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Die Terranauten 008 - Stadt des Wahnsinns

Die Terranauten 008 - Stadt des Wahnsinns

Titel: Die Terranauten 008 - Stadt des Wahnsinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Priest
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werden.
    Valdec saß hinter seinem Schreibtisch. Sein Gesicht war unbeweglich, eine Maske aus Stein, nur die kühlen grauen Augen funkelten interessiert. David musterte Valdec. Es war erst das zweite Mal, daß er seinem Hauptgegner auf diese Entfernung gegenüberstand.
    Sekundenlang herrschte tiefes Schweigen.
    »Sie wollten verhandeln«, sagte Valdec. »Also?« Seine Stimme war kühl und nicht unfreundlich; ein Hauch von Interesse wurde hinter der ausdruckslosen Fassade sichtbar, aber auch eine Spur beträchtlichen Ärgers darüber, daß ihm David zum zweitenmal bei der Schauvorführung in die Quere gekommen war. Trotzdem – Valdec empfand zu seiner eigenen Verwunderung fast etwas wie Hochachtung vor diesem starrsinnigen jungen Mann, der sich durch nichts von seinem einmal gewählten Weg abbringen ließ. Er entdeckte in David einen Teil seiner eigenen Härte und Zielstrebigkeit, die ihn zu dem gemacht hatte, was er jetzt war. Allerdings verstand er kaum, warum David gegen ihn arbeiten wollte.
    Natürlich, auch er hatte in seiner Jugend eine Spur von Aufsässigkeit, Identifikation mit den Benachteiligten des Konzilsregimes in sich gehabt, aber doch nicht so sehr, daß er bereit gewesen wäre, sein eigenes Wohlergehen zu mißachten und sich wirklich für diese Leute einzusetzen.
    »Wir haben Lithe entführt«, sagte David. »Ohne unsere Hilfe bekommen Sie sie nicht zurück und Ihr Versuch fällt ins Wasser. Ich schätze, Sie haben keinen Reservedarsteller. Also werden Sie wohl auf unsere Forderungen eingehen müssen.«
    »Das glaube ich allerdings nicht«, sagte Valdec kühl. »Wir können Mittel und Wege finden, Lithe wiederzufinden; außerdem könnten wir uns Ihre Logenmitglieder einzeln vornehmen und ausquetschen. Unsere Vernehmungsmethoden sind sehr wirksam, David terGorden.«
    »Wenn Sie das versuchen, bilden wir eine Loge; wir haben uns bereits abgesprochen«, log David. »Dann landet Lithe im Pazifik, und ich glaube nicht, daß sie sich dort lange über Wasser halten kann.«
    »Das würden Sie tun?« fragte Valdec erstaunt.
    »Natürlich«, sagte David, obwohl das genau das Gegenteil von dem war, was er selbst im äußersten Notfall tun würde. Er würde das Leben Lithes niemals in Gefahr bringen.
    »Gut, nehmen wir einmal an, Sie würden das tun«, sagte Valdec ruhig. »Das wäre natürlich bedauerlich, würde mich aber letztlich doch nicht allzu sehr behindern – und Sie hätten Ihren Trumpf weggeworfen.«
    David merkte, daß Valdec offenbar ablenken wollte. Er redete viel, verlor sich in theoretischen Überlegungen, um ihn, David, unsicher zu machen.
    »Gehen Sie nun auf unsere Forderung ein oder nicht? Wollen Sie sich von vornherein weigern, mich überhaupt anzuhören?«
    »Natürlich nicht«, sagte Valdec. Er lehnte sich langsam zurück. »Reden Sie nur.«
    »Ich fordere die Freiheit für mich und meine vier Gefährten, meine Waffe, ein gefülltes Energiemagazin und einen schnellen Ringo-Raumer. Außerdem soviel Vorsprung, daß wir uns einer …«
    David unterbrach sich rasch. »Daß wir genügend Entfernung zwischen uns und die Erde legen können. Wenn wir sicher sind, daß Sie uns nicht mehr erwischen können und doch nicht zu weit entfernt sind, um unsere dunklen Künste …« – besonders in diesem Falle machte es ihm Spaß, seine Fähigkeit mit magischen Umschreibungen zu versehen – »… anzuwenden, schicken wir Lithe zurück. Oder wir funken Ihnen, wo sie sich befindet.«
    »Schön und gut«, sagte Valdec, und David spürte das ihm entgegengebrachte Mißtrauen fast körperlich. Es hing zwischen ihnen wie Nebel. »Aber was ist, wenn Sie nichts mehr riskieren wollen und irgendwo im All verschwinden? Dann können wir suchen, was?«
    »Mein Wort muß Ihnen genügen, Valdec«, sagte David kalt.
    Valdec beugte sich vor, und zum erstenmal spürte David den Ärger des linderen richtig, eine grell aufflammende Emotion, die sich auch in den sonst so beherrschten Augen des anderen abzeichnete.
    »Es genügt mir aber nicht, terGorden! Denken Sie sich etwas anderes aus, mein Freund.« Seine Stimme war plötzlich sehr scharf. Er haßte es, wenn andere versuchten, ihn zu irgend etwas zu zwingen.
    Mandorla gab den Wachen einen kurzen Wink, und sie packten David und brachten ihn hinaus.
    Sie warteten kurze Zeit, dann kam Mandorla aus dem Büro, ging wortlos voraus, und die beiden Grauen folgten mit David in ihrer Mitte. Er blickte auf das matte Glänzen ihrer blanken Uniformen, die Blicke der beiden Männer,

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