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Die Terranauten 010 - Revolte auf Luna

Die Terranauten 010 - Revolte auf Luna

Titel: Die Terranauten 010 - Revolte auf Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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kommen.«
    Das, dachte der. Riemenmann düster, konnte all ihre Pläne mit einem Schlag über den Haufen werfen.
    Er blickte erneut hinauf zum Himmel und erwartete unwillkürlich, den metallenen Riesenleib eines Kampfraumers der Grauen Garden auftauchen zu sehen.
     
    *
     
    »Festhalten!« brüllte Morgenstern.
    Wie ein Schemen huschte die Gleitplatte durch den breiten Tunnel.
    David terGorden alias Ishmail Tout klammerte sich an den schmalen Lehnen des Kunststoffsitzes fest und senkte unwillkürlich den Kopf. Aus den Augenwinkeln sah er, wie das halbgeschlossene Sicherheitsschott rasend schnell näher kam. Ein langgestreckter Lastgleiter klemmte zwischen Schott und Wand; in der Mitte war er von dem stählernen Tor halb zerquetscht worden. Eine Handvoll Graue wirbelte aufgeregt herum, als sie die Metallscheiben heranschießen sahen.
    Der Tunnel summte wie bei dem Angriff eines gereizten Bienenschwarms, als die Häftlinge die Leistungen der elektromagnetischen Generatoren bis zum Äußersten steigerten.
    Ein Laserstrahl zuckte durch den leicht ansteigenden Gang, verschmorte einen Teil der Wand.
    Dann hatten Morgenstern und terGorden den Lastgleiter erreicht.
    Ein gewaltiger Schlag erschütterte die Scheibe, rüttelte die Männer durch, und dann scharrte sie über das zerknautschte Dach des Lastgleiters, vorbei an den Grauen, durch den Spalt zwischen Schott und Tür.
    Leer lag wieder der Tunnel vor ihnen.
    Und rasch folgten die übrigen Häftlinge.
    Plötzlich zerriß der Donner einer Explosion die trügerische Stille. Die Druckwelle ließ das schwere Schott erzittern, hob das Wrack des Lastenfahrzeugs in die Höhe und stieß es hinaus in den Korridor.
    Das Schott ächzte und begann, sich rumpelnd ganz zu schließen.
    Morgenstern kniff die Augen zusammen.
    Die Grauen mußten einen von ihnen erwischt und mit einem Laserschuß die Gleitscheibe zerstört haben.
    Aber schon lag das Schott hinter ihnen, verblaßte in dem trüben Zwielicht des Tunnels.
    Rechts und links zogen an ihnen die Eingänge zu den Seitenkorridoren vorbei; alle waren durch die Drucktüren versperrt, die bei einem Schaden in der Kuppelwandung verhindern sollten, daß ganz Lunaport seine Atmosphäre verlor. Durch Leandes Manipulationen wurde diese Sicherheitsvorrichtung für die Ausbrecher zu einem unschätzbaren Vorteil. Die Grauen waren in ihrem eigenen Stützpunkt gefangen – so lange, bis Big Brother wieder die Kontrolle übernahm.
    Der Fahrtwind pfiff in Morgensterns Ohren.
    Allmählich stieg der Tunnel steiler in die Höhe, gewann an Breite und Höhe, und immer häufiger durchbrachen die Metallplatten der Sicherheitsschotts das milde Beige der Wandverkleidung. Offenbar erfüllte dieser Tunnel die Aufgaben eines zentralen Verkehrsweges.
    Morgenstern gab sich einen Ruck und schaltete sein Funkgerät auf Sendung. Die zahlreichen Hinweistafeln verrieten, daß nur noch wenige Sekunden zwischen ihnen und der Hauptschleuse lagen.
    »Aufschließen«, knurrte er knapp. »Und haltet euch bereit!«
    Rasch glitten die Männer und Frauen auf den Gleitscheiben an ihre Seite.
    »Vorsicht!« stieß David hervor.
    Ein Gewirr ineinander verkeilter Fahrzeuge tauchte vor ihnen auf. Hinter den teilweise zerborstenen Kanzeln der Gleiter konnte der Treiber undeutlich die reglosen Gestalten mehrerer Grauer erkennen.
    Geistesgegenwärtig verringerte Morgenstern die Geschwindigkeit und kurvte vorsichtig an den Wracks vorbei.
    »Gute Leande«, flüsterte Morgenstern.
    Erst jetzt wurde ihm bewußt, was das verrückte Mädchen mit dem alten Bergwerkscomputer in Lunaport alles angerichtet hatte. Vermutlich überall sah es jetzt so aus wie in diesem Tunnel. Alles, was durch Big Brother kontrolliert und gelenkt worden war, mußte zum Zeitpunkt des elektronischen Angriffs versagt haben.
    Lunaport, dachte Morgenstern mit kaum verhohlener Befriedigung, war nur noch ein gigantischer Schrotthaufen.
    Kein Wunder, daß ihnen so wenig Gegenwehr entgegenschlug.
    Übergangslos wurde aus dem Tunnel eine gewaltige Halle.
    Graue! durchzuckte es Morgenstern.
    David und der Häftling reagierten nahezu gleichzeitig. Kaum war die Gleitscheibe langsam genug, glitten die beiden Männer zu Boden und begannen sofort zu laufen.
    Fern, zwischen zwei massigen schwarzen Säulen, die wie Stahl arme die gewölbte Decke stützten, tauchten mehrere Graue auf. Rasch wuchs ihre Zahl auf zwanzig, und alle schienen bewaffnet zu sein.
    Die Schleusenwache.
    Die Grauen schwärmten aus und eilten mit der ihnen

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