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Die Terranauten 018 - Odyssee der Verlorenen

Die Terranauten 018 - Odyssee der Verlorenen

Titel: Die Terranauten 018 - Odyssee der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conrad C. Steiner
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Sturm, durch den David – seiner Meinung nach – noch kurz zuvor gelaufen war, hatte auf den Auswirkungen der Droge beruht. Diesmal war alles ruhig bis auf das Trommeln, als zwei junge Männer mit schwarzen Umhängen ihn durch ein Labyrinth von Korridoren in einen heruntergekommen wirkenden Kommandosaal führten, wo ihn der alte Markham erwartete. Er wies David an, sich zu setzen und fragte, wie es ihm nach dem vierzigstündigen Schlaf ginge. »Das Asylinth hat nun einmal derartige Nebenwirkungen«, fügte er hinzu.
    David terGorden schluckte. Er hatte also vierzig Stunden geschlafen. Was hatten seine Gefährten in der Zwischenzeit durchgemacht? Wenn sie sich nicht bald um die Islahami kümmerten, war es aus mit ihnen.
    Er musterte den nahezu kahlköpfigen, fetten Mann. Markhams Gesicht war von allen Lastern der Welt verwüstet. Unter seinen blaßblauen Augen hingen schwere Tränensäcke. Sein Bauch war so gewaltig, daß er es kaum schaffte, die Arme auf die Platte des abgerundeten Schreibtischs zu legen. Er musterte David wie eine Kröte, die darauf wartet, eine vor ihr sitzende Fliege zu verspeisen.
    »Was wissen Sie?« fragte David heiser.
    »Alles«, sagte Markham. Er seufzte schwer. »Ich weiß von Ihrem Schiff und von dem Boot, mit dem man es erreichen kann. Ich wußte es schon von Rogier, aber ich wollte mich da lieber selbst vergewissern.« Ein ironisches Lächeln hatte seine aufgeworfenen Lippen umspielt, als er den Namen Rogiers erwähnte.
    »Und was sind Ihre Ziele?« Markham zuckte lapidar die Achseln. »Sie unterscheiden sich nicht von denen Rogiers. Sie unterscheiden sich im übrigen nicht von den Zielen eines jeden, der von Ihrem Schiff erfahren würde.« Er stand auf und gab Davids Wächtern einen Wink. Die beiden Männer verschwanden. Markham klopfte auf die Schreibtischplatte und sagte: »Sie haben sicher schon erkannt, daß wir uns hier in einem Raumschiff befinden. Es liegt seit mehr als zweihundert Jahren hier, wenn ich den Bordaufzeichnungen trauen kann.« Er lachte, als er Davids verwunderten Blick bemerkte. »Sie fragen sich, wieso ich lesen kann? Man kann es lernen, wenn man den richtigen Lehrmeister hat. Ich hatte das Glück, daß noch jemand von der Urbesatzung lebte, als ich alt genug war, einen Versuch zu wagen. Die meisten interessierten sich nicht für diese Papiere und hatten den größten Teil der Bordakten zum Anzünden von Feuern verbraucht. Aber einiges war noch da. Sobald ich die ersten Buchstaben begriff, sorgte ich dafür, daß der Rest unter Verschluß kam. Ich konnte aufgrund meiner Leseerfahrungen den anderen einiges zeigen. Deswegen halten sie mich für einen Zauberer.« Er hob stolz den Kopf. »Ich weiß viel, sehr viel sogar! Ich weiß zum Beispiel, daß es auf der Welt, aus der unsere Vorfahren kamen, Mediziner existieren, die beinahe Wunder vollbringen können! Ebenso ist mir bekannt, daß nahezu alle Raumschiffe mit medizinischen Geräten ausgestattet sind, wie man sie sich auf Rorqual nicht einmal in seinen kühnsten Träumen vorzustellen vermag.«
    David sagte nichts.
    Markham fuhr herum. »Ich brauche Ihr Schiff, verstehen Sie? Wenn es einem Menschen wie Rogier in die Hände fällt, wird der es ausschließlich dazu benutzen, seine Macht auszubauen und zu festigen! Ich brauche es für andere Zwecke!«
    »Und für welche zum Beispiel?« fragte David.
    »Mein Sohn …« sagte Markham. »Einer meiner Söhne … ist krank. Diese Geräte können ihm helfen.«
    David zweifelte daran, aber er hütete sich, dies offen auszusprechen.
    »Wir können das Schiff nicht erreichen«, erklärte er. »Zuerst müßten wir das Landungsboot heben und reparieren.«
    »Das wäre kein Problem«, erwiderte Markham. »Wir wissen jetzt, wo das Landungsboot ist. Wir brauchen es nur zu holen.«
    »Und dann?«
    »Dann werden Sie und Ihre Leute es instand setzen.«
    David rieb sich nachdenklich das Kinn. Ihm war vollkommen unklar, wie Markham es schaffen wollte, Asen-Ger und die anderen ausfindig zu machen. Und dann war immer noch die Frage offen, ob es den Vermißten inzwischen gelungen war, in jene nördliche Zone, in denen Metalle vorkamen, vorzudringen.
    Welche Rolle hatte Markham ihren nicht mit PSI-Kräften ausgestatteten Freunden zugedacht? Was wurde aus Chalid, Layla und den anderen Islahami? Würde es Markham überhaupt gelingen, seinen Leuten klarzumachen, daß sie den in Schuppenhaut gekleideten, hageren Fremden die Freiheit würden geben müssen, nachdem deren Hunde seinen Stamm um

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