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Die Terranauten 011 - Planet der Logenmeister

Die Terranauten 011 - Planet der Logenmeister

Titel: Die Terranauten 011 - Planet der Logenmeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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einen, Wüste und Kälte auf der anderen.
    Während die MILAN weiter auf Zoe zudriftete und Einzelheiten deutlicher wurden, schätzte David, daß die Zwielichtzone – die Naht zwischen Tag- und Nachtseite Zoes – eine Breite von rund dreihundert Kilometern besaß. Interessiert musterte er die natürliche Barriere aus hoch aufeinandergetürmten zerklüfteten Felsen, die die Zwielichtzone durchlief und sie fast in der Mitte spaltete. Bei seinem ersten Besuch auf Zoe hatte David keine Zeit gehabt, sich Einzelheiten anzusehen.
    War es wirklich eine natürliche Barriere?
    David zuckte zusammen, als der Gedanke die Erinnerung an Bortzynn weckte, an die verlassene Stadt im Dschungel Rubins. Das Glaslabyrinth … Mit einem sarkastischen Lächeln gestand der Treiber sich ein, daß er das Glaslabyrinth Bortzynns nur durch ein anderes, komplizierteres eingetauscht hatte. Der Kampf gegen Valdec erwies sich als kaum noch überschaubares Spiel mit immer verwirrenderen Zügen und Gegenzügen.
    Ein Rippenstoß ließ ihn zusammenzucken. Er blickte zur Seite und sah Narda, die ihn prüfend betrachtete und nur schwer ein Grinsen unterdrücken konnte. »Machst du das öfter?«
    »Was?« fragte David geistesabwesend.
    »Grimassen schneiden. Und dazu ausgesprochen be …«
    »Narda!« zischte Rollo, der neben terGorden saß.
    »… fremdende«, vollendete das PSI-Mädchen den Satz.
    David lächelte schwach. »Ich habe nachgedacht«, erklärte er. »Über dieses Gebirge …«
    »Den Wall«, nickte Narda.
    Rollo fiel in das Nicken ein. »Er zieht sich um ganz Zoe. Lückenlos. Erstaunlich, nicht wahr?«
    Der Treiber verengte die Augen. »Künstlich?« stieß er mit plötzlicher Erregung hervor.
    »Natürlich.« Narda verzog das Gesicht. »Und dazu schätzungsweise vier Millionen Jahre alt. Ganz hübsch, nicht wahr?«
    David sah sie nachdenklich an. »Ich frage mich«, murmelte er, »wie alt die Anlagen auf Rubin sind. Vielleicht …«
    Ein Schrillen ließ ihn verstummen.
    »Ortung«, brüllte einer der Summacums an den Kontrollen. »Drei Schiffe nähern sich Zoe. Entfernung … fünf Millionen Kilometer. Treiberschiffe …«
    Narda fuhr auf, griff sich plötzlich an die Stirn. »Kontakt«, preßte sie hervor. »Es … Asen-Ger, es ist Varos von den Randwelten. Er lotst die DRESDEN, die MAILAND und die EARTHPORT nach Zoe und …«
    David fühlte, wie ihn die psionisch übermittelten Informationen in ihren Bann schlugen.
    Die Treiberschiffe hatten rund zweihundert Menschen an Bord, alle von den Kolonien des Konzils am Rande der irdischen Einflußsphäre. Auf weit über zwanzig Welten, von denen der Großteil unter der Kontrolle Kaisers stand, hatte es fast zur gleichen Zeit Ausschreitungen gegen die Treiberghettos an den. Raumhäfen gegeben. Jene, die sich noch nicht in den Internierungslagern der planetaren Polizeien oder der Garden befanden, die aber ihren Planeten auch nicht verlassen durften, wurden Opfer gewalttätiger Banden; durch Agenten der Garden, den Schatten, bestochen, bezahlt und aufgeputscht und von den Ordnungsbehörden kaum behindert, griffen die Handlanger des Konzils die Treiber an. Dutzende, erfuhr David mit bleich werdendem Gesicht, waren umgekommen, bevor die planetaren Polizeien eingriffen – ebenfalls auf allen Welten fast gleichzeitig.
    Benommen schüttelte David terGorden den Kopf, sah hinüber zu Asen-Ger, dessen bronzene Hautfarbe einem fahlen Grau Platz gemacht hatte. »Das war sorgfältig vorbereitet«, sagte der Erbe der Macht schleppend. »Und du weißt doch, worauf es hinauslaufen soll?«
    Der Logenmeister nickte langsam. »Valdec hat sich durch unser Ultimatum also nicht beeindrucken lassen. Er macht Ernst.« Er straffte sich und starrte David beschwörend an. »Um so wichtiger ist es jetzt, rasch zu handeln. David, wenn wir gelandet sind, bitte ich dich zu einer Unterredung. Zwei Männer, Gram Ashmit und Jose Javage, erwarten uns.«
    Die MILAN näherte sich immer schneller dem Wüstenplaneten. Es wurde Zeit, mit den Kräften der Loge das Schiff in einen Orbit einzuschwenken.
    Asen-Ger trat auf David zu.
    »Ortung«, rief Hadersen Wells von den Kontrollen. »Ich … Asen-Ger, seit unserem Abflug ist die Zahl der Schiffe im Orbit um über fünfzig auf zweihundert gestiegen!«
    Der Logenmeister ignorierte ihn und bannte David mit seinen Blicken.
    »Als ich hörte«, flüsterte er eindringlich, »daß die Queen Mandorla dich getötet hat, gab ich alle Hoffnung auf, David. Denn mit dir wären auch wir Treiber

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