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Die Terranauten 011 - Planet der Logenmeister

Die Terranauten 011 - Planet der Logenmeister

Titel: Die Terranauten 011 - Planet der Logenmeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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verspürte nur wenig Verlangen, in den Netzen der Felsenraupen umzukommen oder einem Rudel Lyn Kryn zu begegnen.
    Für die Menschen war Crubens Planet eine öde, sterbende Welt, mit nur wenigen, bereits im Aussterben begriffenen Lebensformen. Aber für Cruben und seine Rasse spielte sich mit jedem Erscheinen Lichtauges ein neuer Tag voller dramatischem, lebenerfülltem Existenzkampf ab. Die Menschen hatten Crubens Volk untersucht, es als halbintelligente Insektoiden eingestuft und vergessen. Die Menschen ließen sich auf der anderen Seite der Grenzberge nieder und nannten die Welt Zoe.
    Cruben schien, als musterten ihn die Wächter mit ein wenig Verachtung, aber vielleicht war es auch nur Mitleid, das sie zu unterdrücken suchten.
    Der Erhörte gab sich einen Ruck und schritt an ihnen vorbei, näherte sich der Feuerschale – einem entzweigeschnittenen hohlen Chitinei – und spürte die winzigen Zähne der Glutfunken, die an der ungepanzerten Stelle auf seiner Brust nagten. Hastig eilte er weiter und in Sekundenschnelle hatte die Kälte der Nacht den Chitinpanzer seines Körpers durchdrungen.
    Das Schlupfloch wirkte wie der Eingang in eine fremde, tödliche Welt. Das Licht der Feuerschale wurde von der Nacht aufgesogen, endete wie abgeschnitten mehrere Meter hinter der runden Öffnung. Sturmwolke lag über dem Himmel, und nur durch wenige, verhangene Risse in ihrer aufgebauschten Gestalt sickerte das Licht von Lichtauges Kindern. Sie wirkten wie feine glühende Punkte, aber manchmal, wenn Lichtauge ihn erhellt und seinen Geist über das Platte Land verstreut hatte und er auf das Poltern von Sturmwolkes Gemahl lauschte, dann wirkten sie auf eigentümliche Weise größer, bedeutender …
    Unwillig schüttelte Cruben der Erhörte die summenden Gedanken ab und zwängte sich durch das enge Schlupfloch, war unvermittelt dem eisigen, schneidenden Wind ausgesetzt. Cruben zitterte und rieb dann hastig seinen Unterleib, bis Zanshi- Sekret hervortrat und er es über seinen ganzen Körper verteilte. Der Wind trocknete es rasch, und zurück blieb ein dünner, lückenloser Film, angenehm harzig riechend und dehnbar, der die Kälte abhielt.
    Zanshi, stiegen in seinem Innern die alten Worte aus dem Lied der Wachsamen auf, ist das Wasser der Merun.
    Zanshi hörte das Zittern, wenn Sturmwolkes Gemahl erwachte und sich reckte; Zanshi befreite den Geist, ließ ihn mit Lichtauge verschmelzen; Zanshi nährte die Kinder, heilte Wunden, hielt den Stock stabil, wenn das Grollen in der Drohnenkammer im Bauch der Welt lauter wurde – und Zanshi schuf eine Brücke von Merun zu Merun, verband jeden Wachsamen mit dem Ganzen, ließ niemand allein …
    Der Wind wurde heftiger, und Crubens Augen wölbten sich leicht hervor, bis der karge Glanz von Lichtauges Kindern genügte, das Platte Land für ihn zu erhellen.
    Ein breiter, festgetretener Pfad führte die sanfte Neigung des Stockes hinunter bis zum Boden, verschmolz dann mit der felsigen Ebene, auf die in der Feme Schnee fiel. Instinktiv zog Cruben der Erhörte den Kopf zwischen die Schultern. Bald würde es noch kälter werden, und er mußte sich beeilen, um sein Ziel zu erreichen.
    Noch einmal warf er einen Blick nach links, hinüber zu dem kleineren Plateau, dem Berg des Südens, zu den Ruheplätzen, die nun fast verlassen waren und wo nur noch die beiden Rufer zu erkennen waren, die Nachtwache hielten.
    Dort im Innern des Stockes schliefen seine Brüder, die Erhörten von Ai Orn, während er …
    Gebückt eilte Cruben los und hatte schnell die Ebene erreicht, sah sich noch ein letztesmal um, hinauf zum Stock und zum Berg des Südens, umklammerte den Wurfspieß fester und machte sich in Richtung der Bergbarriere auf den Weg. Zunächst kam er schnell vorwärts; nur verstreut lagen hier und da einige kleinere Felsbrocken, Überreste riesiger Klippen, die im Lauf der Zeit verwittert waren.
    Natürlich, jeder der Merun hatte schon einmal davon gehört, daß das Platte Land vor Äonen ein riesiges Meer gewesen war, aber Cruben fiel es schwer, sich eine derart große Menge Wasser vorzustellen. Wasser war eine Kostbarkeit, und schon oft waren die Stöcke von ihren Völkern verlassen worden, weil die Quelle versiegt war.
    Cruben hob den Blick zu der schroffen Silhouette der Bergkette, die die Welt in zwei Hälften spaltete. Die Merun hatten geglaubt, niemand könnte diese Kolosse erklimmen, bis vor wenigen Generationen die Steinernen im Platten Land erschienen waren.
    Cruben schauderte plötzlich

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