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Die Terranauten 008 - Stadt des Wahnsinns

Die Terranauten 008 - Stadt des Wahnsinns

Titel: Die Terranauten 008 - Stadt des Wahnsinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Priest
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buchstäblich auf Eis lag – die Zentrale und Growan terGordens Stadt Ultima Thule waren durch eine Sicherheitsanlage vereist worden, als die Grauen sie zu stürmen versuchten –, störte dabei nicht weiter. David terGorden konnte für Valdecs Gegner ein willkommener Bündnispartner sein.
    »Ich habe Gerüchte gehört, daß David terGorden schon inhaftiert sei und daß man das geheimhalten wolle«, rief jemand aus Pankaldis Fraktion.
    Valdec durchfuhr es eiskalt. Jetzt schien ja alles auf einmal über ihn hereinzubrechen!
    Aber er beherrschte sich. Er zwang ein kühles Lächeln auf sein Gesicht und wandte sich dem unbequemen Fragesteller zu.
    »Das ist auch ein Gerücht, und zwar eines, das man nicht halten kann. Sie wissen gar nicht, wie froh ich wäre, wenn ich diesen notorischen Unruhestifter endlich in der Gewalt hätte – leider ist es bis jetzt noch nicht dazu gekommen, daß ich ihn hätte verhaften, geschweige denn einsperren können, und die wenigen Male, da es geschah, fanden er oder seine Freunde immer einen Weg, ihn wieder zu befreien.« Valdec hatte seine Stimme vollkommen in der Gewalt; das war etwas, was zu den absoluten Notwendigkeiten zählte, wenn man den Vorsitz einer wichtigen Versammlung führte – und das Konzil war die wichtigste aller Versammlungen.
    »Sie behaupten also, daß Sie David terGorden nicht eingesperrt haben?« rief derselbe Mann von vorher mit erregter Stimme.
    Der wird langsam renitent, dachte Valdec, und jetzt war sein Lächeln eiskalt.
    »Haben Sie Beweise für das Gegenteil, mein Lieber?« fragte er sofort zurück. »Ich versichere Ihnen noch einmal, daß ich nichts derartiges tun würde, ohne das Konzil zu informieren.«
    »Was wird nun mit den Versuchen zur Kaiserkraft? Werden sie eingestellt?« rief jemand anderes. Valdec warf Pankaldi einen kurzen Blick zu; der Oppositionsführer saß ruhig da und hörte mit undurchsichtiger Miene allen Gesprächen zu.
    »Natürlich werden die Versuche nicht eingestellt. Wir haben eine heiße Spur, wie man so schön sagt, und ich schätze, bald werden unsere bewährten Truppen zumindest die Versuchsperson zurückgebracht haben, wenn sie nicht auch noch gleich die Entführer mitbringen. Schließlich lassen sich solche PSI-Zauberkunststückchen, wie sie vor unser aller Augen durchgeführt wurden, nicht machen, ohne daß unsere Spezialgeräte etwas orten. Unsere besten Offiziere kümmern sich bereits um die Sache.«
    »Und ich darf Ihnen nochmals versichern, daß der dritte Versuch ohne Störungen verlaufen wird.« Er machte eine kurze Pause. »Besagter nächster Versuch ist für übermorgen geplant; bis dahin haben wir entweder einen Ersatz für Lithe gefunden oder das Mädchen selbst.« Aber er wußte, daß es gar nicht so leicht war, einen guten, zuverlässigen Ersatz für Lithe zu finden, den die Ärzte und Wissenschaftler für geeignet hielten, ohne das geringste Risiko die Transmittertore durchschreiten zu können. Dieser Schauversuch war entscheidend; später spielte es keine große Rolle mehr, aber jetzt mußte auch der winzigste Risikofaktor eliminiert werden.
    »Wir wollen Ergebnisse sehen, Lordoberst«, sagte Carlos Pankaldi, und Valdec bemerkte sofort die zustimmende Reaktion der meisten Konzilsmitglieder.
    »Und wir wollen Klarheit, ob die Kaiserkraft nun das neue Mittel zur wirklichen Eroberung des Alls und der Festigung unserer Positionen oder nur – entschuldigen Sie den Ausdruck – ein Windei ist. Wir müssen uns so rasch wie möglich darüber klar werden, was wir in der Sache des Treiberstreiks zu tun haben, und wie die sogenannten Terranauten auszuschalten sind.«
    »Darüber werden wir in der nächsten Tagung nach dem erfolgreich abgeschlossenen Transmitterversuch reden, meine Herren!« sagte Valdec mit zuversichtlicher Stimme. Er nickte ihnen andeutungsweise zu.
    »Und damit möchte ich die heutige Sitzung abschließen«, meinte er.
    Der Knopf zu seiner Rechten war da, wo er immer war; in dem illusionären Saal schien er sich in der Lehne seines hohen Sitzes zu befinden, in Wirklichkeit war er ja noch immer in der Konzilskammer und neben ihm der Konsolenkasten. Valdec drückte den Knopf kurz, er leuchtete auf, und während die Umgebung ringsum zerfloß und sich sofort wieder neu zu formieren begann, tauchte er wieder in der Wirklichkeit auf. Das schwarze Leder des Sessels wurde zum anschmiegsamen Weich-Protop des Sitzmöbels in seiner Konzilkammer.
    Er atmete aus, blieb noch zwei Minuten ruhig sitzen, und erhob sich

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