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Die Terranauten 014 - Im Reich der Geflügelten

Die Terranauten 014 - Im Reich der Geflügelten

Titel: Die Terranauten 014 - Im Reich der Geflügelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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beste Idee seit Erfindung der drahtlosen Schweigeminute.«
     
    *
     
    Die MIDAS-Zwei lag wie ein schimmernder Diskus auf den sanft geschwungenen Wiesen am Fuß der Bergkette. Die Triebwerke hatten einen runden, schwarzverfärbten Fleck in die Grasdecke gebrannt, der an einen starren Schatten erinnerte.
    Llewellyn 709 legte den Kopf in den Nacken und sah an den Bergen hinauf. Er hielt nach den Flugscheiben Ausschau, mit denen sie noch immer nach verletzten Ashras suchten.
    Der Riemenmann lächelte hinter dem goldenen Geflecht vor seinem Gesicht. Seit dem Überfall der fellbedeckten Fremden waren zwei Tage vergangen. Viel hatte sich seitdem verändert. Das Wissen der Menschen über Hobo und seine Bewohner war sprunghaft angewachsen.
    Die Fledermäuse – nein, die Ashras, verbesserte sich der Treiber rasch – und die Menschen waren sich nach den tragischen Irrtümern der jüngsten Vergangenheit nähergekommen. Ihre Sprache war kompliziert, lag halb im Ultraschallbereich und der über eine Funkbrücke eingeschaltete Bordcomputer der MIDAS rätselte noch immer an ihrer Struktur, ohne einer Lösung nähergekommen zu sein.
    Aber vielleicht, dachte Llewellyn, würde Leande, die am Morgen zu dem havarierten Schiff aufgebrochen war, Licht in das Dunkel bringen können. Schon mehrmals hatte das Zentristenmädchen bewiesen, wie sehr sie elektronische Rechner beherrschte.
    Aber die Ashras hatten die menschliche Sprache erlernt. Ihre Auffassungsgabe und ihr Lernvermögen hatten bei den Wissenschaftlern, die sich unter den Lunaflüchtlingen befanden, helle Aufregung verursacht. Die Ashras waren intelligenter, als ihre non-technologische Kultur zunächst vermuten ließ, intelligenter vielleicht als die Menschen selbst.
    Einer von ihnen, der sich Deschmarn-Drag nannte und durch die Begegnung mit Leande als erster Oomp Ashra unmittelbaren Kontakt mit den Menschen gehabt hatte, erwies sich als unerschöpfliche Fundgrube für die Fragen der Rebellen.
    Inzwischen stand die Sonne hoch am Himmel, und Llewellyn schwitzte unter dem goldfarbenen Riemengeflecht.
    »Treiber!« Scanner Cloud stand winkend neben dem Kartentisch, den sie zusammen mit einigen Klappstühlen vor der MIDAS-Zwei aufgebaut hatten. In seiner Nähe befanden sich Morgenstern, die beiden Treiber-Mädchen, O’Hale, Suvez und einige Männer und Frauen aus den Lunakerkern.
    Der Riemenmann folgte Clouds Aufforderung und eilte mit großen Schritten auf das große Diskusschiff zu. Fasziniert blieb sein Blick an Deschmarn-Drag hängen.
    Der Ashra bot einen bizarren Anblick. Groß und dünn und mit schwarzer, ledriger Haut wirkte er fremd zwischen den buntgekleideten Menschen. Seine Flughäute waren zusammengefaltet und erinnerten an runzlige Umhänge. Das Gesicht war eine undurchdringliche Maske, aber vielleicht täuschte er sich auch, weil ihm die Physiognomie des Ashras noch zu fremd war.
    Schließlich hatte er den Kartentisch erreicht und ließ sich schweigend auf einen Klappstuhl nieder.
    Auf dem Kartentisch raschelten Dutzende mit kleinen Steinen beschwerte Fotos.
    Scanner Cloud räusperte sich. Die Macht seiner Persönlichkeit zog alle in ihren Bann. Unruhig bewegte Deschmarn-Drag seine Schwingen. Es gab ein schabendes Geräusch.
    Der Psyter deutete auf die Fotografien. »Die Aufnahmen stammen von dem letzten Kontrollflug der Beobachtungssonden. Ich glaube, wir besitzen jetzt ein lückenloses Bild der Vorgänge an der Küste und können beginnen, über Gegenmaßnahmen zu diskutieren. Irgendwelche Einwände?«
    Er sah sich um.
    Der Ashra trat einen zögernden Schritt nach vorn. Er war ein Geschöpf der Winde und schien am Boden unsicher und verletzlich zu sein.
    »Der Schwarm«, sagte er mit seiner schnarrenden, kratzenden Fremdweltlerstimme, die die menschlichen Laute nur mühsam artikulierte, »ist gelichtet. Der Lotse fand den Tod. Und nicht nur er. Nur wenigen gelang die Flucht vor den Schatten vom Meer. Aber die anderen sind krank. Ihr habt Hilfe versprochen. Für die Kranken und für die Hungernden. Wir können nicht jagen. Unsere Vorräte fraß das Feuer.«
    Keuchend verstummte der Ashra. Seine Stimmbänder waren nicht für diese Sprache, aus für ihn zu tiefen Tönen, geschaffen. Sie bereitete ihm leichte Schmerzen, wie es schien.
    Cloud nickte verstehend. »Wir werden einige Leute losschicken, um genug Fleisch zu erbeuten, bis ihr euch wieder erholt habt. Hilfe ist bereits von der MIDAS, unserem Schiff, unterwegs. Es kann nicht mehr lange bis zum Eintreffen der

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