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Die Terranauten 011 - Planet der Logenmeister

Die Terranauten 011 - Planet der Logenmeister

Titel: Die Terranauten 011 - Planet der Logenmeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Macht.
    Zarkophin zwang sich zur Beherrschung. Seine Kiefer mahlten unter der verdrängten Spannung, und dann war er wieder kühl, wachsam, unbeteiligt.
    »Ich höre und gehorche, Lordoberst«, rezitierte er die vorgeschriebenen Worte der loyalen Diener des Konzils.
    Valdec blickte zurück zur MIDAS II. »Der Kaiserkraftgenerator befindet sich in der Spitze«, drang Zarkophins ruhige Stimme an sein Ohr. »Er versorgt das in dem Bodenwulst liegende Triebwerk mit der nötigen Energie. Die Trennung von Generator und Triebwerk erfolgte aufgrund der Erfahrungen der vergangenen Testreihen. Den Kaisertechnikern ist es gelungen, das Triebwerk so zu entwickeln, daß die gefährlichen Rückstoßphänomene nicht mehr auftreten. Damit ist die Ursache für den Großteil aller Unfälle bei den Experimenten ausgeschaltet.
    Allerdings kann das Schiff – im Gegensatz zur MIDAS I – nicht mehr von einem Planeten starten. In der Nähe eines planetaren Schwerkraftfeldes gibt es Fehlfunktionen im Generator. Aus diesem Grund führt die MIDAS II vier Beiboote mit sich, die allesamt auf magnetohydro …«
    »Keine technischen Details«, schnitt ihm Valdec das Wort ab. »Ist dieses Schiff der Prototyp der neuen Serie – oder wollen Sie noch Veränderungen vornehmen?«
    »Es ist der Prototyp«, bestätigte Zarkophin. »Allerdings bedeutet es keine Schwierigkeiten, Lagerräume durch Waffenkuppeln zu ersetzen. Sie können die MIDAS wahlweise als Frachter oder als Schlachtschiff einsetzen.«
    »Wenn das Experiment gelingt – und ich zweifle keinen Augenblick daran –, muß die Produktion unverzüglich aufgenommen werden, Manag Zarkophin«, erklärte Valdec eindringlich. »Sie sind ausführlich über die gefährliche Lage im Reich informiert. Sie wissen, was auf dem Spiel steht. Wie lange werden Sie brauchen?«
    Zarkophin dachte nach. »Unsere Fertigungsstraßen sind bereits entsprechend programmiert. Ich verspreche Ihnen, Lordoberst, daß wir zwölf Stunden nach Ihrem Befehl die geplante Tagesproduktion von vierzehn Schiffen erreicht haben.«
    Max von Valdec entspannte sich. Er war wie von einer schweren Last befreit, von einem Mühlstein am Halse, der ihn zu ersticken drohte und ihn trotz aller Zuversicht zeitweise in Zustände tiefer Depression gestürzt hatte. Mit der MIDAS II zerschnitt er die Fallstricke seiner Widersacher, der Treiber und Summacums und der Pankaldi-Fraktion im Konzil. Er hatte gewonnen und wichtiger noch: das Konzil, das Reich hatte gewonnen!
    »Lordoberst …«
    Valdec sah auf, die Augen wieder kühl und ausdruckslos. »Baumeister?«
    »Bitte folgen Sie mir jetzt. Es ist Zeit, Ihnen etwas zu zeigen.«
    »FLY?«
    Zarkophin nickte.
    Als Valdec sich umdrehte, wartete hinter ihm bereits ein flacher, offener Elektrowagen. Ein Grauer saß schweigend hinter dem Steuer, geduldig, ernst. Valdec schwang sich auf den weichen Sitz. Der Graue schaltete den Generator ein, und als Zarkophin Platz genommen hatte, surrte das Fahrzeug los, ließ rasch den umgestülpten schwarzen Stahltrichter hinter sich.
    Einige Minuten fuhren sie an einer endlosen, Dutzende von Metern breiten Bandstraße und gewaltigen Maschinen vorbei, bogen dann ab und gelangten in einen Winkel der Halle, an dessen Wand ein halb transparentes vierstöckiges Haus in die Höhe ragte.
    »Kontrollzentrum«, erläuterte Zarkophin wortkarg.
    Die beiden Männer betraten das Protopgebäude durch das großzügige Eingangsportal. Ein großer Raum, überladen mit Computerterminals, Bildschirmen und Schaltpulten, empfing sie. Dutzende Männer und Frauen wimmelten durcheinander, wie elektrisiert von der dröhnenden, künstlichen Stimme, die monoton den Countdown abzählte. Schnell kam Ordnung in das Gewirr, waren die Sessel vor den Instrumenten besetzt.
    »Neun … acht … sieben …« gellte die Computerstimme.
    Zarkophin lenkte Valdecs Aufmerksamkeit auf einen runden Bildschirm, in dessen Mitte der schlanke Rumpf einer Rakete zu erkennen war, ein glänzender Strich im Schwarz des Weltraums. Sterne blitzten auf.
    »Ein Satellit außerhalb des irdischen Schwerkraftfeldes zeichnet diese Bilde auf«, sprudelte es hastig aus Zarkophin hervor. »Der Flugkörper dort ist FLY – eine robotgesteuerte ehemalige Atomrakete. Wir, haben sie mit einem Kaiserkrafttriebwerk ausgerüstet …«
    »Vier … drei …«
    »Ihr Ziel ist der Mars! Wenn sie …«
    »… null!«
    Die Rakete verschwand.
    Valdec weitete ungläubig die Augen, stieß etwas Unverständliches hervor. FLY war

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