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Die Terranauten 011 - Planet der Logenmeister

Die Terranauten 011 - Planet der Logenmeister

Titel: Die Terranauten 011 - Planet der Logenmeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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verschwunden! Das Triebwerk funktionierte!
    »Umschalten!« brüllte Zarkophin an seiner Seite. »Schneller! Sofort umschalten!«
    Ein Flackern überlief den runden Monitor. Als er wieder klar wurde, hatte sich das Sternmuster verändert. Und im Hintergrund glomm ein heller, fetter Klecks in der Schwärze.
    Der Mars!
    »Zeitmessung?« schrie der Baumeister.
    »Null minus vierzehn«, erklang von irgendwoher die Antwort.
    Die Sekunden dehnten sich zur Ewigkeit. »Die Satellitensignale haben nur Lichtgeschwindigkeit«, sagte jemand wie zur Beruhigung. »Es wird noch dauern, bis …«
    »Ruhe!« zischte Zarkophin.
    Und dann – als Valdec sich schon resigniert und verärgert abwenden wollte, da ertönte ein alarmierendes, schrilles Signal, und unversehrt schwebte wieder der grazile Metalleib der FLY im All.
    Der Lordoberst hörte, wie Zarkophin fast schmerzhaft aufstöhnte. Der Baumeister sprang auf und eilte zu den Kontrollen. »Wo bleiben die Daten?« brüllte er heiser. »Ich brauche unbedingt die Daten!«
    Eine Stimme aus dem aufgeregten Gemurmel der Wissenschaftler und Techniker antwortete ihm. »Null minus acht Sekunden, Baumeister! Acht Sekunden nur! Acht Sekunden bis zum Mars!«
    Zarkophin schloß die Augen, nur für einen Moment, aber in diesem Moment veränderte er sich, kam wieder Kraft und Energie in seinen Körper, verflüchtigte sich die Anspannung. »Lordoberst, Sie haben es gesehen«, stieß er beschwörend hervor. »Gesehen und gehört. Eine Rakete mit einem funktionsfähigen Kaiserkrafttriebwerk … und nur acht Sekunden bis zum Mars …«
    Valdec dachte zurück an die MIDAS II, die noch warten mußte, aber nicht mehr lange, und dann würde auch sie in das Chaos des Weltraums II eintauchen und es unbeschadet überwinden … Nein, in der Zukunft gab es keinen Platz mehr für Treiber, nur noch für den schwarzen Stahl der Kaiserschiffe.
    Das Signal des Communers an seinem Handgelenk summte wie eine zornige Hornisse in seine Gedanken. Valdec fuhr unwillkürlich zusammen und schaltete das silbrige Armband unwirsch auf Empfang.
    »Ja?«
    »Lordoberst! Mandorla spricht. Es … Hören Sie, das Beiboot der MIDAS … die MILAN hat die Ringos der Garden angegriffen und den entflohenen Häftling an Bord genommen! Verstehen Sie mich, Lordoberst? Hadersen Wells’ Schiff hat im Sonnensystem die Garden daran gehindert, einen entflohenen Häftling einzufangen!«
    Valdecs Gedanken überschlugen sich. Triumph kochte in ihm hoch, wurde aber sofort wieder verdrängt von kühler, analytischer Überlegung.
    »Mandorla«, befahl der Lordoberst hart, »verbinden Sie mich mit Cosmoral Evita Jaschini.«
    »Tut mir leid, Lordoberst, aber Cosmoral Jaschini befindet sich bereits auf dem Weg zur vereinbarten Warteposition …«
    Valdec runzelte die Stirn. »Dann schicken Sie ihr einen verschlüsselten Funkruf.«
    »Text?«
    »Nun …« Valdec lächelte. »Funken Sie einfach: Es wird Zeit, Ihre Pflicht zu erfüllen. Sie wird schon verstehen, Queen.«
     
    *
     
    Alles war still und dunkel, als sich Cruben der Erhörte auf den Weg zu den Grenzbergen machte. Mit dem oberen Armpaar hielt er einen schweren, aus Drohnenfäden gewebten Beutel, der von den Werkzeugen, den getrockneten Zanshi- Fladen und einem kleinen Behälter mit der bescheidenen Wasserration ausgebeult wurde. Der kurze Chitinspieß schlug bei jedem Schritt leise gegen seine Seite.
    Dunkelheit erfüllte den glattgeklopften Tunnel, der steil nach oben zu dem Schlupfloch führte, das flackernd von den Flammen der Feuerschale erhellt wurde. Die Wächter vor dem Schlupfloch hatten ihn bereits bemerkt. Unruhig bewegten sich ihre Fühler, als Cruben sich ihnen mit schleppenden Schritten näherte.
    »Wohin, Merun?« fragte einer der Wächter lautlos. Die geschliffene, polierte Spitze seines Chitinspießes deutete auf den Boden.
    Cruben blieb stehen, senkte den Kopf. »Auf Geheiß des Rufers zu den Grenzbergen, Wachsamer«, erwiderte er mit gekrümmten Fühlern. »Über das Platte Land in die Richtung der Steinernen.«
    Die Wächter wichen zögernd zur Seite, gaben den Weg hinaus in die Nacht frei. Sturmwolkes fauchender Atem drang bis in den Gang, ließ Cruben unwillkürlich frösteln, denn wenn Lichtauge verschwand, drifteten die Eisnebel aus den Gletschergebieten heran und legten ein kaltes, lähmendes Tuch über das Land. Aber ihm blieb keine Wahl. Er mußte die Nacht durch marschieren, denn am kurzen Zwielichttag erwachte das Platte Land zu aufgeregtem Leben, und Cruben

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