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Die Terranauten 015 - Der Clan der Magier

Die Terranauten 015 - Der Clan der Magier

Titel: Die Terranauten 015 - Der Clan der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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falsches Bild, durchzuckte es Siltron. Das Amulett auf seiner Brust schien die Hitze der Flammen aufzusaugen. Selbst sein dichter, buschiger Körperpelz begann zu schmoren.
    Der Magier schrie.
    Bäume wuchsen aus dem Meer, blattloses, verschlungenes Geäst, das von den Wellen umspült wurde. Und im Hintergrund – endlich! – die kantigen Mauern des Schlosses, das noch kein Zopte betreten hatte. Ein steil aufragendes Trugbild, ein Echo aus den Welten neben der Welt, der magische Palast aus den Legenden des Clans. Ein gutes Omen.
    Doch plötzlich verzerrte eine weitere Erscheinung die Umrisse des vertrauten magischen Bildes. Und diese Erscheinung war etwas, das vollkommen fremdartig auf ihn wirkte.
    Siltron aus den Steppen erbebte. Was hatte das zu bedeuten? Was näherte sich ihnen? Vertraute Empfindungen begleiteten die Flammen, die aus der irrealen Öffnung im Boden leckten. Das magische Schloß im Hintergrund schien zu schwanken, aber stetig rollten die Wellen aus Hexenkraft heran, füllten die Reservoire der Magier.
    Dann empfing Siltron ein fremdes und doch bekanntes Muster und es dauerte lange Sekunden, ehe er es identifizieren konnte, der SCHREI! Dieses Muster hatte auch in dem SCHREI nachgeklungen, der den Clan aus seiner jahrhundertelangen Zurückgezogenheit gerissen hatte.
    Der Magier atmete heftig. Seine Echoschreie tanzten umher. Ihre Reflexionen summten in seinen Ohrmuscheln, ließen das Bild eines großen, schlanken Schattens entstehen. Das Bild wurde deutlicher. Der Schatten war doppelt so groß wie ein Zopte und seine Haut schien hart wie Metall. Eine Waffe befand sich in seinen Händen, einer Muskete nicht unähnlich, doch klobiger, gefährlicher … Und dann dieses Gesicht, dieses fremde, unheimliche Gesicht.
    Ein Blitz stach in Siltrons Gedanken, formte Symbole, aus denen sich Worte schälten.
    »Ich bin Llewellyn«, sagte das fremde Geschöpf lautlos. »Ich bin ein Mensch – und ein Magier wie ihr.«
    Seine Stimme, erkannte Siltron und sank langsam, zitternd auf die Knie, war die Stimme des SCHREIS.
     
    *
     
    Menschen und Zopten standen sich nur wenige Schritte gegenüber. Und dann trat der Ashra hervor, schritt aus dem Schatten der Felsnadel und schob sich durch das Geflimmer der psionischen Trugbilder, die noch immer an den Klippen tanzten. Die Magier fuhren zusammen. Llewellyn schloß die Augen und verstärkte seine Konzentration, öffnete seine Erinnerungen. Eine rasche Abfolge scharfgestochener gedanklicher Bilder überflutete die Bewußtseine der Magier.
    Das Leben der Ashras auf dem Südkontinent … der Überfall der zoptischen Invasionsarmee auf den Horst der Oomp Ashras, die Schreie, die Angst, der Tod.
    Grauen überwältigte die Magier, als sie miterlebten, wie Angehörige ihres Volkes zu Mördern wurden.
    Dann die Vertreibung der Zopten vom Südland, die Monstren aus den Holo-Projektoren und Schallinduktoren, die die Invasoren in Angst und Schrecken versetzten.
    Die Magier begriffen, woher die Fremden stammten, was sie ihnen anboten – Hilfe gegen den Terror der Loren und Leihmänner. Und sie erfuhren auch, was von ihnen verlangt wurde – Frieden mit den Ashras.
    Der psionische Kontakt zwischen Mensch und Zopte erleichterte eine Einigung. Jeder kannte die Hoffnungen und Ängste, die Wünsche und Motive seines Gesprächspartners. Kein Mißtrauen konnte entstehen, sondern nur Verständnis.
    Und Llewellyn erklärte ihnen, wie gefährlich ihr Vorhaben war, ein Omen auf dem PSI-Weg zu erzeugen. Die Magier verstanden sofort. Sie boten den Menschen einen Vertrag an, der auch die Ashras mit einbezog.
    Frieden mit dem Südkontinent. Aber nur unter einer Bedingung. Der Frieden konnte nur geschlossen werden, wenn die Loren und Leihmänner von den Schalthebeln der Macht verschwanden und die Zopten über ihr Schicksal selbst bestimmten. Frieden mit dem Südkontinent, wenn die Menschen dem zoptischen Volk dabei halfen, sich seiner Peiniger zu entledigen. Llewellyn stimmte zu.
    Dies war die einzige Möglichkeit. Herrschten die Loren und die Leihmänner weiter, würde das Südland auch in Zukunft von zoptischen Soldaten heimgesucht werden. Der Pakt wurde geschlossen. Eile war geboten. Die Nacht hatte sich über Runnevel gelegt. Es konnte nur noch wenige Stunden dauern, bis das Fest seinen Höhepunkt erreichte.
    Der Riemenmann glitt vorsichtig in die PSI-Loge der Magier und begann ihre Kräfte zu koordinieren. Cloud benachrichtigte die MIDAS-Zwei, erteilte Morgenstern und Sirdina eine Reihe

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