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Die Terranauten 013 - Der Fremde

Die Terranauten 013 - Der Fremde

Titel: Die Terranauten 013 - Der Fremde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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auch kaum zu, die Institution der Grauen Garden zu verteidigen und mit menschlichen Verhaltensweisen und den Zwängen zu erklären, ohne die wir Menschen einfach nicht miteinander auskommen. Überlassen wir das kompetenten Leuten auf der Erde. Nur eines, Cantos: Falls Sie glauben, ich locke Sie in eine Falle, will ich Ihnen gern die Dienstanweisung für die Begegnung mit raumfahrenden Extraterrestriern zitieren. Eines werden Sie mir doch zusprechen: Wir sind nicht in der Lage, gegen unsere Vorschriften willentlich zu verstoßen!«
    Cantos glaubte ihr aufs Wort. Sein Mißtrauen hingegen blieb.
    Er überschlug alles, was er bisher über die Rasse Mensch in Erfahrung gebracht hatte.
    Es mußte sein Ziel sein, der Erde einen Besuch abzustatten, und sei es nur, um sein Bild von den Terranern abzurunden.
    Und genau das würde eine Reise in Begleitung mit den Grauen Garden verhindern! Sie würden ihm nur das mitteilen, was für die Ohren eines Nichtmenschlichen bestimmt war und dessen Blick für die Wirklichkeit trüben mußte.
    Cantos erkannte die Gefahr, seine Objektivität zu verlieren und den Entscheidungen anderer zu unterliegen.
    Das war sein Motiv zur Ablehnung des Vorschlages von Queen Ann. Obwohl er das auch nicht ohne die nötige Diplomatie durchführte.
    »Ich teile Ihnen meine Entscheidung mit, Ann. Was ich mit den Menschen erlebte, hat mich zutiefst erschreckt. Die Unterschiede zwischen euch und mir sind zu groß.«
    »Dann wollen Sie nicht auf mein Schiff kommen?«
    »Nein, ich will etwas anderes: Syrta verlassen und zu meiner Heimatwelt zurückkehren!« Queen Ann sah ihn ausdruckslos an. »Das ist sehr schade, aber es ist selbstverständlich, daß wir Ihren Entschluß respektieren. Sehen Sie auch das als ein Zeichen unseres guten Willens an!«
    »Ich habe also freien Abzug?«
    »Es ist meine Pflicht, dies zu garantieren, obwohl ich Sie noch einmal beschwören möchte, sich…«
    »Es gibt da allerdings ein Problem!« unterbrach sie Cantos. »Bitte?«
    »Mein Schiff ist beschädigt – durch den Beschuß bei der ersten Annäherung. Ich will offen zu Ihnen sein. Mein Kommen hatte nur einen einzigen Grund:
    Neugierde. Der PSI-Ruf lockte mich her. Mein Ortungsschutz funktionierte nicht wie gewünscht. Ich setzte ihn aus Vorsicht ein, nicht, weil ich in böser Absicht kam. Durch den Beschuß gab es schwere Beschädigungen, die ich nicht selbst reparieren kann. Sonst hätte ich Syrta keinen Besuch mehr abgestattet.«
    »Ich verstehe! Deshalb die Kontaktaufnahme mit den Rebellen. Sie mißtrauten uns – eine Folge des Angriffs. Aber bitte, fahren Sie fort!«
    »Ich brauche ein Schiff!« Queen Ann hatte diese Bitte vermutet. »Natürlich kann ich nicht allein entscheiden. Vor allem müssen wir die näheren Umstände klären. Deshalb möchte ich die Bitte wiederholen, auf mein Schiff zurückzugreifen!«
    »Meine Aufgabe verpflichtet mich, unabhängig zu bleiben. Tut mir leid. Es gibt eine andere Möglichkeit: Ich bleibe dort, wo ich bin und setze mich mit Ihnen in fünf Tagen noch einmal in Verbindung. So lange brauche ich, um meine Vorbereitungen zu treffen.«
    »Welche Vorbereitungen?«
    »Um von Ihnen nicht hereingelegt werden zu können!«
    »Sehr offen von Ihnen, Cantos. Darf ich das Gespräch unterbrechen, um Rücksprache zu halten?«
    »Ich habe nichts dagegen!«
    Queen Ann schaltete sich aus und winkte dem Funkoffizier zu.
    »Ich bitte um eine Unterredung mit Queen Sari Oon!«
    Es dauerte nur Sekunden.
    »Sie brauchen mir nichts zu erklären, Queen Ann. Ich habe alles mitgehört!«
    In den Augen von Queen Ann blitzte es auf. Es gefiel ihr nicht, überwacht zu werden. Aber dann überging sie es einfach.
    »Wir sollten die Fünftagefrist gewähren!«
    »Begründung, Queen Ann!«
    »Bis dahin ist die Truppenstärke in diesem System ausreichend gestiegen. Die Dienstanweisung sieht nicht vor, einem Außerirdischen ein Schiff zu schenken, damit dieser wieder in die Heimat zurückkehren kann.«
    »Schließlich haben wir sein eigenes Schiff doch angeschossen!« gab Queen Sari Oon zu bedenken.
    »Nach Ablauf der Fünftagefrist machen wir ihm den Vorschlag, die Beschädigungen zu beheben – natürlich nach seinen Anweisungen. Damit haben wir unseren Fehler ausreichend wiedergutgemacht.«
    »Und wir erfahren genügend über die andersgeartete Technik!« fügte Queen Sari Oon hinzu. »Ausgezeichnet, Queen Ann! Ich habe mich in Ihnen nicht geirrt. Also gut, gewähren Sie ihm die Bitte verbindlich! Das gibt uns auch für

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