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Die Terranauten 014 - Im Reich der Geflügelten

Die Terranauten 014 - Im Reich der Geflügelten

Titel: Die Terranauten 014 - Im Reich der Geflügelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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dazwischen die zahllosen Explosionen der Echoschreie, die die Soldaten der Vereinigten Zoptischen Loren ununterbrochen ausstießen, die sie sicher über rauhen Fels, vorbei an Abgründen und tödlichen Gletscherspalten geführt hatten. Niemals verstummten diese Schreie; sie waren das Licht in der Finsternis, der zwölfspurige, strahlendhelle Highway, der den Zopten den Weg aus der Primitivität in die Zivilisation gewiesen hatten.
    »Wollt ihr euch wohl rühren, ihr Unrat, ihr Verdammten, ihr räudigen Nullen!« brüllte der Lore Solvan von Vrest und die Soldatenführer griffen seine schmerzenden, verletzenden Schreie auf, kreischten sie den keuchenden, erschöpften Männern in die großen Ohrmuscheln, trieben sie an, weiter hinauf, immer weiter.
    Schatten tanzten vor den schwachen Augen des Loren, farblose Schemen. Der Heerwurm der Soldaten marschierte keuchend über den vereisten Felshang, schwer bewaffnet, ausgebildet für diesen Tag, diese Stunde, in den Städten, Dörfern und Bauernhöfen Runnevels eingesammelt, eingepfercht in die Enge Dutzender Unterseeboote, die die aufgewühlte Meeresoberfläche niemals erblickten, verschleppt über den Ozean zwischen dem Nord- und Südkontinent Hobos, um hier ihre Aufgabe zu erfüllen.
    Der Lore hauchte seine klammen Hände an, denn trotz seines dicken Körperfells und der gepolsterten Jacke war ihm eisig kalt, aber er gab nicht auf, seine Männer anzupeitschen. »Ihr werdet sie töten, ihr Memmen, ihr Taugenichtse«, brüllte er den Soldaten zu. »Ihr werdet sie von den Bergen blasen, von den Ebenen, den Tälern und Hügeln. Dies ist unser Land, Zopten, dies ist unsere Welt und ihr habt dafür zu sorgen, daß sie es bleibt. Vorwärts, vorwärts, oder ich werde euch die Schädel eindreschen und eure Frauen und Kinder und Kindeskinder an die Leihmänner verkaufen! Vorwärts, schneller, reißt euch zusammen, gleich haben wir es geschafft. Ihr seid das Nichts, ihr seid Steine, Gerümpel, Schutt, Schmutz, aber ihr werdet kämpfen, ihr werdet eure Pflicht tun, bis euer armseliges Leben verraucht. Und wenn nicht, wenn ihr nicht alles gebt, was eure jämmerlichen Leiber geben könnten, dann werde ich – ich, der Lore Solvan von Vrest persönlich! – dann werde ich euch Stück für Stück auseinandernehmen und jeden von eurer Sippe dazu, jeden eurer Freunde und Saufkumpanen und jede Hure, in deren Betten ihr euch gewälzt habt. Ich werde jeden einzelnen dafür bestrafen, ihr Jammergestalten!«
    Der Lore stapfte weiter und folgte den Signalen der Echoschreie. Niemals strauchelte er, niemals fehlte sein Schritt. Und seine eigenen hellen, hohen Schreie zeigten ihm jede Strähne in den verzerrten, pelzigen Gesichtern seiner Soldaten, zeigten ihm die Risse im Boden, die Kiesel und Eiskristalle und die mageren Flechten, die in den Ritzen hausten.
    Er war blind wie eine Schlange, aber seine Ohren waren Augen, groß wie Suppenteller, empfindlich wie Hochleistungsmikrofone, weitreichend wie Halogenscheinwerfer.
    »Und wenn ihr siegt«, brüllte Solvan von Vrest und reckte seine pelzige, kräftige Gestalt, »wenn ihr gewinnt, euren Auftrag erfüllt und den Unrat vernichtet, der in den Felskaminen haust, dann überschütte ich euch mit Gold und Glück, baue euch Paläste in diesen leeren Savannen, dann umarme ich eure stinkenden Leiber, werfe euch die besten Huren von Runnevel vor die Füße, mache euch reich für den Rest eures Lebens. Aber ihr müßt kämpfen und siegen und dieses Land säubern, ihr Aussätzigen, ihr Herumtreiber und Tagediebe. Ihr müßt die Savannen und saftigen Weiden dieses Landes für die Zopten öffnen, denn es ist unsere Bestimmung und niemand kann daran rütteln und niemand darf versagen, wenn es um unsere Zukunft geht, am allerwenigsten ihr, die ich aus der Gosse aufgelesen und genährt und gekleidet habe! Vorwärts, Soldaten, Zopten, schneller, gleich seid ihr da, gleich habt ihr es geschafft und dann können eure Musketen sprechen und ihre Stimmen werden wie Glocken sein, die eure Schädel zersprengen und die Berge reinigen. Vorwärts, vorwärts!«
    Die Soldaten marschierten. Den Abhang hinauf, dem fernen Gipfel entgegen, der bereits jetzt nicht mehr gar so fern war und den schon die ersten vorsichtigen Echoschreie der vorgeschickten Kundschafter abtasteten.
    Bald würden sie ihr Ziel erreicht haben. Erst dann würde die schreckliche, schmerzende Posaunenstimme des Loren und das Gekreische der Führer verstummen. Aber jeder wußte, daß die Schreie, die dem

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