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Die Terranauten 015 - Der Clan der Magier

Die Terranauten 015 - Der Clan der Magier

Titel: Die Terranauten 015 - Der Clan der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Aus«, unterbrach der Psyter. »Es wird Zeit, daß du dich ebenfalls an deine Arbeit machst.«
    Morgenstern knurrte etwas Unverständliches, dann knackte es in den Ohrempfängern und wurde still.
    Der Gischtregen ließ nach. Schließlich wurden im matten Licht der beginnenden Abenddämmerung dunkle Schatten sichtbar, die Klippen von Neuzen Vrest.
    »Haben Sie noch Kontakt?« Der Psyter flüsterte unwillkürlich.
    »Keine Veränderung«, antwortete Llewellyn. »Die Zopten befinden sich noch in der Höhle.«
    »Tut mir leid, daß ich eure Idylle noch einmal stören muß«, meldete sich Morgenstern erneut, »aber die Sonden haben größere Menschenansammlungen oben auf der Klippe registriert. Und immer mehr Zopten strömen aus Neuzen Vrest zur Küste.«
    Das Land kam näher. Scharf und grau wie Basalt ragten Riffe aus dem Meer. Die Flugscheibe summte über sie hinweg, widerstand dem Zerren des Windes, der sie in die Fluten pressen wollte. Dann war fester Boden unter ihnen, feuchter Fels, zahllose Steinbrocken, die im Lauf der Jahrtausende von den Klippen gestürzt waren, schlicküberwuchert und an bizarre Schädel erinnernd.
    »Computersteuerung aus«, murmelte Llewellyn und betätigte die entsprechenden Schaltungen. Die Flugscheibe zitterte, aber dann hatte der Treiber die Kontrollen fest im Griff und ließ die Scheibe langsam tiefer sinken. Am Fuß der Klippen, durch große, schiefe Steinblöcke vor einer Entdeckung geschützt, landeten sie.
    Erleichtert sprang Deschmarn-Drag von der Scheibe und spreizte die Flughäute. Llewellyn gab ihm mit einem Zeichen zu verstehen, vorsichtig zu sein und nahm das Lasergewehr an sich. Der Psyter trug einen schweren Schocker und schnitt ein grimmiges Gesicht.
    Für einen Augenblick hatte der Riemenmann das Gefühl, einem Graugardisten gegenüberzustehen; der silbergraue Raumanzug und die klobige Waffe in den Händen des Psyters riefen zahllose Erinnerungen wach, Erinnerungen an Kämpfe und Tod. Aber Cloud fehlte die Kälte, die die Soldaten der Garde auszeichnete, die mechanische Zielstrebigkeit, mit der sie ihre Befehle ausführten.
    »Wohin?« erkundigte sich Scanner. Spott blitzte in seinen Augen. Es schien, als habe er die Gedanken des Riemenmannes belauscht.
    »Kommen Sie«, brummte Llewellyn. Schwerfällig stapfte er über den Fels und näherte sich jenem großen Felsblock, den er bereits durch Siltrons Radarohren gehört hatte. Leichtfüßig folgte ihm der Ashra. Plötzlich zuckte der Riemenmann zusammen. Seine psionischen Sinne hatten eine Veränderung registriert. »Warten Sie, Scanner«, bat er und winkte Deschmarn-Drag, ebenfalls stehenzubleiben.
    Er glitt vorsichtig weiter und verharrte dann hinter einer schroffen Felsnadel, blickte hinüber zu dem Steinblock, der den Eingang zur Höhle der Magier tarnte.
    Der Treiber befeuchtete seine trockenen Lippen. Spannung knisterte in ihm wie elektrischer Strom. Die Entscheidung, so wußte er, stand unmittelbar bevor.
    Und dann tauchte der erste Magier auf.
     
    *
     
    Der Wind war frisch und kühlte Siltrons erhitztes Gesicht. Wärme erfüllte seinen ganzen Körper, pulsierte in den Gliedern in einem lebendigen, mächtigen Rhythmus. Die Wärme verband ihn mit seinen Brüdern und Schwestern, die hinter ihm aus der engen Öffnung krochen und sich dem Meer zudrehten, dem kochenden, schwammigen Riesenfleck, der bis zum Horizont reichte und weiter noch, bis zum fernen, fremden Südland.
    Die Wärme drang aus den Welten neben der Welt in die Bewußtseine der Magier. Es war Hexenkraft, die sie erfüllte, ein breiter Strom aus der magischen Quelle, von der allein die Mitglieder des Clans Kenntnis besaßen.
    Siltron aus den Steppen fuhr mit seinen Echoschreien über die zerklüftete Küste. Sie war leer. Kein Zopte wagte sich während der Nacht der stillen Wasser so nah ans Meer.
    Das Pulsieren der magischen Kraft wuchs.
    Siltron stöhnte leise. Seine empfindlichen Ohren fingen von fern leise Geräusche auf; fast versanken sie im Lärm der heranrollenden Wellen, aber sein hochentwickeltes Hörsystem filterte sie heraus, identifizierte die sonischen Schwingungen.
    Zopten. Oben auf den Klippen. Ungeduldig wartend. Keine Gefahr.
    Siltron stöhnte erneut, lenkte die Gedanken seiner Brüder und Schwestern auf sich. Die magischen Formeln schwollen an.
    Weiter, weiter! dachte Siltron. Die Klippen, der steinige Strand verschwand. Feuer schien in der Mitte des Kreises der Magier aufzuglimmen, eine flammende Öffnung, aus der Dämpfe quollen.
    Ein

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