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Die Terranauten 014 - Im Reich der Geflügelten

Die Terranauten 014 - Im Reich der Geflügelten

Titel: Die Terranauten 014 - Im Reich der Geflügelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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die ziellos hin- und herflatternden Fledermäuse mit tausend glühenden Tropfen.
    Llewellyn ballte die Fäuste, knirschte in hilfloser Wut mit den Zähnen, denn obwohl die Fledermäuse sie angegriffen hatten, verdienten sie nicht dieses entsetzliche Schicksal, nicht diese gnadenlose Vernichtung durch überlegene Waffen, denen sie nur die Kraft ihrer Klauen und die Spitzen ihrer Spieße entgegenzusetzen hatten.
    Was sich vor ihren Augen abspielte, das war kein Kampf, keine Schlacht, es war eine gezielte Ausrottung, ein hemmungsloses, abscheuliches Töten, Mord.
    Der Felskamm war schwarz von Leibern, die auf und ab hüpften und in die Masse der fliegenden Leiber feuerten. Der Pulk der Fledermäuse lichtete sich, schon die Hälfte von ihnen hatte den Tod gefunden, war hinabgestürzt. Alles ging schnell, furchtbar schnell, und die fliegenden Geschöpfe lösten sich nur zögernd aus der Lähmung.
    Sie flohen, schwangen sich weit empor in den Himmel, verschwanden in den Wolken. Andere warfen sich den Fremden entgegen, todesmutig, aber noch bevor sie den Kamm erreichen konnten, trafen die Kugeln, fraß sie das Feuer.
    Da tauchten unvermittelt zwei dunkle Punkte am Himmel auf, wurden rasend schnell größer. Doch es dauerte geraume Zeit, ehe der Riemenmann sie durch den Qualm identifizieren konnte.
    Eine Fledermaus und – Leande!
    Leande, die geduckt auf der Flugscheibe hing und heranstürmte, durch den Kugelhagel, direkt auf die Bergspitze zu.
    »Leande!« brüllte Cloud mit aller Kraft, und Llewellyn stimmte in seinen Ruf ein. Endlich schien sie das Zentristenmädchen zu hören.
    Sie beschrieb mit ihrer Flugscheibe eine scharfe Kurve, tauchte unter einem Brandgeschoß hinweg und schwebte dann vor dem an den Felsen klebenden Nest. Sie kniete mit verzerrtem Gesicht hinter dem flachen Haltegitter und umklammerte die Steuerung, mit der sie die Düsentreibsätze der Flugscheibe dirigierte.
    Die Fledermaus, die sie begleitet hatte, war verschwunden. Sie hatte sich hinter einen tiefer liegenden Felsgrat in Sicherheit gebracht. Fern am Himmel waren die Gestalten ihrer fliehenden Gefährten nur noch schwache Punkte und immer mehr schwangen sich empor, verließen ihren Horst und versuchten, den Musketensalven zu entkommen.
    Sie schaffen es nicht! dachte der Riemenmann verzweifelt. Und wir? Was ist mit uns?
    »Leande!« schrie Scanner Cloud durch das Gewitter der Schüsse. »Die Laser! Gib uns die Laser, Leande.«
    Seine Stimme war drängend, heftig und zerbrach Leandes Angst, die von den Schatten des Lerroon -Sekretes in ihren Gedanken stammte.
    Eine Kugel traf die Flugscheibe und prallte klirrend ab. Querschläger heulten in bedrohlicher Nähe und wieder spannte sich das Katapult, bewegte sich zögernd und richtete sich auf das Kugelnest am Fels.
    Mit einem erleichterten Keuchen ergriff der Psyter den hingereichten Laser, entsicherte ihn und streckte den Arm durch die mühsam geschaffene Öffnung in dem gehärteten Nistmaterial.
    Summend entlud sich die Waffe.
    Der Laserstrahl tastete zielbewußt nach dem Katapult, zerschmolz den metallverkleideten Wurfarm der Maschine und die gepanzerte Vorderfront. Zögernd neigte sich die Wurfmaschine zur Seite, dann stürzte sie um und zerschellte auf dem eisbedeckten Boden. Die Angreifer brachen in schmerzhaft helle Schreie aus. Der gebündelte Energiestrahl glitt weiter, ließ den Fels zerplatzen, trieb die Bewaffneten zurück.
    Immer mehr der pelzigen Wesen wandten sich zur Flucht. Die Schüsse verstummten allmählich, nur hin und wieder wurde noch gefeuert, doch der Laser zuckte unermüdlich hin und her und trieb die Angreifer zurück.
    Überrascht erkannte der Riemenmann, daß Cloud den Strahl niemals auf einen der Fremden richtete, sondern das Eis zerschmolz, Felsspitzen abtrennte, Munitionskisten sprengte.
    Obwohl die Pelzigen sie angegriffen und viele der Fledermäuse getötet hatten, verzichtete der Psyter auf das Töten. Er wollte die Fremden zurücktreiben, und das gelang ihm ohne Blutvergießen.
    Schließlich trat Stille ein.
    Scanner Cloud seufzte und legte die heißgeschossene Waffe zur Seite. Die Düsen der Flugscheibe zischten wie Dampf, der aus einem Ventil entwich.
    Cloud wischte sich über die Stirn und musterte Llewellyn. »Ich schlage vor«, sagte er mit gepreßter Stimme, »wir rufen die MIDAS und ordern das Beiboot zu uns. Was halten Sie davon?«
    Der Riemenmann, von dem langsam die Spannung wich, stieß ein heiseres Lachen aus. »Das«, versetzte er grimmig, »ist die

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