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Die Terranauten 010 - Revolte auf Luna

Die Terranauten 010 - Revolte auf Luna

Titel: Die Terranauten 010 - Revolte auf Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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von Teschnapurs Einsatz ablenken, aber der Riemenmann wußte, daß das Fluchtschiff ebenfalls bewacht wurde.
    Der Raumanzug umschmiegte ihn wie eine zweite Haut, und nur noch die goldenen Riemen hinter der transparenten Sichtscheibe des Helmes deuteten auf seine Krankheit hin.
    Unwillkürlich lächelte Llewellyn. Krankheit! Inzwischen hatte er gelernt, seine Aussätzigkeit so zu bezeichnen. Unter den Riemen kochte der Tod – psionische, unkontrollierbare Energien, die sein Körper ausstrahlte.
    Die PSI-Forscher des Konzils hatten ihn zu einem Aussätzigen werden lassen, ihn verstümmelt, für immer zu einem Außenseiter gemacht.
    »Mir ist nicht gut, Riemenmann«, hörte er Leandes Stimme. »Mir ist kalt. Sehr kalt.«
    Ihre Funkempfänger waren durch ein dünnes, elastisches Kabel miteinander verbunden. So konnten sie sich unterhalten, ohne die Grauen auf ihre Spur zu lenken.
    Der Riemenmann war dankbar, daß ihre Sorgen ihn von seinen ablenkten. Fast väterlich – wie er sich nicht ohne Spott eingestand – drückte er Leandes Hand.
    »Das ist ein kalter Ort, Leande«, murmelte er. »Aber wir bleiben nicht mehr lange hier. Du mußt nur noch ein wenig Geduld haben.«
    Das Mädchen schwieg.
    Seit sie die Lenkzentrale des alten Bergwerkes und den Computer verlassen hatten, war Leande immer stiller geworden. Offenbar, befürchtete der Riemenmann, hatte ihr PSI-Einsatz die Auswirkungen des Lerroon-Sekretes nur vorübergehend übertüncht. Allmählich fiel sie in ihren alten Zustand zurück und wurde langsam wieder zu einer Zentristin.
    Ein wenig nervös sah er zurück zu der alten Schleuse.
    Bewaffnete Häftlinge bewachten die Schleusen der nahen, riesigen Zentralkuppel und sorgten dafür daß kein überraschender Angriff der Gardisten die Flucht der Lunagefangenen störte.
    Einige Kommandotrupps hatten die Arsenale Lunaports gestürmt und ausreichend Raumanzüge erbeutet.
    Der Riemenmann bedauerte, daß sie den Insassen der anderen Gefängnissektoren nicht beistehen konnten, aber jede Sekunde mußte der Zusammenbruch Lunaports publik werden. Und bis zu diesem Augenblick mußten sie das Schiff, von dem Cloud gesprochen hatte, erreichen.
    Befriedigt registrierte der Treiber, daß die Laserblitze am Raumhafen allmählich verglommen. Leande hatte ganze Arbeit geleistet. Mit dem alten Bergwerkscomputer war es ihr gelungen, Big Brother von allen Kommunikationsnetzen zu trennen und gleichzeitig die Kontrolle über alle Einrichtungen Lunaports zu erhalten.
    In den Kuppeln mußte jetzt Chaos herrschen.
    Hoffentlich kamen David und Morgenstern mit ihrer Gruppe unbeschadet durch.
    Aber vermutlich waren die Grauen zu sehr mit sich selbst und ihrem Überleben beschäftigt. Noch immer manipulierte der alte Computer die Anlagen von Lunaport, und es würde noch einige Zeitvergehen, ehe Big Brother den fremden Einfluß zurückdrängen konnte.
    Die Menschenmenge vor der alten Schleuse wurde größer. Dann lösten sich zwei Gestalten aus ihr und kamen auf den Riemenmann und Leande zu.
    Was ist mit David? vernahm Llewellyn Sirdina Giccomos telepathische Frage.
    Keine Nachricht, erwiderte der Riemenmann lautlos. Aber das ist ein gutes Zeichen.
    Ein Gleiter nähert sich! erklärte die Treiberin.
    Sie hatte Llewellyn erreicht. Neben ihr erschien Angila Fraim.
    Angila schob ihren Helm an seinen, musterte das goldene Riemengeflecht vor seinem Gesicht. »Wir sollten allmählich diese absurde Funkstille beenden«, erklärte sie. »Nicht gut für die Moral.«
    Sie wollte noch mehr sagen, aber in diesem Moment sah er am Himmel den Schatten eines Diskus, der sich gegen das Sterngefunkel unscharf abzeichnete.
    Der Riemenmann atmete auf. Das mußte Cloud sein.
    Rasch kam der Gleiter näher und landete. Eine Luke öffnete sich und ließ die massige Gestalt des Psyters nach draußen.
    »Was ist mit Morgenstern?« fragte Cloud überrascht, als er die Menge der Wartenden sah. »Er wollte doch mit den Gleitern …« Cloud verstummte.
    Der Riemenmann betrachtete ihn schweigend. Der Psyter hatte sein Funkgerät nur auf schwache Abstrahlleistung eingestellt, aber daß er das Risiko einging und es einsetzte, deutete auf seine Besorgnis hin.
    »Verzögerungen müssen eingeplant werden«, beruhigte ihn der Treiber. »Und Teschnapur? Hat man das Schiff bereits erreicht?«
    Cloud nickte. »Aber die Leute treffen auf mehr Widerstand als angenommen. Die MIDAS ist viel stärker bewacht, als wir angenommen haben … Ich wollte ihm mit Morgensterns Gleitern zu Hilfe

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