Die Menschenmenge wurde unten gerade von einigen Gardisten auseinandergetrieben. Die Leiche war schon abtransportiert worden.
    Dynes sah sich kurz um, bevor er sich an seine Kollegen wandte.
    »Na, setzen wir unseren Weg mal fort.«
    Er schlenderte die hellerleuchtete Straße hinunter. Seit dem Selbstmord waren höchstens zehn Minuten vergangen. Irgendeine Drohung schien noch immer über der Stadt zu liegen, etwas, das auch Dynes spürte wie ein leichtes, instinkthaftes Kribbeln auf der Kopfhaut.
    Straßenaufwärts erklang Gebrüll.
    Dynes zog vorsichtshalber seinen Schocker und rannte in die Richtung, aus der das Gebrüll erklang.
    Jemand taumelte den Weg hinunter und schlug mit beiden Händen in alle Richtungen. Er schrie dabei in höchster Panik und bekam schließlich einen Mann zu fassen, den er zu Boden riß, und auf den er einzuschlagen begann. Augenblicklich bildete sich eine Menschentraube um die beiden Männer am Boden.
    Dynes durchbrach den Auflauf mühelos.
    Er zerrte den schreienden Mann von dem dicken, der inzwischen aus einigen Wunden blutete, und wich seinen panikerfüllten Hieben geschickt aus. »Weg!« schrie der Mann. »Laßt mich! Ihr Bestien! Hilfe!«
    Dynes betäubte ihn mit einem Schlag gegen den Hals und betrachtete kopfschüttelnd den Bewußtlosen.
     
    *
     
    David ließ das Geschirr gerade von einem winzigen Dienstroboter abräumen und in die Küche bringen. Er stand am Fenster und blickte in die Abenddämmerung, als der Kopfschmerz kam. Zuerst war er nur leicht, dann verstärkte er sich und wurde bohrend.
    Er fluchte leise. Solche Kopfschmerzen hatte er bisher noch nicht gehabt – aber sie schienen weniger organisch, auch nicht seelisch, sondern mehr in seiner PSI-Gabe begründet zu sein. Sie waren zu fern und doch zu nah, als daß sie organischer Natur sein konnten. Es war ein nicht zu definierendes Gefühl.
    Dann wußte er, was das war. Jemand jonglierte mit Energien aus Weltraum II, zapfte so gewaltige Mengen ab, daß es sich bei PSI-Begabten bemerkbar machte. Er starrte aus dem großen Fenster in die Richtung, aus der winzige glühende Nadeln zu kommen schienen, die sich in sein Gehirn bohrten. Dort, höchstens zwei, drei Kilometer entfernt, mußte der gewaltige Komplex des Kaiserkonzerns liegen, die Zentrale, von der aus Valdec herrschte. Plötzlich war der Schmerz in Davids Kopf nicht mehr dumpf, sondern scharf und stechend. Aber nur für kurze Zeit, dann hörte er völlig auf.
    David stand lange am Fenster, bewegungslos, und horchte in sich hinein. Er versuchte, das Gefühl, das ihn vorhin beherrscht und zu denken gehindert hatte, zurückzurufen, zu analysieren.
    Die Kaiserkraft. Es konnte nur die Kaiserenergie sein!
    Wenn in vier Tagen die Schauvorführung beginnen sollte, dann würden jetzt natürlich die Vorversuche laufen – das mußte es sein, was er gespürt hatte.
    Der Türsummer riß David aus seinen Gedanken. Seine Gefährten stürmten herein. »Da ist eben etwas merkwürdiges passiert. Wir …«
    »Meint ihr die Kopfschmerzen?« fragte David.
    »Ja!« sagte Rollo überrascht. »Uns ist es schwindlig geworden, und Narda wäre beinahe umgekippt«, ergänzte Greeny. »Ist das die Kaiserenergie?«
    David blickte über den Rasen nach Westen. Dann nickte er langsam.
    »Ja, ich schätze, das ist die Kaiserenergie.«
     
    *
     
    »Achtung«, sagte die Stimme. Merider sah von der Programmzeitschrift auf und blickte auf die Bildwand vor sich, wo das streng aussehende Gesicht des amtlichen Nachrichtensprechers aufgetaucht war. »Achtung, wir unterbrechen das Programm für eine wichtige Durchsage. Gefährliche Staatsfeinde befinden sich in der Stadt, die bereits zwei Relax umgebracht haben. Es handelt sich um fünf gemeingefährliche, schwerbewaffnete Terroristen, allesamt Treiber, zwei Männer, zwei Frauen und ein zehnjähriges Mädchen. Hier die Abbildungen.«
    Merider starrte auf die Bilder, die sein Apparat zeigte und traute seinen Augen nicht. Er hörte die Beschreibungen kaum, er sah nur die Leute vor sich auf dem Bildschirm, die sich heute nachmittag in der Siedlung angemeldet hatten.
    »Sollten Sie eine dieser Personen irgendwo sehen oder auch alle zusammen, rufen Sie sofort Berlin 336, die Nummer der Grauen Garden.« Musik tönte aus dem Apparat. Ein einfaches Zeichen, zwei ineinander verschlungene G, erschien auf der Bildwand, und die scharfe, eindringliche Stimme des Sprechers sagte: »Die Grauen Garden –

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